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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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„Hast du das Ganze mit angehört?“
    „Sicher“, schniefte Bob vollkommen niedergeschlagen. „Du wirst nie mit einer Frau im Bett landen.“
    Ich warf dem Schädel einen mörderischen Blick zu.
    „Ich sag ja nur, wie’s ist“, sagte er defensiv. „Ich kann überhaupt nichts dafür, Harry. Sie würde höchstwahrscheinlich mit dir bumsen, wenn du nicht alles so todernst nehmen würdest.“
    „Das Thema. Wechseln, jetzt“, empfahl ich mit ausdrucksloser Stimme. „Wir haben zu tun.“
    „Ach ja, richtig“, sagte Bob. „Du planst jetzt also ein standardmäßiges magisches Netz, um Dinge in diesem Gebäude aufzuspüren?“
    „Ja“, bestätigte ich.
    „Das wird nicht besonders viel bringen“, warf Bob ein. „Ich meine, wenn sich etwas ausreichend manifestiert hat, um dein Netz anschlagen zu lassen, ist es bereits vollständig in die wirkliche Welt gewechselt, und während du dann die Treppen hinunterflitzt, wird es fröhlich Leute in Stücke reißen.“
    „Zugegeben, es ist nicht perfekt“, meinte ich. „Aber mehr steht mir im Augenblick nicht zur Verfügung. Oder hast du eine bessere Idee?“
    „Das Blöde ist, auch Jahrhunderte von Erfahrung und Wissen nützen mir gar nichts, wenn ich nicht die geringste Ahnung habe, was du bekämpfen willst“, ätzte Bob. „Bis jetzt wissen wir nur, dass ein Furchtfresser naht.“
    „Ist das nicht spezifisch genug?“
    „Nein!“, sagte Bob. „Mit fallen spontan etwa zweihundert verschiedene Arten von Furchtfressern ein, und wenn du mir eine Minute Zeit gibst, um etwas nachzudenken, komme ich wahrscheinlich noch mal auf gute zweihundert.“
    „So viele bringen dasselbe zu Stande, was dieses Ding geschafft hat? Eine stoffliche Vereinigung zu bilden und anzugreifen?“
    Bob beäugte mich mitleidig, als sei ich völlig vertrottelt. „Ob du’s glaubst oder nicht, der alte ‚Nimm-die-Gestalt-der-größten -Angst-deines-Opfers-an‘-Trick ist so ziemlich die Standardprozedur auf Seite eins in jedem Furchtfresserhandbuch.“
    „Oh. Stimmt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Aber dieser Ort hier ist sozusagen völlig offenes Gelände. Ich habe keine Schwelle, an der ich etwas Mächtigeres als ein Netz verankern könnte. Wenn ich diese Sache durchziehe, schaffe ich es vermutlich, rechtzeitig vor Ort zu sein, um einzuschreiten, wenn dieses Ding auftaucht.“
    „Dinge“, korrigierte Bob. „Mehrzahl. Fresser sind wie Ameisen. Erst taucht einer auf, dann zwei, dann hundert.“
    Ich atmete aus. „Kacke“, fluchte ich. „Vielleicht sollten wir uns der Sache aus einer anderen Richtung nähern. Besteht eine Möglichkeit, sie umzulenken, während sie in diese Welt wechseln? Oder kann ich es für sie schwerer machen, in diese Realität einzusickern?“
    Die Lichter in Bobs Augen glommen auf. „Möglicherweise. Wahrscheinlich ja. Du könntest einen Schleier über diesen Platz weben – von der anderen Seite aus.“
    „Bäh“, sagte ich. „Du meinst also, ich kann diesen Ort verbergen, aber nur vom Niemalsland aus?“
    „So in etwa“, entgegnete Bob. „Aber selbst dann bliebe ein Restrisiko.“
    „Wie das?“
    „Es hängt davon ab, wie sie diesen Ort finden“, erklärte Bob. „Was ich damit sagen will: Wenn es Furchtfresser sind, die auf der Suche nach einem neuen Jagdrevier nur zufällig über diesen Ort gestolpert sind, wird sie ein Schleier nicht vollständig aufhalten. Es wird sie Zeit kosten, ja, aber niemals völlig aufhalten.“
    „Gehen wir doch einmal davon aus, dass es sich nicht um einen Zufall handelt“, sagte ich.
    „Gut. Wenn wir davon ausgehen, ist der springende Punkt, ob man sie beschworen oder geschickt hat.“
    Ich zog sinnierend die Stirn in Falten. „Gibt es Kreaturen auf der anderen Seite, die stark genug sind, sie hierher zu entsenden? Ich war der Meinung, dass das nicht länger möglich ist, daher sind ja sterbliche Beschwörer auch dermaßen populär.“
    „Oh, klar kriegt man es hin“, versicherte Bob. „Man braucht nur um einiges mehr Saft, von der anderen Seite einen Durchgang in die Welt der Sterblichen zu schaffen.“
    Ich runzelte die Stirn. „Über welche Größenordnung an Macht reden wir hier?“
    „Groß“, versicherte mir Bob. „In einer Preisklasse mit dem Erlkönig, einem Erzengel oder einem der alten Götter.“
    Mir wurde flau im Magen. „Oder einer Feenkönigin?“
    „Oh, klar. Glaube ich zumindest.“ Seine Augen züngelten nachdenklich. „Vermutest du, es könnte sich um Feenwerk

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