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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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versuchte sich klar darüber zu werden, was ihn veranlasst hatte, es für sich zu behalten. Er fand keine Antwort.
    Gerade als er den Cherokee erreichte, begann sein Telefon zu trällern. Es war Winston.
    »Sie haben um zwei einen Termin im Getty. Fragen Sie nach Leigh Alasdair Scott. Er ist Kurator für Gemälde.«
    McCaleb holte seine Notizen heraus, bat Winston, ihm den Namen zu buchstabieren, und schrieb ihn sich auf der Motorhaube des Cherokee auf.
    »Das ging aber schnell, Jaye. Danke.«
    »Wir tun unser Bestes. Ich habe direkt mit Scott gesprochen und er meinte, wenn er Ihnen nicht helfen könnte, würde er bestimmt jemanden finden, der das kann.«
    »Haben Sie die Eule erwähnt?«
    »Nein. Ist doch Ihr Gespräch.«
    »Richtig.«
    McCaleb wusste, dass er jetzt eine weitere Gelegenheit hatte, ihr von Hieronymus Bosch zu erzählen. Aber wieder ließ er sie verstreichen.
    »Ich rufe Sie später an, okay?«
    »Bis dann.«
    Er machte das Telefon aus und schloss den Wagen auf. Als er dabei über das Autodach hinweg auf das Bewährungsamt blickte, sah er über dem Eingang ein großes weißes Transparent hängen, auf dem in blauer Schrift stand:

    WILLKOMMEN, THELMA!

    Beim Einsteigen fragte er sich, ob die Thelma, der dieser Willkommensgruß galt, eine ehemalige Strafgefangene oder eine Mitarbeiterin war. Er fuhr in Richtung Victory Boulevard los. Er wollte zum Freeway 405 und dann nach Süden.

11
    A ls der Freeway zum Sepulveda Pass hinaufzusteigen begann, um die Santa Monica Mountains zu überqueren, sah McCaleb auf dem Hügel vor ihm das Getty auftauchen. Die Architektur des Museums war den großen Kunstwerken, die es beherbergte, durchaus ebenbürtig. Es sah aus wie eine mittelalterliche Burg auf einem Hügel. Eine der beiden Standseilbahnen kroch gerade an seiner Flanke hinauf, um eine neue Besuchergruppe zum Altar der Kunst und Geschichte zu befördern.
    Bis er am Fuß des Hügels geparkt und eine Seilbahn bestiegen hatte, um den Hügel hochzufahren, hatte er sich bereits fünfzehn Minuten für seinen Termin mit Leigh Alasdair Scott verspätet. Nachdem er sich von einem Museumswärter den Weg hatte beschreiben lassen, eilte er über eine Travertinplaza auf einen bewachten Eingang zu. Er meldete sich am Schalter und wartete er auf einer Bank, bis Scott ihn holen kam.
    Scott war Anfang Fünfzig und sprach mit einem Akzent, dessen Herkunft McCaleb in Australien oder Neuseeland vermutete. Er war freundlich und freute sich, dem L. A. County Sheriff einen Gefallen tun zu können.
    »Wir hatten schon des Öfteren Gelegenheit, der Polizei mit unserem fachlichen Rat behilflich zu sein«, sagte er, als sie einen langen Flur hinunter zu seinem Büro gingen. »Gewöhnlich ging es dabei um Fragen der Echtheit oder um historische Hintergrundinformationen zu bestimmten Werken. Diesmal ist es allerdings etwas anderes, hat Detective Winston angedeutet. Sie brauchen allgemeine Informationen über die niederländische Renaissance?«
    Er öffnete eine Tür und winkte McCaleb in einen Bürotrakt. Sie traten in das erste Büro hinter dem Kontrollschalter. Es war klein und durch das große Fenster sah man über den Sepulveda Pass auf die Häuser in den Hügeln von Bel-Air. Wegen des vollen Schreibtisches und der Bücherregale an zwei Wänden wirkte der Raum sehr eng. Es war gerade Platz für zwei Stühle darin. Scott deutete auf einen davon, während er selbst auf dem anderen Platz nahm.
    »Seit Detective Winston mit Ihnen gesprochen hat, habe ich bereits wieder verschiedene zusätzliche Informationen erhalten«, sagte McCaleb. »Inzwischen weiß ich genauer, was ich brauche. Ich kann jetzt meine Fragen auf einen bestimmten Maler dieser Epoche einschränken. Wenn Sie mir etwas über ihn erzählen und mir vielleicht ein paar seiner Arbeiten zeigen könnten, wäre mir das eine große Hilfe.«
    »Und wie heißt dieser Maler?«
    »Einen Moment.«
    McCaleb nahm seine zusammengefalteten Notizzettel heraus und zeigte ihm den Namen. Der Art nach zu schließen, wie Scott ihn laut ablas, war er ihm offensichtlich vertraut. Er sprach den Vornamen Hie-roni-mus aus.
    »Seine Bilder sind eigentlich recht bekannt. Haben Sie noch nie eines gesehen?«
    »Nein. Mit Kunst hatte ich es noch nie besonders. Hat das Museum Bilder von ihm?«
    »Die Getty-Sammlung besitzt keines seiner Werke, aber wir haben gerade ein Bild aus seiner Werkstatt zur Restaurierung hier. Die meisten seiner als echt geltenden Bilder befinden sich in Europa, die wichtigsten im

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