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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Kehle.
    Die Videoaufnahme sprang zu einer anderen Einstellung auf die Tür. Inzwischen stand die Zeitanzeige in der rechten unteren Ecke auf 6 Uhr 13. Die Tür ging auf und Storey trat zurück und winkte das Durchsuchungsteam nach drinnen. Sein Haar sah aus, als hätte er sich mit den Händen gekämmt. Er trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Er war barfuß.
    »Tun Sie, was Sie tun müssen, und dann verschwinden Sie. Mein Anwalt kommt her. Er wird Ihnen auf die Finger sehen. Sollten Sie irgendetwas in diesem Haus kaputtmachen, verklage ich Sie, dass Ihnen Hören und Sehen vergeht. Das ist ein David-Serrurier-Haus. Machen Sie auch nur einen Kratzer in eine der Wände, und Sie sind Ihre Jobs los. Alle zusammen.«
    »Wir sind bestimmt vorsichtig, Mr. Storey«, sagte Bosch beim Eintreten.
    Als Letzter betrat der Kameramann das Haus. Storey blickte ins Objektiv, als sähe er es zum ersten Mal.
    »Und nehmen Sie dieses Scheißding da weg.«
    Er machte eine Bewegung und der Bildausschnitt zückte nach oben an die Decke. Dort blieb er, während die Stimmen des Kameramanns und Storeys im Off weiter zu hören waren.
    »Hey! Lassen Sie die Finger von meiner Kamera!«
    »Dann nehmen Sie sie gefälligst aus meinem Gesicht!«
    »Na schön. Okay. Aber lassen Sie die Finger von der Kamera.«
    Das Bild verschwand vom Bildschirm und die Saallichter wurden wieder heller. Langwiser fuhr mit der Befragung fort.
    »Detective Bosch, haben Sie oder Mitglieder des Durchsuchungsteams danach noch weitere Worte mit Mr. Storey gewechselt?«
    »Nicht während der Durchsuchung. Sobald sein Anwalt eintraf, zog sich Mr. Storey in sein Büro zurück. Als wir sein Büro durchsuchten, zog er ins Schlafzimmer um. Als er wegen des Termins das Haus verließ, befragte ich ihn kurz dazu und dann ging er. Das war so ziemlich alles, was während der Durchsuchung und während wir im Haus waren gesprochen wurde.«
    »Was war am Ende des Tages – sieben Stunden später –, als die Durchsuchung beendet war? Haben Sie dann noch einmal mit dem Angeklagten gesprochen?«
    »Ja, ich sprach an der Haustür kurz mit ihm. Wir hatten unsere Sachen zusammengepackt und wollten gerade gehen. Der Anwalt war schon weg. Ich saß mit meinen Partnern im Auto. Wir stießen gerade rückwärts auf die Straße hinaus, als mir einfiel, dass ich Mr. Storey keine Kopie des Durchsuchungsbefehls gegeben hatte. Das ist gesetzlich erforderlich. Deshalb stieg ich aus und klopfte noch mal.«
    »Kam Mr. Storey persönlich an die Tür?«
    »Ja, nachdem ich viermal laut geklopft hatte. Ich gab ihm den Beleg und sagte ihm, das wäre nötig.«
    »Hat er etwas zu Ihnen gesagt?«
    Fowkkes stand auf und erhob der Form halber Einspruch, obwohl dieser Punkt bereits vor Prozessbeginn geklärt worden war. Der Richter nahm den Einspruch der Form halber zur Kenntnis und lehnte ihn der Form halber ab. Langwiser stellte die Frage noch einmal.
    »Darf ich meine Aufzeichnungen zu Rate ziehen?«
    »Bitte.«
    Bosch wandte sich den Notizen zu, die er sich gleich nach dem Gespräch im Auto gemacht hatte.
    »Zuerst sagte er: ›Sie haben absolut nichts gefunden, stimmt’s?‹ Und ich sagte ihm, das sei richtig, wir hätten nichts mitgenommen. Darauf sagte er: ›Es gibt ja auch nichts, was Sie mitnehmen könnten.‹ Ich nickte und wandte mich zum Gehen. Dann sagte er noch etwas. Er sagte: ›Hey, Bosch.‹ Ich drehte mich um, worauf er sich zu mir vorbeugte und sagte: ›Sie werden nie finden, was Sie suchen.‹ Ich sagte: ›Ach wirklich? Wonach suche ich denn?‹ Er antwortete nicht. Er sah mich nur an und lächelte.«
    Nach einer Pause fragte Langwiser: »War das alles?«
    »Nein. Ich spürte in diesem Moment, dass ich ihn möglicherweise dazu verleiten könnte, mehr zu sagen. Ich sagte zu ihm: ›Sie waren es, nicht wahr?‹ Er lächelte weiter und dann nickte er langsam. Und er sagte: ›Und Sie werden es mir nicht nachweisen können.‹ Er sagte: ›Ich bin –‹«
    »Unsinn! Sie sind ein verdammter Lügner!«
    Es war Storey. Er war aufgestanden und deutete auf Bosch. Fowkkes hatte ihn am Arm genommen und versuchte ihn wieder nach unten zu ziehen. Ein Deputy, der an einem Schreibtisch am hinteren Ende des Tisches der Verteidigung postiert war, sprang auf und kam von hinten auf Storey zu.
    »Der Angeklagte nimmt sofort PLATZ!«, polterte der Richter und unterstrich seine Aufforderung mit einem kräftigen Schlag seines Hammers.
    »Der Scheißkerl lügt!«
    »Deputy, sorgen Sie dafür,

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