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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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besten fangen Sie damit an«, sagte McCaleb.
    Er beobachtete, wie Rohrshak die Augen aufriss, als er den Raum betrat und die Plastikeule auf den Tisch stellte.
    »Sie verwalten doch auch das Haus gegenüber, nicht wahr, Mr. Rohrshak?«
    »Äh …«
    »Das herauszufinden dürfte kein Problem sein.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Jaye Winston und bückte sich, um sich die Eule anzusehen. »Er war dort drüben, als wir ihn am Tag des Mordes suchten. Er wohnt dort.«
    »Haben Sie eine Idee, wie der Vogel auf das Dach gekommen sein könnte?«, fragte McCaleb.
    Rohrshak antwortete noch immer nicht.
    »Wahrscheinlich ist sie einfach rübergeflogen, richtig?«
    Rohrshak konnte den Blick nicht von der Eule losreißen.
    »Wissen Sie was, Mr. Rohrshak? Sie können jetzt gehen. Aber bleiben Sie in der Nähe. Falls wir auf dem Vogel oder auf dem Schrank einen Fingerabdruck finden, müssen wir Ihnen zu Vergleichszwecken die Fingerabdrücke abnehmen.«
    Als Rohrshak nun endlich McCaleb ansah, wurden seine Augen noch größer.
    »Bis später, Mr. Rohrshak.«
    Der Hausverwalter drehte sich um und verließ langsam die Wohnung.
    »Und schließen Sie bitte die Tür«, rief ihm McCaleb hinterher.
    Nachdem Rohrshak gegangen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, konnte sich Winston nur noch mit Mühe ein Lachen verkneifen.
    »Terry, wie können Sie nur so streng mit dem armen Mann sein? Eigentlich hat er doch nichts Schlimmes getan. Wir haben die Wohnung freigegeben, er ließ die Schwester alles mitnehmen, was sie haben wollte, und was hätte er dann weiter tun sollen? Versuchen, die Wohnung mit dieser blöden Eule oben auf dem Schrank zu vermieten?«
    McCaleb schüttelte den Kopf.
    »Er hat uns belogen. Das war falsch. Ich hätte fast einen Herzkasper gekriegt, als ich auf das Dach des Hauses gegenüber gestiegen bin. Er hätte uns doch einfach sagen können, dass sie dort ist.«
    »Jetzt geht ihm jedenfalls ordentlich die Muffe. Ich glaube, er hat seine Lektion gelernt.«
    »Hoffen wir mal.«
    Er trat zurück, damit sich einer der Techniker die Eule vornehmen konnte. Sein Kollege stieg auf die Leiter, um den Geschirrschrank zu untersuchen.
    Während der Mann die Eule mit schwarzem Fingerabdruckpulver einpinselte, sah McCaleb sie sich genauer an. Wie es schien, war sie handbemalt. Flügel, Kopf und Rücken waren dunkelbraun und schwarz. Die Brust war von einem helleren Braun, mit gelben Recken. Die Augen waren glänzend schwarz.
    »Hat das Ding im Freien gestanden?«, fragte der Techniker.
    »Leider«, antwortete McCaleb und dachte an die Gewitter, die in der Woche zuvor vom Festland nach Catalina hinübergezogen waren.
    »Ich kriege jedenfalls nichts.«
    »Kein Wunder.«
    In McCalebs Augen blitzte erneute Wut auf Rohrshak auf, als er Winston ansah.
    »Hier oben ist auch nichts«, sagte der andere Techniker. »Zu viel Staub.«

9
    D er Prozess gegen David Storey fand im Gerichtsgebäude von Van Nuys statt. Das Verbrechen, um das es in dem Fall ging, hatte nicht im Entferntesten etwas mit Van Nuys oder auch nur dem San Fernando Valley zu tun. Vielmehr war das Gerichtsgebäude deshalb von der Staatsanwaltschaft ausgewählt worden, weil Department N gerade frei und der größte Gerichtssaal des County war – er bestand eigentlich aus zwei Gerichtssälen, die allerdings mehrere Jahre zuvor zusammengelegt worden waren, um im Mordprozess gegen die Menendez-Brüder sowohl die doppelte Anzahl an Geschworenen unterbringen als auch den Medienandrang bewältigen zu können. Die Ermordung des Ehepaars Menendez durch seine zwei Söhne war einer in einer Reihe von Gerichtsfällen in Los Angeles gewesen, die ein sehr starkes Interesse der Medien und damit auch der Öffentlichkeit auf sich gezogen hatten. Als der Prozess vorbei war, verzichtete die Staatsanwaltschaft darauf, den riesigen Gerichtssaal wieder umzubauen. In weiser Voraussicht hatte dort jemand erkannt, dass es in L. A. immer Gerichtsfälle geben würde, die Department N füllen konnten.
    Und im Moment war das der Fall David Storey.
    Der 38-jährige Regisseur, der sich mit Kinofilmen mit extremen Gewalt- und Sexdarstellungen einen Namen gemacht hatte, war des Mordes an einer jungen Schauspielerin angeklagt, die er nach der Premiere seines jüngsten Films mit nach Hause genommen hatte. Am Morgen danach war die Leiche der 23-Jährigen in dem kleinen Bungalow im Nichols Canyon gefunden worden, den sie zusammen mit einer anderen angehenden Schauspielerin bewohnte. Die junge Frau war

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