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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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haben die Bestätigung. Die Fingerabdrücke, die Mora von Rebecca Kaminski herausgesucht hat, stimmen mit dem Abdruck überein, den wir von der Hand der Beton-Blondine gemacht haben. Ich komme gerade von der Autopsie. Sie hat auch die Tätowierung über dem Po, Yosemite Sam.«
    Bosch faltete das Blatt auf. Es war eine Fotokopie des Standardformulars für vermißte Personen.
    »Das ist eine Kopie der Vermißtmeldung von Rebecca Kaminski, alias Magna Cum Loudly. Vermißt seit zweiundzwanzig Monaten und drei Tagen.«
    Bosch studierte den Bericht.
    »Sie scheint es zweifelsfrei zu sein«, sagte er.
    »Ja, ohne Zweifel. Es ist sie. Die Autopsie bestätigt ebenfalls, daß jemand sie erwürgt hat. Der Knoten wurde auf der rechten Seite zugezogen. Wahrscheinlich ein Linkshänder.«
    Einen halben Block gingen sie, ohne zu sprechen. Bosch war erstaunt, wie warm es so spät am Tag noch war. Schließlich sagte Edgar etwas.
    »Also, wir haben offensichtlich die Bestätigung. Es sieht vielleicht aus wie eine von Churchs Puppen, aber er kann es unmöglich gewesen sein. Es sei denn, er ist von den Toten auferstanden …
    Ich habe daher etwas recherchiert, in der Buchhandlung an der Union Station. Bremmers Buch, Der Puppenmacher , erschien als Hardcover siebzehn Monate, nachdem Church ins Gras biß. Becky Kaminski verschwindet vier Monate nach Veröffentlichung des Buchs. Unser Killer kann also das Buch gekauft haben und als Anleitung benutzt haben, so daß es nach dem Puppenmacher aussieht.«
    Edgar sah ihn an und grinste.
    »Du bist aus dem Schneider, Harry.«
    Bosch nickte, lächelte aber nicht. Edgar hatte noch nicht von dem Video gehört.
    Sie gingen die Temple Street zur Los Angeles Street hinunter. Bosch bemerkte nicht die vielen Leute um ihn herum oder die Obdachlosen, die an den Ecken mit den Bechern klapperten. Beinahe hätte er die Los Angeles Street bei Rot überquert, wenn Edgar ihn nicht am Arm festgehalten hätte. Während sie auf Grün warteten, überflog er noch einmal die Vermißtenmeldung. Viel stand nicht darin. Rebecca hatte ein »Rendezvous« gehabt und war nicht zurückgekehrt. Sie hatte den unbekannten Mann im Hyatt am Sunset Boulevard treffen wollen. Das war alles. Keine Recherchen, keine zusätzliche Information. Die Meldung war von einem Mann namens Tom Cerrone gemacht worden, der mit ihr ein Apartment in Studio City geteilt hatte. Die Ampel wechselte, und sie überquerten die Straße zum Parker Center.
    »Sprichst du mit diesem Cerrone?« fragte er Edgar.
    »Ich weiß noch nicht. Wahrscheinlich. Aber was hältst du von dem Ganzen, Harry? Wie machen wir weiter? Bremmers Buch war ein verdammter Bestseller. Jeder seiner Leser ist potentiell verdächtig.«
    Bosch sagte nichts, bis sie den Parkplatz erreichten und vor dem Wächterhäuschen stehenblieben, um sich zu trennen.
    Er schaute auf den Report in seinen Händen und dann zu Edgar.
    »Kann ich das behalten? Vielleicht statte ich ihm eine Stippvisite ab.«
    Edgar griff in seine Innentasche und holte ein anderes Stück Papier hervor. Es war gelb, und Harry wußte, es war eine Vorladung.
    »Sie wurde mir in der Gerichtsmedizin übergeben. Ich habe keine Ahnung, woher sie wußte, daß ich da war.«
    »Wann mußt du im Gericht sein?«
    »Morgen um zehn. Ich hatte nichts mit der Puppenmacher-Fahndung zu tun. Wir können uns also ausrechnen, worüber sie fragen wird. Die Beton-Blondine.«

12
    Bosch warf seine Zigarette in den Brunnen, der zu der Gedenkstätte für gefallene Polizisten gehörte, und trat durch die Glastüren ins Parker Center. Am Eingangsschalter zeigte er einem der Polizisten seine Dienstmarke und ging dann zu den Aufzügen. Eine rote Linie war auf den schwarzen Fliesen gemalt, die Besucher den Weg zur Police Commission zeigte. Es gab auch eine gelbe Linie für Interne Ermittlungen und eine blaue für Leute, die sich als Polizisten bewerben wollten. Cops, die vor den Aufzügen warteten, hatten die Angewohnheit, auf der gelben Linie zu stehen, so daß Bürger auf dem Weg zum DIE – meistens um Beschwerden einzureichen – um sie herumgehen mußten. Dieses Ausweichmanöver wurde dann meist von bösen Blicken seitens der Polizisten begleitet.
    Jedesmal, wenn er vor den Aufzügen stand, mußte Bosch an den Streich denken, bei dem er mitgemacht hatte, als er noch zur Polizeischule ging. Er und ein anderer Kadett waren morgens um vier betrunken ins Parker Center gekommen. Unter ihren Windjacken trugen sie versteckt Pinsel sowie schwarze und gelbe

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