Harry Dresden 09: Weiße Nächte
war mir immer so sicher, dass Sie und Miss Murphy …“
Ich grunzte. „Nein. Sie … will nichts Ernsthaftes mit mir anfangen.“
„Sie hingegen möchten nicht Beiläufiges mit ihr haben“, ergänzte Lara.
„Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich Probleme mit dem Verlassenwerden habe“, antwortete ich.
„Aber trotzdem … ein Mann wie Sie, und es ist vier Jahre her …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe einen riesigen persönlichen Respekt für Sie, Magier. Aber das … ist einfach nur armselig.“
Ich grunzte, da ich einfach zu zerschlagen für eine Retourkutsche war. „Hat mir gerade das Leben gerettet, nehme ich einmal an.“
Lara sah mich kurz an, und dann … liefen ihre Wangen rosig an. „Ja. Höchstwahrscheinlich. Ich schulde Ihnen eine Entschuldigung.“
„Dafür, dass du versucht hast, mich zu fressen?“, vermutete ich.
Sie zitterte, und ihre Brustwarzen hoben sich von der weißen Seide ab. Sie hatte den Kimono wieder etwas zurechtgerückt, um ihre Blöße zu bedecken. Ich war zu müde, um mehr als nur schwach enttäuscht zu sein. „Ja“, sagte sie. „Dafür, dass ich die Kontrolle verloren habe. Ich gestehe, ich war der Meinung, unsere letzte Stunde hätte geschlagen. Ich fürchte, ich hatte mich nicht wirklich im Zaum, und dafür entschuldige ich mich.“
Ich sah mich um und stellte fest, dass wir uns in einem Teil des Châteaus befanden. „Hngh. Ich, äh. Tut mir leid wegen des Sachschadens an deinem Wohnsitz.“
„Unter den gegeben Umständen bin ich geneigt, gnädig zu sein. Sie haben mir das Unleben gerettet.“
„Du hättest dich in Sicherheit bringen können“, sagte ich leise. „Als sich das Tor schloss. Du hättest mich zurücklassen und sterben lassen können. Hast du aber nicht. Danke.“
Sie blinzelte mich an, als hätte ich in Zungen geredet. „Magier“, sagte sie nach einer Weile. „Ich habe Ihnen mein Ehrenwort auf sicheres Geleit gegeben, und ein Mitglied meines Hofes hat Sie verraten. Uns alle. Ich konnte Sie nicht zurücklassen, ohne mein Wort zu brechen – und ich nehme meine Zusicherungen extrem ernst, Mister Dresden.“
Ich musterte sie einen Augenblick lang und nickte. Dann sagte ich: „Ich musste feststellen, dass du dich nicht gerade mächtig ins Zeug gelegt hast, um Cesarina zu retten.“
Ihre Mundwinkel zuckten. „Wir hatten es mit einer schweren Krise zu tun. Ich habe alles getan, um mein Haus und die anderen anwesenden Mitglieder des Hofes zu beschützen. Schade, dass ich diese verräterische Schlampe nicht retten konnte.“
„Du konntest auch den verräterischen Möchtegernusurpator Lord Skavis nicht retten“, stellte ich fest.
„Wandel bestimmt das Leben“, antwortete Lara ruhig.
„Weißt du, was ich denke?“
Ihre Augen verengten sich, und sie musterte mich unverwandt.
„Ich denke, dass sich jemand mit den Skavis zusammengetan hat, um die Jagdsaison auf diese magisch schwach Begabten zu eröffnen. Ich glaube, irgendjemand hat darauf hingewiesen, was für ein prima Plan das wäre, um Lord Raiths Machtbasis zu untergraben. Ich glaube auch, dass jemand Lady Malvora einen Stups in die richtige Richtung gegeben hat, um ihr eine Chance zu zeigen, Lord Skavis die Show zu stehlen.“
Lara schloss ihre Augen fast vollständig, und ein breites Lächeln huschte über ihre Lippen. „Warum sollte jemand so etwas tun?“
„Weil sie wusste, dass die Skavis und Malvoras früher oder später ohnehin losschlagen würden. Ich glaube, sie tat es, um ihre Feinde zu trennen und sie dazu zu bringen, sich auf Pläne zu konzentrieren, die sie vorhersagen konnte, statt ihnen den Vorteil des eigenen Einfallsreichtums zu überlassen. Ich glaube, jemand wollte die Skavis und Malvoras gegeneinander aufhetzen, um sie zu beschäftigt zu halten, um den Raiths gefährlich zu werden.“ Ich setzte mich auf, sah ihr ins Gesicht und sagte: „Das warst du. Du zogst die Fäden. Du hast den Plan entwickelt, all diese Frauen zu töten.“
„Vielleicht aber auch nicht“, antwortete Lara leichthin. „Lord Skavis ist – war – ein weithin bekannter Frauenhasser, und er hatte schon vor einem Jahrhundert einen ähnlichen Plan vorgeschlagen.“ Sie tippte sich gedankenvoll mit dem Zeigefinger an die Lippe. „Außerdem haben Sie nicht den geringsten Beweis.“
Ich funkelte sie eine Zeit lang an. Dann sagte ich: „Ich brauche keine Beweise, wenn ich auf eigene Faust handle.“
„Ist das eine Drohung, lieber Magier?“
Ich ließ den Blick
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