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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zu ihr hinab und küßte sie. Dann trat er ein. Sie trug ihr graues T-shirt-Kleid, das sie so gerne nach der Arbeit zu Hause trug. Ihr Haar war offen und fiel auf ihre Schultern. Die blonden Strähnchen leuchteten im Licht, das vom Wohnzimmer kam.
    »Einen Salat. Und du?«
    »Noch nicht. Ich mach’ mir ein Sandwich. Es tut mir leid. Mit dem Prozeß und diesem neuen Fall ist es … Du weißt schon.«
    »Es ist okay. Ich vermiß dich einfach. Es tut mir leid, wie ich mich am Telefon benommen habe.«
    Sie küßte ihn und hielt ihn in ihren Armen. Er fühlte sich geborgen bei ihr. Das war das Beste von allem. Dieses Gefühl. Er hatte es vorher nie gekannt und manchmal vergaß er es, wenn sie nicht zusammen waren. Aber sobald er wieder bei ihr war, war es da.
    Sie zog ihn an der Hand in die Küche und sagte ihm, er solle Platz nehmen, während sie das Sandwich machen würde. Er beobachtete, wie sie die Pfanne auf den Herd stellte und das Gas anzündete. Sie legte vier Speckstreifen hinein. Dann schnitt sie eine Tomate und eine Avocado in Scheiben und breitete Salatblätter aus. Er stand auf, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und küßte sie auf den Nacken. Unwillkürlich machte er einen Schritt zurück, verstört von der Erinnerung an die Frau, die ihm in der Kabine zwischen die Beine gefaßt hatte. Weshalb dachte er auf einmal daran?
    »Was ist los?«
    »Nichts.«
    Sie steckte zwei Scheiben Sonnenblumenbrot in den Toaster und nahm den Speck aus der Pfanne. Ein paar Minuten später stellte sie das Sandwich vor ihm auf den Tisch und setzte sich.
    »Wen mußt du anrufen?«
    »Jerry Edgar und vielleicht jemanden von Sitte-Aufsicht.«
    »Sitte-Aufsicht? War sie in Pornos? Das neue Opfer?«
    Sylvia war einmal mit einem Cop verheiratet gewesen und machte daher selbst Gedankensprünge wie ein Polizist. Bosch mochte das an ihr.
    »Ich glaube ja; ich habe eine Spur gefunden. Aber ich muß zum Prozeß. Also will ich es Ihnen mitteilen.«
    Sie nickte. Er mußte sie nie bitten, nicht so viel zu fragen. Sie wußte genau, wo sie stoppen mußte.
    »Wie war es heute in der Schule?«
    »Okay. Iß dein Sandwich. Ich möchte, daß du dich beeilst und die Anrufe machst, damit wir dann den Prozeß, die Schule und die Ermittlungen vergessen können. Wir öffnen eine Flasche Wein, zünden Kerzen an und gehen ins Bett.«
    Er lächelte sie an.
    Ihr Zusammensein war immer so entspannt. Die Kerzen waren ihr Zeichen, ihm zu signalisieren, daß sie sich lieben sollten. Während er so dasaß, ging ihm auf, daß er keinerlei Signale hatte. Die Initiative ging meistens von ihr aus. Was sagte das über ihn aus? Er hatte Angst, daß ihre Beziehung vielleicht nur auf Geheimnissen beruhte und hoffte, daß es nicht so war.
    »Bist du sicher, daß alles in Ordnung ist?« fragte sie ihn. »Du bist ganz weggetreten.«
    »Es ist alles okay mit mir. Das Sandwich schmeckt gut. Danke.«
    »Penny hat heute abend angerufen. Sie hat zwei Interessenten; sie will ihnen Sonntag das Haus zeigen.«
    Er nickte und aß weiter.
    »Vielleicht können wir den ganzen Tag wegfahren. Ich möchte nicht hier sein, wenn sie sie vorbeibringt. Wir könnten schon Samstag los und irgendwo übernachten. Du könntest mal alles hinter dir lassen. Lone Pine wäre vielleicht gut.«
    »Hört sich gut an. Aber warten wir mal ab, was passiert.«
    Nachdem sie ins Schlafzimmer gegangen war, rief Bosch das Revier an, und Edgar hob ab. Bosch verstellte seine Stimme: »Weißt du, das Ding, das ihr im Fernsehen gezeigt habt, das keinen Namen hat?«
    »Ja, können Sie uns weiterhelfen?«
    »Und ob.«
    Bosch hielt sich den Mund mit der Hand zu, um das Lachen zu unterdrücken. Er stellte fest, daß er sich keine Pointe hatte einfallen lassen. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, eine zu finden.
    »Ja, wer ist es?« fragte Edgar ungeduldig.
    »Es … es ist …«
    »Es ist wer?«
    »Harve Pounds im Fummel!«
    Bosch platzte lachend los, und Edgar konnte leicht erraten, wer es war. Es war blöd, noch nicht einmal witzig, aber sie lachten beide.
    »Bosch, was willst du?«
    Es dauerte eine Zeit, bis sie aufhörten zu lachen. Endlich sagte er: »Ich wollte mich nur melden. Hast du Ray Mora angerufen?«
    »Nee, ich habe bei Sitte-Aufsicht angerufen, aber sie sagten, er arbeitet heute abend nicht. Ich habe vor, morgen mit ihm zu sprechen. Hast du irgend etwas erreicht?«
    »Ich glaube, ich habe einen Namen. Deshalb werde ich Mora zu Hause anrufen, damit er morgen früh raussuchen kann, was sie über sie

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