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Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen

Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen

Titel: Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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eintrafen?‹«
    »›Zunächst haben wir dort die Familienangehörigen – die Mutter, den Vater und Sarah, die Schwester – voneinander getrennt und separat vernommen. Dann haben wir sie wieder zusammengebracht und gemeinsam befragt. Häufig ist das die effektivste Methode, und das war auch in diesem Fall so. Bei der gemeinsamen Vernehmung hat sich herauskristallisiert, in welche Richtung die Ermittlungen zielen müssten.‹«
    »›Können Sie uns das näher erläutern? Wie haben Sie herausgefunden, welche Richtung Sie einschlagen müssten?‹«
    »›Bei der Einzelvernehmung erzählte Sarah, dass sie mit ihrer Schwester im Vorgarten Verstecken gespielt und sich hinter ein paar Büschen verborgen hatte. Diese Büsche verstellten ihr den Blick auf die Straße. Sie sagte aus, sie hätte ein Müllauto gehört und dann sei ein Müllmann in den Garten gekommen und hätte ihre Schwester gepackt und weggeschleppt. Weil sich diese Vorgänge an einem Sonntag ereigneten, wussten wir, dass es nicht die städtische Müllabfuhr gewesen sein konnte. Als ich jedoch Sarah diese Geschichte in Anwesenheit ihrer Eltern noch einmal erzählen ließ, erklärte uns ihr Vater sofort, dass sonntagvormittags immer mehrere Abschleppautos in der Gegend unterwegs wären und dass die Fahrer Overalls wie Müllmänner trügen. Das wurde dann unsere erste Spur.‹«
    »›Und wie sind Sie dieser Spur gefolgt?‹«
    »›Wir haben uns eine Liste derjenigen Abschleppunternehmen beschafft, die für den Wilshire District zuständig waren. Außerdem hatte ich in der Zwischenzeit ein paar weitere Detectives angefordert, und wir teilten die Liste unter uns auf. Es gab nur drei Firmen, die an diesem Tag Dienst hatten. Jedes Team übernahm eine von ihnen. Mein Partner und ich fuhren zum Gelände der Firma Aardvark Towing am La Brea Boulevard.‹«
    »›Und was geschah, als Sie dort eintrafen?‹«
    »›Wir stellten fest, dass die Fahrer gerade Schluss machen wollten. Sie waren mehr oder weniger nur für die Parksünder im Umkreis der Kirchen in dieser Gegend zuständig und waren deshalb mittags schon fertig. Es waren drei Fahrer, und als wir ankamen, waren sie gerade dabei, abzuschließen und nach Hause zu fahren. Alle erklärten sich bereit, sich auszuweisen und unsere Fragen zu beantworten. Während mein Partner mit der Vernehmung begann, ging ich zu unserem Auto und gab ihre Namen an die Zentrale durch, damit sie dort prüften, ob einer von ihnen vorbestraft war.‹«
    »›Wer waren diese drei Männer, Detective Kloster?‹«
    »›Sie hießen William Clinton, Jason Jessup und Derek Wilbern.‹«
    »›Und was kam bei der Abfrage des Vorstrafenregisters heraus?‹«
    »›Nur Wilbern war vorbestraft. Ein Vergewaltigungsversuch, für den er aber nicht verurteilt worden war. Soweit ich mich erinnere, lag die Sache vier Jahre zurück.‹«
    »›Machte ihn das im Entführungsfall Melissa Landy zu einem Verdächtigen?‹«
    »›Ja, zumal auch die allgemeine Personenbeschreibung, die wir von Sarah erhalten hatten, auf ihn zutraf. Er fuhr einen großen Lkw und trug einen Overall. Und er war bereits einmal wegen eines Sexualdelikts straffällig worden. Das machte ihn in meinen Augen zu einem Verdächtigen.‹«
    »›Was haben Sie als Nächstes gemacht?‹«
    »›Ich kehrte zu meinem Partner zurück, der die drei Männer immer noch gemeinsam vernahm. Mir war klar, dass wir keine Zeit verlieren durften. Das kleine Mädchen wurde weiterhin vermisst. Es fehlte immer noch jede Spur von ihr, und normalerweise gilt in so einem Fall: Je länger die betreffende Person vermisst ist, desto geringer sind die Chancen, dass die Sache ein gutes Ende nimmt.‹«
    »›Deshalb haben Sie mehrere Entscheidungen getroffen, richtig?‹«
    »›Ja, ich beschloss, dass Derek Wilbern Sarah Landy vorgeführt werden sollte, um festzustellen, ob sie ihn als den Entführer identifizieren könnte.‹«
    »›Deshalb haben Sie eine Gegenüberstellung für sie arrangiert?‹«
    »›Nein, das habe ich nicht.‹«
    »›Nicht?‹«
    »›Nein. Denn ich fand, so viel Zeit hätten wir nicht. Ich wollte keine Zeit verlieren. Wir mussten vor allem versuchen, so schnell wie möglich das vermisste Mädchen zu finden. Deshalb habe ich die drei Männer gefragt, ob sie bereit wären, mit uns zu kommen, damit wir die Vernehmung an einem anderen Ort fortsetzen könnten. Dazu erklärten sich alle bereit.‹«
    »›Ohne Zögern?‹«
    »›Ja. Alle haben sofort zugesagt.‹«
    »›Was kam

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