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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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der Gesetze der Magie gebrochen. Sie konnte mit einer schwarzen Kapuze auf dem kalten Boden irgendeines verlassenen Lagerhauses enden, wo Morgan ihr den Kopf von den Schultern schlug. Oder vielleicht hatten die Kräfte, die sie eingesetzt hatte, sie auch schon völlig pervertiert.
    Selbst wenn ich Molly zurückholen konnte, konnte es zu spät sein, sie zu retten.
    Aber darum würde ich mich kümmern, wenn es soweit war. Zunächst musste ich sie erst einmal finden. Der einzige Weg, das zu tun, war herauszubekommen, auf welchen Wegen die Traumdiebe sie im Niemalsland verschleppt hatten. Die Geographie des Niemalslands lässt sich nicht im Mindesten mit der unserer Welt vergleichen. Das Niemalsland berührt unsere Welt nur an Orten, wo die Energien auf einer Wellenlänge schwingen. Der Bereich des Niemalslands, der ein altes und verlassenes Lagerhaus berührte, war vielleicht nicht einmal ansatzweise in der Nähe des Bereiches der Geisterwelt, der sich um die vor Leben sprühende Kindertagesstätte auf der gegenüberliegenden Straßenseite schmiegte. Um das Ganze noch komplizierter zu machen, veränderten sich die Verbindungen zwischen der Welt der Sterblichen und dem Niemalsland in dem gleichen Ausmaß, wie sich auch die Welt veränderte.
    Es konnte Tausende von Orten geben, an denen die Traumdiebe Molly zurück in ihren Schlupfwinkel geschleppt hatten, und ich musste den richtigen finden, und zwar vor Tagesanbruch, bevor die Strahlen der Sonne den verblieben Nachhall ihrer Anwesenheit zerstreuten, der meine einzige Spur darstellte. Mir blieben allenfalls noch zwei Stunden, meinen geschundenen Körper zurück in meine Wohnung zu schleifen, zu baden und einen Spruch vorzubereiten, der schon verdammt gefährlich war, wenn ich ausgeruht und in einer Topverfassung war. Ich war müde, mit tat alles weh, ich war schier krank vor Sorge und stand unter gewaltigem Druck – der Probelauf Kleinchicagos würde mich wahrscheinlich ohnehin umbringen.
    Doch die einzige andere Möglichkeit, die mir noch offenstand, war, der Sache einfach den Rücken zu kehren und das Mädchen in den Klauen von Kreaturen zu lassen, bei deren Anblick Alpträume Angst vor der Dunkelheit bekamen.
    „Ich brauche etwas Persönliches von ihr“, sagte ich und stand auf. „Haare oder Nagelschnipsel wären am besten.“
    Charity sagte: „Ich habe eine Haarlocke in ihrem Babybuch.“
    „Perfekt“, sagte ich. „Ich hole es bei Ihnen daheim ab. Wo finde ich es?“
    Sie erhob sich auch. „Ich werde es Ihnen zeigen.“
    Ich zögerte. „Ich weiß nicht, ob das klug ist.“
    „Sie ist meine Tochter“, sagte Charity. „Ich komme mit.“
    Ich war zu entkräftet, um mich zu streiten, also nickte ich nur und begann, wieder von der Empore zu klettern. Mein Knöchel knickte ein, ich wankte und fiel beinahe.
    Charity fing mich auf.

33. Kapitel
    D as ist Thomas“, sagte ich zu Charity , während ich auf Thomas deutete, der neben mir in einen leichten Trab einfiel, als ich die Kirche verließ. „Er ist gefährlicher, als er aussieht.“
    „Ich habe einen schwarzen Gürtel“, erläuterte Thomas.
    Charity zog eine Braue hoch, musterte Thomas eine Sekunde lang und meinte dann: „Sie sind der Vampir des Weißen Hofes, der meinen Mann in diesen Stripschuppen geschleift hat.“
    Thomas bedachte Charity mit einem strahlenden Lächeln. „He, ist doch immer nett, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich an einen erinnert und Ahnung hat.“ Er deutete mit dem Daumen auf mich und sagte mit verschwörerischer Stimme: „Zur Abwechslung mal.“
    Charitys Blick änderte sich kein bisschen. Er war weder eisig noch freundlich, noch konnte man überhaupt eine Gefühlsregung darin lesen. Es war einfach der leicht entrückte, feste Blick, mit dem man große Hunde musterte, die nahe an einem vorbeispazierten. Sie beobachtete ihn ohne jegliche Aufregung, aber vorsichtig und bewusst. „Ich weiß zu schätzen, dass Sie in der Vergangenheit an der Seite meines Mannes gekämpft haben. Doch ich möchte, dass Sie wissen, dass allein das, was Sie sind, Grund genug für mich ist, Ihnen mit Vorsicht zu begegnen. Bitte tun Sie nichts, was mich in diesem Gefühl bestärken würde. Ich bleibe nicht untätig, wenn man mich bedroht.“
    Thomas schürzte die Lippen. Halb erwartete ich, Ärger in seinen Augen zu erkennen, doch nichts dergleichen. Er nickte und meinte: „Verstanden, Ma’am.“
    „Gut“, antwortete sie. Dann erreichten wir ihr Auto. „Sie sitzen ganz hinten.“
    Ich

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