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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mit Veilchen überzogen, doch dafür bewegte sie sich mit einer lebhaften Entschlossenheit. „Du solltest dich nicht an Leute anschleichen“, schalt sie mich.
    „Ich hatte befürchtet, dich zu wecken, wenn ich geklopft hätte.“
    „Wenn du geklopft hättest, hättest du die einzigartige Gelegenheit verpasst, mir beim Anziehen zuzuschauen“, giftete sie zurück.
    „Touché.“ Ich sah mich um und entdeckte ihre gepackte Tasche. Enttäuschung wallte in meinem Magen auf. „Solltest du nicht im Bett bleiben?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Hast du je versucht, dir das Tagesprogramm im Fernsehen reinzuziehen? Gott, war ich erleichtert, als die Glotze endlich durgebrannt ist. Ich hätte den Verstand verloren, wenn ich weiter hier rumgelegen hätte.“
    „Wie geht‘s dir?“
    „Viel besser“, sagte Elaine. „Ich fühle mich wieder stärker. Das ist ein weiterer Grund zu verschwinden. Ich möchte mir den Alptraum ersparen, sollte ich mit meiner Magie den Herzschrittmacher irgendeines alten Opas hochjagen.“
    Ich nickte. „Dann geht es also zurück nach Kalifornien?“
    „Ja. Für eine Reise habe ich genug Schaden angerichtet.“
    Ich verschränkte die Arme und lehnte mich an die Tür, beobachtete, wie sie ihr Haar zurückstrich und zum Pferdeschwanz zusammenfasste. Sie sah sich nicht zu mir um. „Hast du sie gekriegt?“
    „Ja.“
    Sie schloss die Augen, schauderte und atmete dann aus. „Gut.“ Sie schüttelte den Kopf. „Jetzt sollte ich mich eigentlich besser fühlen. Aber es nützt Anna nichts.“
    „Auf lange Sicht wird es einer Menge Leute nützen“, meinte ich.
    Sie schlug urplötzlich ihre Bürste auf das erhöhte Fußende ihres Bettes und brach dabei den Stiel ab. „Ich war nicht hier, um einer Menge Menschen zu helfen, verflucht noch mal.“ Sie schielte auf den zerbrochenen Bürstenstiel und schien sich wieder zu beruhigen. Dann schleuderte sie ihn lustlos in eine Ecke.
    Ich ging zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Eilmeldung. Elaine ist nicht vollkommen. Schlagzeilen um elf.“
    Sie schmiegte ihre Wange in meine Hand.
    „Du solltest wissen“, sagte ich, „dass ich Reparationszahlungen aus dem Weißen Hof herausgekitzelt habe. Ein Wergeld für ihre Angehörigen.“
    Sie blinzelte mich an. „Wie das?“
    „Mein jugendlicher Charme. Kannst du mir die Kontaktdaten der Familien der Opfer besorgen? Ich werde jemand beauftragen, das Geld für sie zu beschaffen.“
    „Ja“, sagte sie. „Einige hatten keine Angehörigen. Anna zum Beispiel nicht.“
    Ich grunzte und nickte. „Ich dachte, wir könnten das Geld benutzen, um etwas aufzubauen.“
    Elaine sah mich stirnrunzelnd an. „Oh?“
    Ich nickte. „Wir benutzen das Geld. Wir weiten den Ordo aus, entwickeln ein Netz an Kontakten. Eine Art Sorgentelefon für Magiebegabte der Mittelklasse. Wir kontaktieren Gruppen wie den Ordo in Städten im ganzen Land. Wir verbreiten die Nachricht, dass Leute, die Probleme mit dem Übernatürlichen haben, sich an das Netzwerk wenden sollen. Möglicherweise erfahren wir ja früh genug, wenn sich abermals etwas wie diese Angelegenheit ereignet, damit wir das Feuer austreten können, ehe es sich ausbreitet. Wir organisieren Selbstverteidigungskurse. Wir helfen den Leuten, sich zu organisieren, zusammenzuarbeiten und einander zu unterstützen. Wir handeln . “
    Elaine nagte an ihrer Unterlippe und sah mich unsicher an. „Wir?“
    „Du hast doch gesagt, du willst Menschen helfen“, entgegnete ich. „Das könnte gelingen. Was meinst du?“
    Sie stand auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich liebevoll auf die Lippen, ehe sie mir mit ihren hellen, großen Augen direkt in meine sah. „Ich glaube“, sagte sie leise, „Anna hätte das gefallen.“
    Ramirez erwachte spät am Abend. Er war über und über in Verbände gewickelt, und sein verletztes Bein baumelte an einer dieser bizarren Aufhängungen. Ich saß an seinem Bett, als er erwachte. Das war für mich eine willkommene Abwechslung. Normalerweise war ich derjenige, der völlig verwirrt und in Schmerzen zu Bewusstsein kam.
    Ich gönnte ihm einige Minuten, um sich zu sammeln, ehe ich mich vorbeugte, um ihn zu begrüßen. „He, Mann.“
    „Harry“, ächzte er. „Durst.“
    Ehe er noch fertig gesprochen hatte, hatte ich mir schon eine kleine Trinkflasche mit Wasser gegriffen, die auf dem Tischchen neben dem Bett abgestellt war. „Kannst du sie alleine halten oder soll ich dir helfen?“
    Er brachte einen anständigen,

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