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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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wollte mich deswegen gerade beschweren, doch Thomas legte mir eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. „Ihr Auto, ihre Regeln“, flüsterte er im Vorbeigehen. „Ich kann das respektieren, und du kannst es auch.“
    Wir stiegen ein und fuhren zum Haus der Carpenters.
    „Wie geht es Mouse?“, erkundigte sich Thomas.
    „Er ist am Bein verletzt“, entgegnete ich.
    „Die müssen sich höllisch Mühe gegeben haben, um ihn fertig zu machen“, bemerkte er.
    „Genau deshalb habe ich ihn auch zurückgelassen“, sagte ich. „Möglich, dass er sich übernimmt. Außerdem kann er so Forthill helfen, die Kinder im Auge zu behalten.“
    „Mhm“, brummte Thomas. „Bin ich eigentlich der Einzige, den langsam der Verdacht beschleicht, dass Mouse etwas Besonderes ist?“
    „Habe ich mir schon immer gedacht“, sagte ich.
    „Ich frage mich, ob er wirklich ein Rassehund ist.“
    Charity warf einen Blick über die Schulter. „Er schaut ein wenig wie ein Kaukase aus.“
    „Völlig unmöglich“, widersprach ich. „Er hat Rhythmusgefühl und kann tanzen.“
    Charity schüttelte ihren Kopf. „Das ist eine Hunderasse, die in der Sowjetunion gezüchtet wurde, um militärische Einrichtungen zu bewachen. Das ist eine der wenigen Rassen, die so groß werden. Aber die sind für gewöhnlich um einiges angriffslustiger als Ihr Hund.“
    „Oh, der ist schon verdammt angriffslustig, wenn es notwendig ist“, warf ich ein.
    Thomas verwickelte Charity in eine höfliche Unterhaltung über Hunde und Hunderassen, und ich lehnte meinen Kopf an die Scheibe und war im Nu eingeschlafen. Ich erwachte, als der Wagen anhielt. Charity und Thomas unterhielten sich nach wie vor, und ich döste vor mich hin, als sie diverse Sachen ins Auto luden. Ich wachte erst wieder auf, als Thomas mich an der Schulter berührte und leise sagte: „Wir sind bei deiner Wohnung, Harry.“
    „Super“, murmelte ich. „Gut.“ Ich blinzelte ein paar Mal und hüpfte dann aus dem Van. „Thomas“, sagte ich. „Setzte dich bitte mit Murphy in Verbindung und richte ihr aus, dass ich sie brauche. Jetzt, und … hier …“ ich kramte in meiner Manteltasche herum, bis ich eine Serviette und einen Filzstift gefunden hatte. Ich notierte eine weitere Telefonnummer. „Ruf diese Nummer an. Sag ihnen, ich fordere meinen persönlichen Gefallen ein.“
    Thomas nahm die Serviette und zog eine Augenbraue hoch. „Geht es etwas spezifischer?“
    „Ist nicht notwendig“, sagte ich. „Sie werden wissen, warum ich mich bei ihnen melde. Sie werden wissen, dass es Zeit ist, sich mit mir in Verbindung zu setzen.“
    „Warum ich?“, fragte Thomas.
    „Weil ich keine Zeit dafür habe“, erklärte ich. „Also entweder willst du mit verdammt gefährlichen Hellsichtsprüchen herumspielen, oder du rufst endlich diese verfluchte Nummer an und hörst auf, meine Zeit zu vergeuden, indem ich dir alles erkläre.“
    „Heil Harry“, sagte Thomas leicht beleidigt, doch er wusste, was er zu tun hatte.
    „Haar?“, forderte ich Charity auf.
    Sie gab mir einen gewöhnlichen weißen Briefumschlag. Ihr Gesicht war eine steinerne Maske.
    „Danke.“ Ich nahm ihn und stiefelte zu meiner Wohnung, die beiden im Schlepptau. „Ich werde unten arbeiten. Ihr zwei solltet im Wohnzimmer bleiben. Bitte seid so leise wie möglich und lauft nicht zu viel herum.“
    „Weshalb?“, fragte Charity.
    Ich schüttelte ermattet den Kopf und wedelte mit der Hand. „Nein. Keine Fragen. Ich brauche meine gesamte Kraft, um herauszufinden, wohin sie Molly gebracht haben. Ich überstürze das Ganze ohnehin. Ich muss mich konzentrieren. Ich erkläre alles später.“
    „Falls ich es überlebe“, dachte ich bei mir.
    Ich fühlte, wie Charitys Blick auf mir ruhte und sah zu ihr hinüber. Sie nickte kurz. Ich entschärfte die Schutzzauber, und wir betraten meine Wohnung. Mister kam auf uns zugestürmt, rammte mir seine Schulter gegen das Schienbein und strich dann um Thomas’ Beine, wodurch er ein paar Streicheleinheiten von meinem Halbbruder einheimste. Dann überraschte er mich, indem er Charity derselben Begrüßung für würdig empfand.
    Ich schüttelte den Kopf. Katzen. Einfach keinen Geschmack.
    Charity sah sich in meiner Wohnung um und sagte mit gerunzelter Stirn: „Hier ist es sehr ordentlich. Ich hatte … eher einen Trümmerhaufen erwartet.“
    „Er mogelt“, weihte sie Thomas ein und ging zum Kühlschrank hinüber.
    Ich beachtete die beiden nicht. Mir fehlte die Zeit für eine

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