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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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festzustellen, dass sie immer noch auf Mouses pelzigem Rücken ruhte. Der Raum war unbeleuchtet, doch die Tür zum Gang stand halb offen, und die Nachmittagssonne erhellte den Flur.
    Ich wollte mich wieder schlafen legen, doch ich quälte mich auf die Beine und wankte den Gang zur Toilette hinunter, wobei mir Mouse, der ohne sich zu beschweren neben mir herhinkte, Gesellschaft leistete. Ich drehte den Wasserhahn auf und wünschte mir sehnlichst eine Dusche. Ich begnügte mich mit einer Katzenwäsche im Waschbecken und schlurfte zu Forthills Gästezimmer zurück.
    Die Pritschen waren fast vollständig leer. Nelson schlief nach wie vor auf einem Feldbett, und ich konnte erkennen, wie seine Gliedmaßen unter der Decke fast unmerklich zuckten. Seine geschlossenen Augen rollten unter den Lidern hin und her, und er war in Schweiß ausgebrochen. Ich nahm an, dass er unter Angstträumen litt. Armer Junge. Ich wünschte, ich hätte ihm helfen können, doch realistisch gesehen konnte ich nichts für ihn tun.
    Molly schlief auf einem weiteren Liegebett den bewegungslosen, tiefen Schlaf der wahrlich Erschöpften. Charity saß auf einem Sessel daneben und hatte den Kopf gegen die Wand gelehnt. Sie schnarchte ein wenig. Eine ihrer Hände ruhte auf Mollys Haar.
    Ich betrachtete die beiden eine Weile schweigend. Kurz überlegte ich mir, das Ganze abzublasen, stellte mir trübsinnig vor meinem inneren Auge ein Loch vor, in dem ich verschwinden und den Deckel hinter mir zuziehen konnte. He, bei Bugs Bunny hatte das auch immer funktioniert.
    „Ich hätte in Albuquerque links abbiegen sollen“, seufzte ich und sah zu Mouse hinab.
    Mouse ließ sich wieder auf den Boden gleiten, legte sich auf eine Seite und vermied es, sein verletztes Bein zu belasten.
    „Du hast recht“, sagte ich. „Ich bin einfach zu blöd, mich rauszuhalten. Es bringt nichts, das Unvermeidbare aufzuschieben.“
    Also stand ich auf, ging zu Molly hinüber und schüttelte sie sanft an der Schulter. Das wiederum weckte Charity, die sich den Schlaf aus den Augen blinzelte. Molly brauchte etwas länger, doch dann atmete auch sie scharf ein, setzte sich auf und folgte dem Beispiel ihrer Mutter.
    „Ja? Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Charity besorgt.
    „So weit ich weiß schon“, antwortete ich ihr. „Wo sind die anderen Kinder?“
    „Meine Mutter hat sie heimgebracht.“
    „Irgendwelche Neuigkeiten von Michael?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Wir müssen über etwas wirklich Wichtiges reden.“
    „Das wäre?“, fragte sie.
    „Es ist es wert, dafür völlig wach zu sein. Vielleicht wollen Sie sich ja etwas Wasser ins Gesicht spritzen, während ich mich auf die Jagd nach Kaffee mache.“
    „Wir müssen echt reden, Mama“, sagte Molly sanft.
    Charity musterte sie mit gerunzelter Stirn, und kurz befürchtete ich, sie könnte deswegen mit mir einen Streit vom Zaun brechen. Doch dann schüttelte sie den Kopf und meinte: „Na gut.“
    Also ließ ich Worten Taten folgen. Ich fiel raubend und brandschatzend in der kleinen Teeküche ein und stibitzte nicht nur Kaffee, sondern auch Bagels und frisches Obst. Ich klemmte ein paar Dollarnoten unter den Salzstreuer auf der Anrichte und kehrte zu Molly und Charity zurück.
    Wir setzten uns und aßen unser Frühstück im schummrigen Zimmer.
    Dann erklärte ich Charity, was ich am Vortag mit Molly besprochen hatte.
    „Schwarze Magie“, murmelte Charity, sobald ich geendet hatte. Sie warf Molly einen mütterlichen Blick zu. „Mir war nicht bewusst, wie schlimm es schon stand.“
    „Ich weiß, Mama“, antwortete Molly.
    „Also stimmt das, was er sagt.“
    Molly nickte.
    „Oh Baby“, seufzte Charity. Sie berührte Mollys Haar mit einer Hand. „Wie konnte ich nur übersehen, was da geschah?“
    „Bitte machen Sie sich keine Vorwürfe“, warf ich ein. „Nicht jetzt. Damit ist niemandem geholfen.“
    Ihre Züge spannten sich an, und sie meinte: „Mit dem ganzen Nonsens in Bezug auf den Weißen Rat auch nicht. Es versteht sich von selbst, dass sie nicht gehen wird.“
    „Sie verstehen den Ernst der Lage nicht“, sagte ich ruhig. „Sie wird gehen. Sie kann entweder jetzt aus freien Stücken gehen, oder sie wird gehen, wenn die Wächter sie finden. Aber wie auch immer, sie wird gehen.“
    „Also haben Sie vor, sie darüber, was geschehen ist, zu informieren?“, wollte Charity mit eisiger Stimme wissen.
    „Nein“, sagte ich. „Aber diese Art Magie hinterlässt einen dunklen Punkt. Es gibt genügend

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