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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Kanal 2 begann mit einem Bericht ü ber die Pressekonferenz im Parker Center, in der Assistant Chief Irvin Irving ü ber neue Entwicklungen sprach. Die Aufnahmen zeigten Irving vor einer Reihe von Mikrophonen. Hinter ihm stand Teresa. Irving rechnete es ihr als Verdienst an, da ß sie w ä hrend der Autopsie neue Hinweise entdeckt hatte, die auf Mord deuteten. Irving erkl ä rte, da ß eine gro ß angelegte Morduntersuchung im Gange sei. Der Bericht endete mit einer Fotografie von Moore, begleitet von den abschlie ß enden Worten des Reporters.
    » Die ermittelnden Beamten haben jetzt die Aufgabe und, wie sie sagen, die pers ö nliche Verpflichtung, das Leben von Sergeant Calexico Moore genau unter die Lupe zu nehmen, um herauszufinden, was ihn in eine Absteige f ü hrte, in der er von einer unbekannten Person umgebracht wurde. Wie verlautet, tappt die Polizei im Moment im dunkeln, aber sie steht in der Schuld der kommissarischen Direktorin der Gerichtsmedizin, die als Mord erkannte, was zuerst wie der Selbstmord eines einsamen Cops aussah.«
    Die Kamera zoomte n ä her auf Moores Gesicht, und der Reporter schlo ß mit dem Satz: » Die Jagd nach dem M ö rder beginnt.«
    Bosch schaltete den Fernseher nach dem Report ab. Die anderen Polizisten gingen auf dem Korridor wieder zur ü ck und Bosch setzte sich an seinen Platz am Mordtisch. Das Foto von Moore mu ß te vor ein paar Jahren aufgenommen worden sein. Sein Gesicht sah j ü nger aus, seine Augen waren klarer. Moore schien nichts zu verbergen zu haben.
    W ä hrend er dar ü ber nachdachte, erinnerte er sich an die anderen Fotos, von denen Sylvia Moore gesprochen hatte. Die er w ä hrend seines Lebens gesammelt und sich von Zeit zu Zeit angesehen hatte. Was hatte er noch von seiner Vergangenheit aufbewahrt. Bosch hatte kein einziges Foto seiner Mutter. Seinen Vater hatte er erst kennengelernt, als er auf dem Sterbebett lag. Was hatte Cal Moore mit sich herumgeschleppt?
    Es war Zeit, sich zum Code 7 aufzumachen. Bevor er nach drau ß en zu seinem Wagen ging, begab sich Harry zum Wachraum und nahm das Klemmbrett mit der Personalliste des Reviers von der Wand. Er bezweifelte, da ß sie auf den neuesten Stand gebracht war. Wie erwartet, fand er Moores Adresse in Los Feliz auf der Seite f ü r Sergeants. Er notierte sie sich und ging.

17
    Bosch zog noch einmal an der Zigarette und warf sie dann in den Rinnstein. Er z ö gerte kurz, bevor er an dem Schlagstock zog, der als T ü rgriff des Code 7 diente, und sah auf die andere Seite der First Street, zu der Rasenfl ä che, die an das Rathaus grenzte und den Namen Freedom Park trug. Unter den gelben Natriumlampen lagen die K ö rper von obdachlosen M ä nnern und Frauen ausgestreckt auf dem Gras unter dem Kriegerdenkmal. Die Szene ä hnelte einem mit Toten ü bers ä ten Schlachtfeld.
    Er trat ein, ging durch das Restaurant vorne und dann durch den schwarzen Vorhang, der den Eingang zur Bar wie eine richterliche Robe verh ü llte. Rechtsanw ä lte und Cops standen Schulter an Schulter, und blauer Rauch hing im Raum. Die Leute hier waren urspr ü nglich gekommen, um den Berufsverkehr abzuwarten, und in der Zwischenzeit war es zu gem ü tlich geworden oder sie zu betrunken. Harry begab sich zu ein paar leeren Hockern am Ende der Bar und bestellte ein Bier und einen Kurzen. Die Reklameuhr an der Wand zeigte auf Punkt sieben. Im Spiegel hinter der Bar suchte er den Raum ab, aber der DEA-Agent Corvo war anscheinend nicht da. Er z ü ndete sich eine Zigarette an und entschlo ß sich, noch bis acht zu warten.
    Im n ä chsten Moment sah er im Spiegel, wie ein kleiner, dunkelh ä utiger Mann mit Vollbart durch den Vorhang trat und stehenblieb, um sich ans dunkle Licht der Bar zu gew ö hnen. Er trug Bluejeans und ein Ü berziehhemd. Am G ü rtel war ein Pieper befestigt, und das Hemd hatte eine Ausbuchtung, unter der sich eine Pistole befinden mu ß te. Der Mann sah sich um, bis sich ihre Augen im Spiegel trafen, und Harry nickte ihm zu. Corvo kam her ü ber und setzte sich auf den Hocker neben ihm.
    » Du hast mich also erkannt «, sagte Corvo.
    » Und du mich. Wir m ü ssen wohl beide zur ü ck zur Polizeischule. Willst du ein Bier? «
    » Pa ß auf, Bosch. Bevor du dich bei mir einschmeicheln willst, sag’ ich dir, da ß ich mich noch nicht entschieden habe. Ich wei ß noch nicht, was du genau willst und ob ich mit dir rede oder nicht.«
    Harry nahm seine Zigarette vom Aschenbecher und sah Corvo im Spiegel an: » Und ich wei ß

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