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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Butters. „Du kannst dir wahrscheinlich schon denken, was Brioche sagte.“
    „Sie habe ihren Gatten und ihre kleine Schwester im Bett erwischt und wollte dem allen ein Ende setzen?“
    „Mhm.“
    „Öhm“, meldete sich Molly zu Wort. „Ich glaube …“
    „Draußen“, erklärte Butters hilfsbereit, während er die Tür aufschloss. „Die erste Tür rechts.“
    Molly eilte aus dem Raum hinüber zu der Toilette, zu der Butters sie geschickt hatte.
    „Jesus, Harry“, sagte Butters. „Ist die Kleine nicht zu jung für das hier?“
    Ich hielt das Foto von Marias Leiche hoch. „So was passiert in der letzten Zeit ziemlich häufig.“
    „Ist sie wirklich Magierin? Wie du?“
    „Eines Tages“, sagte ich. „Falls sie überlebt.“ Ich überflog die nächsten beiden Akte, beides Frauen um die zwanzig. Beides klare Selbstmorde. Beide hatten mit jemandem zusammen gewohnt.
    Der letzte Akt aber war anders. Ich las ihn erneut und schielte zu Butters hinüber. „Was ist mit dem?“
    „Der passt ins generelle Muster“, sagte Butters. „Frauen, tot in Hotelzimmern.“
    Ich starrte nachdenklich auf die Seiten. „Todesursache?“
    „Das ist der springende Punkt“, gab Butters zu. „Ich konnte keine finden.“
    Ich hob die Brauen.
    Er breitete die Arme aus. „Harry, ich beherrsche mein Handwerk wirklich. Es macht mir Spaß, Dingen auf den Grund zu gehen. Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum diese Frau tot ist. Jeder Test war negativ; jede Theorie, die ich aufgestellt habe, ist wie ein Kartenhaus in sich zusammengekracht. Vom rein medizinischen Standpunkt aus ist sie in toller Verfassung. Es ist einfach so … als wäre ihr gesamtes System von einem Augenblick auf den nächsten einfach heruntergefahren. Alles gleichzeitig. Ich habe so was noch nie gesehen.“
    „Jessica Blanche.“ Ich überflog die Angaben. „Neunzehn und hübsch. Zumindest interessant.“
    „Das lässt sich bei toten Mädchen nur schwer sagen“, schniefte Butters. „Aber ja, genau so habe ich sie auch eingeschätzt.“
    „Aber kein Selbstmord.“
    „Wie gesagt: tot in einem Hotelzimmer.“
    „Was ist die Verbindung zu den anderen Morden?“
    „Kleinigkeiten“, sagte Butters. „Wie, dass sie eine Handtasche mit Personalausweis darin bei sich hatte, jedoch keine Kleidung.“
    „Was wiederum bedeutet, dass jemand diese fortgeschafft haben muss.“ Ich rollte die Seiten zusammen und trommelte nachdenklich damit auf meinen Oberschenkel. Die Türe öffnete sich, und Molly kam wieder herein. Sie wischte sich den Mund mit einem Papiertuch ab. „Ist das Mädchen immer noch hier?“
    Butters hob die Brauen. „Ja. Miss Blanche. Warum?“
    „Ich glaube, Molly kann uns weiterhelfen.“
    Molly blinzelte und sah zu mir auf. „Äh. Was?“
    „Ich wage zu bezweifeln, dass es eine angenehme Erfahrung sein wird, Molly“, warnte ich sie vor. „Aber vielleicht kannst du ja etwas auffangen.“
    „Von einem toten Mädchen?“, fragte Molly leise.
    „Du wolltest unbedingt mitkommen“, erinnerte ich sie.
    Sie runzelte die Stirn, sah mir ins Gesicht und holte dann tief Luft. „Ja. Äh. Ja, wollte ich. Ich meine, ja, ich werde es tun. Es versuchen.“
    „Ja?“, fragte ich. „Bist du sicher? Das wird alles andere als spaßig. Aber wenn wir dadurch weitere Informationen erhalten, könnte das Leben retten.“
    Ich musterte sie einen Moment lang, bis sich ihre Züge entschlossen erhärteten und sie mir in die Augen sah. Sie streckte ihr Kreuz durch und nickte. „Ja.“
    „Gut“, sagte ich. „Bereite dich vor. Butters, wir müssen ihr ein paar Minuten Zeit lassen. Können wir derweil Miss Blanche holen?“
    „Äh“, sagte Butters. „Was genau wird hier denn jetzt geschehen?“
    „Nicht viel. Ich werde es dir unterwegs erklären.“
    Er knabberte für einen Augenblick an seiner Unterlippe und nickte schließlich. „Hier lang.“
    Er führte mich den Gang hinunter zum Lagerraum. Auch hier handelte es sich um einen Untersuchungssaal wie der, den wir gerade hinter uns gelassen hatten, mit dem Unterschied, dass in einer Wand menschengroße Gefriereinheiten eingelassen waren, wie man sie von einem ordentlichen Leichenschauhaus erwartete. Dies war auch der Raum, in dem wir uns befunden hatten, als ein Nekromant und eine fröhliche Partygesellschaft von Zombies Butters Fähigkeit, die Welt des Übernatürlichen zu ignorieren, einen Kopfschuss verpasst hatten.
    Butters schnappte sich eine fahrbare Trage, studierte ein medizinisches

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