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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Namensvetter die Verbindung zu Ihnen und Sie schließlich sind die Verbindung zu Gunn. Und wissen Sie, wann Storey wahrscheinlich die Idee dafür kam?«
    Bosch schüttelte den Kopf. Es schien ihm die Sprache verschlagen zu haben.
    »An dem Tag, als Sie ihn in seinem Büro vernommen haben. Letzte Woche haben Sie im Gericht das Band abgespielt. Darauf haben Sie sich mit Ihrem vollständigen Vornamen ausgewiesen.«
    »Das tue ich immer. Ich …«
    »Darauf setzt er sich mit Tafero in Verbindung und Tafero hat das ideale Opfer, um Ihnen einen Mord anzuhängen. Gunn – ein Mann, von dem er wusste, dass er Ihnen sechs Jahre zuvor durch die Lappen gegangen war, obwohl er einen Mord begangen hatte.«
    Bosch hob die Flasche ein paar Zentimeter vom Tisch und stellte sie dann mit einem Knall zurück.
    »Ich glaube, ihr Plan hatte sogar zwei Ebenen. Mit ein bisschen Glück wäre der Zusammenhang rasch entdeckt worden und man hätte Sie schon wegen Mordes angeklagt, bevor der Prozess gegen Storey überhaupt begann. Andernfalls wäre Plan B zum Tragen gekommen. Sie hätten nach wie vor die Möglichkeit gehabt, Sie mit einem Prozess zu kompromittieren und damit der Anklage gegen Storey den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn deren Beweisführung in dem Fall steht und fällt mit Ihrer Person. Heute hat Fowkkes bereits dieses Mädchen fertiggemacht und ein paar der anderen Zeugen ziemlich übel vorgeführt. Worauf kann sich die Anklage also jetzt noch stützen? Nur auf Sie, Harry. Sie wussten, alles würde von Ihnen abhängen.«
    Bosch drehte den Kopf ein Stück zur Seite und starrte auf die zerkratzte Tischplatte. Seine Miene wurde vollkommen ausdruckslos, als er über das Gesagte nachdachte.
    »Ich musste Genaueres über die Geschichte Ihrer Beziehung zu Tafero wissen. Denn eine entscheidende Frage bei dem Ganzen ist: Warum könnte er das getan haben? Wahrscheinlich spielt dabei natürlich Geld eine Rolle und dass er Storey hinterher in der Hand hat, wenn er freigesprochen wird. Aber es muss noch mehr dahinterstecken. Und ich glaube, was das ist, haben Sie mir gerade gesagt. Wahrscheinlich hasst er Sie schon seit langem.«
    Bosch blickte vom Tisch auf und sah McCaleb in die Augen.
    »Er wollte es mir heimzahlen.«
    McCaleb nickte.
    »Für Pounds. Und wenn wir es nicht schaffen, das zu beweisen, könnte es ihm sogar gelingen.«
    Bosch schwieg. Er starrte wieder auf den Tisch. Er machte einen müden und ausgebrannten Eindruck.
    »Möchten Sie ihm jetzt immer noch gratulieren?«
    Bosch blickte zu McCaleb auf.
    »Entschuldigung, Harry, das war ziemlich daneben.«
    Bosch schüttelte den Kopf, tat die Spitze mit einem Achselzucken ab.
    »Ich habe es verdient. Aber was haben Sie nun eigentlich konkret? «
    »Nicht viel. Aber Sie hatten Recht. Ich habe etwas übersehen. Tafero hat Gunn am Silvestermorgen aus dem Gefängnis geholt. Ich glaube, er hatte vor, ihn am Abend umzubringen, am Tatort die entsprechenden Fährten zu legen und dann den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen. Der Hieronymus-Bosch-Zusammenhang würde irgendwann an den Tag kommen – entweder durch Jaye Winston oder einen VICAP-Check des FBI – und Sie wären ganz von selbst verdächtigt worden. Doch dann zog Gunn los und ließ sich hier volllaufen.«
    Er hob die Flasche und deutete auf die Bar.
    »Und dann wurde er auf der Heimfahrt kontrolliert. Tafero musste ihn also aus dem Knast holen, um seinen Plan durchziehen zu können. Um ihn umbringen zu können. Diese Kaution ist die einzige direkte Verbindung, die wir haben.«
    Bosch nickte. McCaleb konnte sehen, dass ihm seine Argumente einleuchteten.
    »Und dann haben sie es diesem Journalisten gesteckt«, fuhr Bosch fort. »Sobald die Sache durch die Medien publik geworden wäre, hätten sie es sich zunutze machen und so tun können, als wäre es völlig neu für sie, so, als käme das alles vollkommen überraschend für sie, während sie es in Wirklichkeit selbst von langer Hand vorbereitet hatten.«
    McCaleb nickte zögernd. Er brachte Buddy Lockridges Geständnis nicht zur Sprache, weil es Sand ins Getriebe seiner Theorie gestreut hätte.
    »Was haben Sie denn plötzlich?«, fragte Bosch prompt. »Ist irgendwas?«
    »Nichts. Ich überlege nur.«
    »Sie haben jedenfalls nichts, außer dass Tafero die Kaution gestellt hat?«
    »Und einen Strafzettel. Aber das ist vorerst alles.«
    Darauf begann McCaleb mit einer ausführlichen Schilderung seiner Besuche bei Valentino Bonds und im Postamt. Als er zum Schluss darauf zu

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