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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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und wartete auf eine Antwort.
    „Es ist verflucht lange her, dass ich mit einer Frau zusammen war …“ Ich schüttelte den Kopf. „Sieh mal, wenn du einen Kerl fragst, ob er Sex will, wird er natürlich ja sagen. Jetzt mal allgemein gesprochen. So steht es in den Gewerkschaftsvorschriften.“
    Ihre Augen funkelten. „Was dich mit einschließt.“
    „Ich bin ein Kerl“, antwortete ich. „Ja.“ Ich ließ mir das noch mal durch den Kopf gehen. „Ja und … und nein.“
    Sie grinste zu mir hoch und nickte. „Ich weiß. Unverbindlichkeit ist nicht deine Stärke. Du siehst in allem eine tiefe Verpflichtung. Dir geht alles zu Herzen. Du könntest dich auf nichts Unverbindliches einlassen. Das wäre dir zu wenig.“
    Wahrscheinlich hatte sie recht. Ich nickte.
    „Ich weiß nicht, ob ich dir geben könnte, was du suchst.“ Dann atmete sie tief ein und sagte: „Es gibt noch weitere Gründe. Wir arbeiten zusammen.“
    „Ist mir aufgefallen.“
    Beinahe wäre ihr ein Lächeln entschlüpft. „Was ich damit ausdrücken will … ich muss Beziehung und Arbeit klar trennen. Das wäre sonst für beide Sachen schlecht.“
    Ich schwieg.
    „Ich bin Polizistin, Harry.“
    Mir krampfte sich der Magen ein wenig zusammen, als ich spürte, wie sie mich mit diesen Worten ohne die Chance auf einen Kompromiss abwies. „Das ist mir klar.“
    „Ich diene dem Gesetz.“
    „Ja“, sagte ich, „und zwar schon immer.“
    „Ich kann dem nicht den Rücken kehren. Ich werde das nicht einfach hinter mir lassen.“
    „Auch das ist mir klar.“
    „Außerdem … sind wir so verschieden. Wir leben in ganz unterschiedlichen Welten.“
    „Nicht wirklich“, antwortete ich leise. „Wir stiefeln doch meist im selben Umkreis herum.“
    „Aber das ist für mich Arbeit“, wisperte sie. „Doch Arbeit ist für mich nicht alles. Zumindest sollte sie das nicht sein. Ich habe schon einmal ausprobiert, eine Beziehung zu führen, deren Hauptgemeinsamkeit die Arbeit war.“
    „Rick“, sagte ich.
    Sie nickte. Schmerz loderte in ihren Augen auf. Das wäre mir ein paar Jahre zuvor noch gar nicht aufgefallen. Ich hatte Murphy in guten und in schlechten Zeiten erlebt – hauptsächlich in schlechten. Sie würde es nie ansprechen und wollte auch mit Sicherheit nicht, dass ich das tat, doch ich wusste, dass ihre gescheiterte Ehe sie schwerer verletzt hatte, als sie je zugeben würde. Auf eine gewisse Art war das vielleicht auch die Erklärung für ihren beruflichen Ehrgeiz. Sie war fest entschlossen, ihre Karriere hinzukriegen, weil etwas in ihrem Leben klappen musste.
    Vielleicht schleppte sie noch tiefere emotionale Narben mit sich herum. Gut möglich, dass sie so verletzt war, dass sie nicht mehr bereit war, sich noch einmal so weit zu öffnen. Eine Langzeitbeziehung trug nun mal das Potential für Langzeitschmerz in sich. Vielleicht wollte sie sich das einfach nicht mehr antun.
    „Was, wenn du keine Polizistin wärst?“
    Ein flüchtiges Lächeln umspielte ihre Lippen. „Was, wenn du kein Magier wärst?“
    „Touché. Aber tu mir den Gefallen zu antworten.“
    Sie legte den Kopf schief und musterte mich für einen Augenblick. Dann sagte sie: „Was passiert, wenn Susan zurückkommt?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Tut sie nicht.“
    Mit trockener Stimme bohrte sie weiter. „Tu mir den Gefallen zu antworten“
    Ich runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht“, gab ich leise zu. „Wir haben uns entschlossen, uns zu trennen und … ich habe den Verdacht, dass wir die Dinge heute völlig anders sehen.“
    „Aber wenn sie es noch einmal versuchen wollte?“, fragte Murphy.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte ich mit einem Achselzucken.
    „Sagen wir mal, wir kommen zusammen“, schlug Murphy vor. „Wie viele Kinder willst du?“
    Ich blinzelte. „Was?“
    „Du hast mich schon verstanden.“
    „Ich habe …“ Ich zwinkerte noch einige Male. „Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht.“ Also ließ ich mir das für ein paar Atemzüge durch den Kopf gehen. Ich dachte an das fidele Chaos im Haus der Carpenters. Gott, ich hätte alles für etwas Ähnliches gegeben, als ich noch klein war.
    Aber jedes meiner Kinder würde weit mehr erben als meine Augen und mein Mörderkinn. Es gab verdammt viele Leute, die keine hohe Meinung von mir hatten, und auch verdammt viele Nicht-ganz-Leute. Jedes meiner Kinder würde zwangsläufig einige meiner Feinde oder, Gott behüte, einige meiner Verbündeten erben. Meine Mutter hatte mir ein Vermächtnis

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