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Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen

Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen

Titel: Harry Bosch 16 - Spur der toten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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noch eine Beziehung?«
    »Ja. Sie kam zwar ein paar Wochen vor mir raus. Aber als ich dann auch entlassen wurde, waren wir wieder zusammen.«
    »Haben Sie zusammengelebt?«
    »Mhm.«
    »Ist das ein Ja?«
    »Ja. Dürfte ich was fragen?«
    Royce stutzte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Nein, Mr. Roman«, sagte die Richterin. »Sie dürfen keine Frage stellen. Sie sind in dieser Verhandlung Zeuge.«
    »Aber wieso können Sie sie einfach hierherbringen?«
    »Wen, Mr. Roman?«
    Roman deutete in den Zuschauerbereich und direkt auf Reyes. »Sie.«
    Die Richterin sah Reyes an und dann Bosch, der neben ihr saß. Ein Ausdruck tiefen Argwohns legte sich über ihr Gesicht.
    »Ich bitte die Geschworenen, sich kurz in ihr Zimmer zurückzuziehen. Aber es wird nicht lange dauern.«
    Die Geschworenen verließen den Saal. Sobald sich die Tür hinter dem letzten von ihnen geschlossen hatte, knöpfte sich die Richterin Bosch vor.
    »Detective Bosch.«
    Bosch stand auf.
    »Wer ist die Frau neben Ihnen?«
    »Euer Ehren«, meldete sich Haller zu Wort. »Darf ich diese Frage beantworten?«
    »Bitte.«
    »Detective Bosch sitzt neben Sonia Reyes, die sich der Anklagevertretung als Zeugenberaterin zur Verfügung gestellt hat.«
    Die Richterin schaute von Haller zu Reyes und wieder zurück zu Haller.
    »Könnten Sie mir das vielleicht kurz erklären, Mr. Haller?«
    »Euer Ehren, Ms. Reyes ist eine Bekannte des Zeugen. Und da uns die Verteidigung nicht ermöglicht hat, mit Mr. Roman schon vor seiner heutigen Einvernahme zu sprechen, haben wir Ms. Reyes gebeten, uns zu beraten, wie wir beim Kreuzverhör vorgehen sollen.«
    Hallers Erklärung hatte den Argwohn in Breitmans Miene nicht zerstreut.
    »Bezahlen Sie sie für diese Ratschläge?«
    »Wir haben vereinbart, ihr einen Klinikaufenthalt zu finanzieren.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    »Euer Ehren«, sagte Royce. »Darf ich mich zu Wort melden?«
    »Bitte, Mr. Royce.«
    »Es liegt doch auf der Hand, dass die Anklage Mr. Roman nur einzuschüchtern versucht. Das sind Gangstermethoden, Euer Ehren. Jedenfalls nichts, was ich von der Staatsanwaltschaft erwartet hätte.«
    »Gegen diese Verunglimpfung möchte ich mich aufs nachdrücklichste verwehren«, protestierte Haller. »Es steht in keinerlei Widerspruch zu den Verhaltensregeln vor Gericht, Berater zu engagieren und zu einem Prozess hinzuzuziehen. Mr. Royce hatte letzte Woche einen Geschworenenberater dabei, und niemand hatte etwas daran auszusetzen. Aber jetzt legt er plötzlich Einspruch ein, weil er genau weiß, dass die Beraterin der Anklage dazu beitragen wird, seinen Zeugen als einen Lügner zu entlarven, der Frauen schamlos ausnutzt. Mit allem gebührenden Respekt, aber das nenne ich Gangstermethoden.«
    »Darüber wollen wir uns jetzt nicht länger auslassen«, erklärte Breitman. »Ich finde, es bewegt sich durchaus im Rahmen des Üblichen, wenn die Anklage Ms. Reyes als Beraterin hinzuzieht. Holen wir also die Geschworenen in den Saal zurück.«
    »Danke, Euer Ehren«, sagte Haller und setzte sich.
    Als die Geschworenen auf ihre Plätze zurückkehrten, drehte sich Haller um und schaute zu Bosch. Er nickte ihm kaum merklich zu, und Bosch wusste, dass er zufrieden war. Besser hätte die Debatte mit der Richterin gar nicht laufen können. Die Botschaft war bei Roman angekommen. Und diese Botschaft lautete: Wir haben dein Spiel durchschaut, und wenn wir an der Reihe sind, dir Fragen zu stellen, werden es auch die Geschworenen durchschauen. Jetzt war Roman vor die Wahl gestellt. Er konnte weiter zur Verteidigung halten oder sich auf die Seite der Anklage schlagen.
    Sobald die Geschworenen wieder auf ihren Plätzen waren, ging die Einvernahme des Zeugen weiter. Mit wenigen gezielten Fragen arbeitete Royce heraus, dass Roman und Sarah Gleason fast ein Jahr lang eine Beziehung gehabt hatten, in deren Verlauf sie neben Drogen auch Geschichten aus ihrer Vergangenheit ausgetauscht hatten. Aber als er mit diesen Geschichten herausrücken sollte, kniff Roman und ließ Royce hängen.
    »Hat es sich denn auch einmal ergeben, dass sie Ihnen von dem Mord an ihrer Schwester erzählt hat?«
    »Ob sich das mal ergeben hat? Darüber hat sie praktisch ständig geredet, Mann.«
    »Und hat sie Ihnen auch einmal die, wie sie es nannte, ›wahre Geschichte‹ erzählt?«
    »Ja, hat sie.«
    »Können Sie dem Gericht sagen, was sie Ihnen erzählt hat?«
    Roman zögerte und kratzte sich am Kinn, bevor er antwortete. Bosch wusste, jetzt war der Moment

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