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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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schüttelte den Kopf. „Woher hast du gewusst, dass ich rechtzeitig zurückkommen würde?“
    „Oh, das habe ich nicht“, sagte ich. „Ich dachte nur, dein Gott hätte dich mit dem Ziel ausgesandt, etwas zu tun, um deiner Tochter zu helfen. Also bat ich Forthill, dir die Nachricht zukommen zu lassen, du solltest schnellstmöglich wieder hier sein und alle Ratsmitglieder, die gerade bei dir wären, mitbringen. Hast du die Botschaft erhalten?“
    Er nickte. „Sie erreichte mich in Luccios Lager in Colorado. Wir hatten einen Vampirangriff zurückgeschlagen und waren dabei aufzubrechen. Wenn ich deine Nachricht nicht erhalten hätte, wäre ich ihnen nie durch das Niemalsland gefolgt.“
    „Was ist passiert?“
    „Dämonen“, sagte Michael. „Wenn man’s genau nimmt, sogar ein ganzer Haufen.“
    „Was für eine Art?“
    „Oh. Fänge. Tentakel. Du weißt schon, das Übliche.“
    Ich schnaubte. „Nein. Ich meine, waren es Fremdwandler?“
    „Jetzt, wo du es erwähnst: Ebenezar hat etwas über Fremdwandler fallen lassen, ja. Offensichtlich konnte er ihrer magisch kaum Herr werden.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin froh, dass du bei ihnen warst.“
    „Unter den gegebenen Umständen bin ich das auch.“ Er schürzte nachdenklich die Lippen. „Du hast also angenommen, ich sei ausgesandt worden, um dem Weißen Rat zu helfen, damit dieser meiner Tochter Gnade erweist?“
    Ich zuckte die Achseln. „Entweder das, oder es war mir bestimmt, auf sie aufzupassen, was mir in diesem Fall auch möglich gewesen wäre. Also entschloss ich mich, dem Merlin etwas zuzusetzen.“
    Michael blinzelte und starrte mich entgeistert an. „Wenn ich dich nicht völlig falsch verstehe, hört sich das ja fast nach einem Sinneswandel an, als hättest du zum Glauben gefunden.“
    „Nein. Ich habe mir nur deinen Glauben kurz ausgeborgt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Sieh mal, ich versuche, Gott so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Ich erwarte nicht, dass er eine Rettungsmannschaft ausrücken lässt, wenn ich in der Klemme stecke.“
    „Harry, ich weiß genau, dass du nicht der Typ bist, der gerne in Kirchen geht. Aber Gott hilft allen, die nicht fehlerlos sind.“
    „Ja, klar“, antwortete ich und schaffte es nicht völlig, die höhnische Verachtung aus meiner Stimme zu verbannen. „Deshalb ist die Erde auch ein glücklicher, gesitteter Ort.“
    Michael seufzte. „Harry. Gott beschützt uns vor größerem Schaden – das ist meine Aufgabe und die meiner Waffenbrüder. Aber er lässt sich nicht darauf ein, uns vor den Folgen unserer Entscheidungen zu bewahren.“
    „Ich bin mit dem Konzept vertraut“, antwortete ich. „Gott greift nur ein, wenn etwas Übernatürliches sein freches Haupt erhebt.“
    „Du stellst das alles viel zu einfach dar, und außerdem …“
    „Verschone mich“, brummte ich. „Zur Hölle, Michael. Einer dieser Denarianerbastarde war letztes Jahr hier. Quintus Cassius. Erinnerst du dich? Als ich auf dem Boden lag und er in meinen Eingeweiden herumstocherte, habe ich mir gedacht, das wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt für dich oder so jemanden, endlich aufzutauchen. Du weißt schon. Ein Ritter des Denarius. Also war ich der Meinung, he, das wäre doch das passende Stichwort für einen Kreuzritter.“ Ich schüttelte den Kopf. „Aber das hat leider nicht funktioniert.“
    „Worauf willst du hinaus?“, fragte er leise.
    „Der Himmel passt nicht auf mich auf. Bei dir ist das anders. Also habe ich geschlossen, dass Gott ein Auge auf dich und deine Familie hat, wenn auch nur aus rein beruflicher Höflichkeit. Ich habe gesehen, wie er in der Vergangenheit ein paar Dinge für dich arrangiert hat. Was ich tat, hatte nicht das Geringste mit Glauben zu tun. Ich habe eher Wahrscheinlichkeiten abgewogen.“
    Er schüttelte den Kopf. Auch wenn er nicht meiner Meinung war, bohrte er nicht weiter. „Charity?“
    „Ihr geht es gut“, beruhigte ich ihn. „Den Kindern auch. Sollten inzwischen wieder daheim sein.“
    „Sie und Molly?“
    „Versöhnt. Na ja, sie reden wieder höflich miteinander, und ab und zu umarmen sie einander auch.“
    Seine Braue schoss nach oben, und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. „Gottlob. Ich war nicht mehr ganz sicher, ob es je wieder so weit kommen würde.“
    Ich polierte meine Fingernägel an meinem Hemd. „Manchmal überrasche ich mich selbst.“
    Michael lächelte und warf dann mit gerunzelter Stirn einen Blick über die Schulter. „Meine Molly. Magie.

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