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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ist eine Postüberweisung, die hier wahrscheinlich am zweiundzwanzigsten Dezember eingezahlt wurde.«
    »Am zweiundzwanzigsten? Also mitten im größten Weihnachtstrubel.«
    »Ganz richtig, Sir.«
    Winston sah McCaleb an.
    »Wir haben die Überwachungskameras in der Schalterhalle gesehen, Mr. Lucas«, fuhr sie fort. »Wir würden gern wissen, ob Sie ein Video vom zweiundzwanzigsten haben.«
    »Ein Video«, sagte Lucas, als wäre ihm das Wort völlig fremd.
    »Sie sind doch hier der zuständige Sicherheitsbeamte, oder nicht?« Winston wurde ungeduldig.
    »Ja, ich bin der Sicherheitsbeamte. Ich bediene die Kameras.«
    »Könnten Sie uns Ihr Überwachungssystem zeigen, Mr. Lucas?«, sagte McCaleb, etwas freundlicher.
    »Klar kann ich das. Sobald Sie eine Genehmigung eingeholt haben, kann ich das gern für Sie tun.«
    »Und wie und wo bekommen wir eine solche Genehmigung?«, fragte Winston.
    »Vom L. A. Regional. Downtown.«
    »Müssen wir da mit jemand Bestimmtem sprechen? Wir ermitteln in einem Mordfall, Mr. Lucas, und stehen unter enormem Zeitdruck.«
    »Das wäre Mr. Preechnar – ein Postinspektor –, mit ihm müssen Sie reden. Ja.«
    »Hätten Sie was dagegen, wenn wir mit Ihnen in Ihr Büro kommen und Mr. Preechnar gemeinsam anrufen?«, fragte McCaleb. »Das würde uns eine Menge Zeit ersparen und dann könnte Mr. Preechnar gleich direkt mit Ihnen sprechen.«
    Lucas dachte kurz nach und gelangte zu der Überzeugung, dass das eine gute Idee war. Er nickte.
    »Sehen wir mal, was sich machen lässt.«
    Lucas öffnete die Tür und führte sie durch ein Labyrinth aus großen Postkörben in ein winziges Kabuff, in das zwei Schreibtische gezwängt waren. Auf einem der Schreibtische war ein Videomonitor, dessen Bildschirm in vier Kameraansichten von der Schalterhalle des Postamts unterteilt war. McCaleb merkte, er hatte eine der Kameras übersehen, als er die Wände nach ihnen abgesucht hatte.
    Lucas fuhr mit dem Finger über eine Liste mit Telefonnummern, die mit Klebstreifen auf der Schreibtischplatte befestigt war, und wählte. Sobald er seinen Vorgesetzten am Apparat hatte, erklärte er ihm den Sachverhalt und gab das Telefon an Winston weiter. Sie brachte noch einmal ihre Erklärung vor und gab das Telefon Lucas zurück. Sie nickte McCaleb zu. Sie bekamen die Genehmigung.
    »Na, wunderbar«, sagte Lucas, nachdem er aufgelegt hatte. »Dann sehen wir mal, was wir haben.«
    Er fasste an seine Hüfte und zog einen Schlüsselbund hoch, der mit einem Spiralkabel an seinem Gürtel befestigt war. Er ging auf die andere Seite des Büros und schloss eine Schranktür auf. Dahinter befand sich ein Regal mit mehreren Videorecordern, auf dessen vier oberen Borden lauter Videokassetten aufgereiht standen, die von eins bis einunddreißig durchnummeriert waren. Auf dem Boden waren zwei Schachteln mit unbespielten Kassetten.
    McCaleb sah das alles und begriff plötzlich, dass an diesem Tag der 22. Januar war. Genau vor einem Monat war die Postüberweisung eingezahlt worden.
    »Mr. Lucas, stoppen Sie sofort die Aufnahmegeräte«, sagte er.
    »Das geht nicht. Die Kameras müssen immer an sein. Während der Geschäftszeiten müssen die Aufnahmegeräte in Betrieb sein.«
    »Verstehen Sie denn nicht? Der zweiundzwanzigste Dezember ist der Tag, der uns interessiert. Sie überspielen gerade den Tag, den wir uns ansehen wollen.«
    »Immer mit der Ruhe, Detective McCallan. Ich erkläre Ihnen gleich, wie das funktioniert.«
    McCaleb machte sich nicht die Mühe, ihn bezüglich des Namens zu verbessern. Dafür war jetzt keine Zeit.
    »Dann beeilen Sie sich bitte.«
    McCaleb sah auf die Uhr. Es war acht Uhr achtundvierzig. Das Postamt war seit achtundvierzig Minuten geöffnet. Das hieß, dass achtundvierzig Minuten des Videos vom
    22. Dezember bereits mit achtundvierzig Minuten dieses Tages überspielt waren.
    Lucas begann, die Aufnahmeprozedur zu beschreiben. Ein Videorecorder für jede der vier Überwachungskameras. Eine Kassette, die zu Beginn eines jeden Tages in jeweils ein Aufnahmegerät eingelegt wurde. Die Bandgeschwindigkeit der Kameras war auf dreißig Aufnahmen pro Minute eingestellt, sodass ein ganzer Tag auf eine Kassette ging. Die Kassette für einen bestimmten Tag wurde einen Monat aufbewahrt und dann wieder verwendet, wenn sie nicht wegen Nachforschungen des Postaufsichtsamts einbehalten wurde.
    »Wir haben es mit jeder Menge Trickbetrüger und sonstiger Gauner zu tun. Sie wissen ja, wie das in Hollywood ist. Da werden

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