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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Stimme fiel abrupt zu einem Flüstern ab, als der Richter durch die Tür hinter dem Richterstuhl den Saal betrat.
    »… wir werden ihn hinter Gitter bringen.«
    Der Richter rief die Geschworenen auf und nach wenigen Minuten kündigte die Anklage ihre letzten Zeugen für den Prozess an.
    Die ersten vier Zeugen waren Leute aus der Filmbranche, die am Abend von Jody Krementz’ Tod auf der Premierenfeier gewesen waren. Alle bezeugten, David Storey bei der Filmpremiere und bei der anschließenden Premierenfeier mit einer Frau gesehen zu haben, die sie anhand von Beweismittelfotos als Jody Krementz identifizierten. Der vierte Zeuge, ein Drehbuchautor namens Brent Wiggan, bezeugte, er habe die Premierenfeier wenige Minuten vor Mitternacht verlassen und am Eingang zusammen mit David Storey und einer Frau, die er als Jody Krementz identifizierte, auf seinen Wagen gewartet.
    »Warum sind Sie so sicher, dass es wenige Minuten vor Mitternacht war, Mr. Wiggan?«, fragte Kretzler. »Es handelte sich dabei doch um ein großes Fest. Haben Sie denn ständig auf die Uhr gesehen?«
    »Immer nur eine Frage, Mr. Kretzler«, bellte der Richter.
    »Entschuldigung, Euer Ehren. Warum sind Sie so sicher, dass es wenige Minuten vor Mitternacht war, Mr. Wiggan?«
    »Weil ich tatsächlich auf die Uhr gesehen habe«, antwortete Wiggan. »Auf meine Uhr, heißt das. Ich schreibe immer nachts. Meine produktivste Phase habe ich zwischen Mitternacht und sechs Uhr früh. Aus diesem Grund sah ich immer wieder auf die Uhr. Ich hatte nämlich ständig im Hinterkopf, dass ich nicht allzu spät nach Mitternacht nach Hause kommen dürfte, weil ich sonst mit meiner Arbeit in Verzug geraten würde.«
    »Heißt das auch, dass Sie auf der Premierenfeier keinen Alkohol getrunken haben?«
    »So ist es. Ich habe nichts getrunken, weil ich nicht müde werden und in meiner Kreativität eingeschränkt werden wollte. Andere Leute trinken ja auch nicht, bevor sie zu ihrer Arbeit als Bankangestellter oder Flugzeugpilot gehen – zumindest die meisten nicht, nehme ich mal an.«
    Er wartete, bis die vereinzelten Lacher verstummt waren. Der Richter machte ein verärgertes Gesicht, sagte aber nichts. Wiggan sah aus, als genösse er diesen Moment der Aufmerksamkeit. Bosch bekam ein ungutes Gefühl.
    »Bevor ich an die Arbeit gehe, rühre ich keinen Alkohol an«, fuhr Wiggan endlich fort. »Schreiben ist ein Handwerk, aber es ist auch ein Job, und als solchen betrachte ich es.«
    »Demnach ist Ihre Erinnerung und Ihre Identifikation der Person, in deren Begleitung sich David Storey wenige Minuten vor Mitternacht befand, absolut klar und durch nichts beeinträchtigt?«
    »Ja.«
    »Und David Storey kannten Sie bereits persönlich, ist das richtig?«
    »Ja, das ist richtig. Mehrere Jahre.«
    »Haben Sie einmal an einem von David Storeys Filmprojekten mitgearbeitet?«
    »Nein. Aber nicht, weil ich es nicht versucht hätte.«
    Wiggan lächelte wehmütig. Dieser Teil der Aussage, einschließlich des selbstkritischen Kommentars, war von Kretzler sorgfältig geplant worden. Er versuchte die potentielle Angreifbarkeit von Wiggans Aussage zu minimieren, indem er die Schwachstellen selbst bloßlegte.
    »Was meinen Sie damit, Mr. Wiggan?«
    »Also, ich würde sagen, ich habe in den letzten fünf Jahren entweder David selbst oder Mitarbeitern seiner Produktionsfirma mindestens sechs bis sieben Filmprojekte vorgeschlagen. Aber er hat keines gekauft.«
    Er hob verlegen die Schultern.
    »Würden Sie sagen, das hat zu gewissen Animositäten zwischen Ihnen geführt?«
    »Nein, ganz und gar nicht – zumindest nicht von meiner Seite. So etwas ist in Hollywood ganz normal. Man wirft immer wieder seine Angel aus und hofft, dass jemand anbeißt. Es schadet allerdings nicht, ein dickes Fell zu haben.«
    Er lächelte und nickte in Richtung Geschworene. Bosch wurde immer mulmiger zumute. Er hoffte, Kretzler würde dem Ganzen ein Ende machen, bevor sie noch die Geschworenen verloren.
    »Danke, das ist alles, Mr. Wiggan«, sagte Kretzler, den anscheinend dasselbe Gefühl beschlich wie Bosch.
    Wiggan machte ein enttäuschtes Gesicht, als er merkte, sein großer Auftritt war zu Ende.
    Doch in diesem Moment erhob sich Fowkkes, der bei den ersten drei Zeugen auf ein Kreuzverhör verzichtet hatte, von seinem Platz und trat ans Pult.
    »Guten Morgen, Mr. Wiggan.«
    »Guten Morgen.«
    Wiggan zog die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen: Was soll das jetzt werden?
    »Nur ein paar Fragen. Könnten Sie

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