Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
wies alle Anzeichen eines psychischen Traumas auf. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es noch darauf geschoben, dass die Furchtfresser sie angegriffen hatten.“
    Charity runzelte die Stirn. „Aber so war es nicht?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich konnte ein identisches Trauma bei Nelson feststellen.“ Ich atmete tief ein und fuhr fort: „Molly ist die Verbindung zwischen beiden. Sie sind beide ihre Freunde. Ich denke, sie hat die zwei verletzt. Ich glaube, sie hat ihre Magie eingesetzt, um in ihren Geist einzudringen.“
    Charity starrte mich mit angstverzerrtem Gesicht an. „Was? Nein …“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein. Molly würde nie …“ Ihr Gesicht wurde noch blasser. „Oh Gott. Sie hat eine der Bestimmungen des Rates gebrochen.“ Sie schüttelte den Kopf immer heftiger. „Nein, nein. Sie würde so etwas nie tun.“
    Ich schnitt eine Grimasse und sagte: „Ich denke, ich weiß, was sie getan hat und warum.“
    „Sagen Sie es mir.“
    Ich holte tief Luft. „Rosie ist schwanger. Sie wies körperliche Anzeichen einer Drogensucht auf, aber ich konnte nicht die geringsten psychischen Folgen eines Entzugs erkennen. Ich glaube, dass Molly eingeschritten ist, als sie erfuhr, dass ihre Freundin schwanger war – um sie mit aller Gewalt von den Drogen wegzubringen. Ich denke, sie hat es getan, um das Baby zu schützen, und ich glaube, sie hat dasselbe mit Nelson angestellt. Aber etwas ist schiefgelaufen. Ich denke, was auch immer sie gemacht hat, hat Schäden hinterlassen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Er ist vollkommen paranoid und unberechenbar geworden.“
    Charity starrte auf den Altar hinab und schüttelte den Kopf. „Hat sie also der Rat entführt?“
    „Nein“, antwortete ich. „Ich glaube, das, was sie mit Rosie und Nelson getan hat, hat eine Art Zeichen hinterlassen. Einen dunklen Punkt. Ich glaube, sie hat Rosie und Nelson gezwungen, jedes Mal, wenn sie in die Nähe von Drogen kamen, Furcht zu verspüren. Sie hatte nur die besten Absichten, doch sie wollte, dass sich ihre Freunde ängstigen.“
    „Das ergibt für mich noch keinen Sinn.“
    „Wer auch immer diese Furchtfresser gerufen hat“, fuhr ich fort, „benötigte einen Weg, um sie aus dem Niemalsland in die stoffliche Welt zu leiten. Ein Leuchtfeuer, etwas, das mit ihnen auf einer Wellenlänge schwingt. Jemanden, der wie die Furchtfresser anderen Leuten Angst einjagen will.“
    „Dazu haben sie meine Molly benutzt“, wisperte Charity. Dann starrte sie mich einen Atemzug lang unverwandt an. „Sie waren das“, sagte sie leise. „Sie haben versucht, die Phagen auf ihren Beschwörer zu hetzen. Sie haben sie Molly auf den Hals gehetzt.“
    „Ich wusste es nicht“, entschuldigte ich mich bei ihr. „Mein Gott, Charity. Ich schwöre, dass ich es nicht wusste. Menschen waren umgekommen, und ich wollte verhindern, dass noch jemand Schaden nimmt.“
    Die Lehne der Kirchenbank knarzte abermals unter ihrer eisernen Umklammerung.
    „Wer hat das getan?“, fragte sie, und ihre Stimme war auf tödliche Weise ruhig. „Wer ist dafür verantwortlich, dass meinen Kindern etwas Schlimmes zugestoßen ist? Wer hat diese Dinger gerufen, die in mein Zuhause eingedrungen sind?“
    „Ich glaube nicht, dass sie jemand gerufen hat“, antwortete ich ihr leise. „Ich glaube, jemand hat sie geschickt.“
    Sie sah zu mir auf, und ihre Augen verengten sich. „Geschickt?“
    Ich nickte. „Ich hatte diese Möglichkeit nicht bedacht, bis ich bemerkte, was alle Angriffe gemeinsam hatten. Spiegel.“
    „Spiegel?“, fragte Charity. „Das verstehe ich nicht.“
    „Das war das verbindende Element“, sagte ich. „Spiegel. Die Toilette. Rosies Schminkspiegel im Konferenzraum. Genügend reflektierende Edelstahlflächen in der Großküche, und auch Madrigals Windschutzscheibe hat die Umgebung ziemlich klar widergespiegelt.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es immer noch nicht.“
    „Es spuken genügend Kreaturen durch die Geisterwelt, die Spiegel als Tore oder Fenster aus dem Niemalsland verwenden können“, sagte ich. „Aber es gibt nur eine Art von Kreaturen, die sich von Furcht nähren und Spiegel als Pfade von und ins Niemalsland benutzt. Traumdiebe.“
    „Traumdiebe.“ Charity neigte den Kopf zur Seite, und ihre Augen starrten ins Leere, als sie in ihrem Kopf nach lange verschütteten Erinnerungen suchte. „Ich habe schon von ihnen gehört. Es handelt sich doch … um Wesen aus Faerie.“
    „Ja“, antwortete ich mit

Weitere Kostenlose Bücher