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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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unterstütze.“
    „Genau!“, sagte ich. „Du verschwindest unter dem Radar, bis ich das Gegenteil sage. Du wirst keine Aufmerksamkeit erregen. Du wirst ihr keinen Hinweis auf dein wahres Wesen bieten. Solange Molly hier ist, bist du nichts weiter als ein lebloses Nippesteil, bis ich etwas anderes sage.“
    „Hmpf“, plusterte sich Bob auf. „Wenn das so weitergeht, werde ich sie nie rechtzeitig nackt sehen.“
    Ich schnaubte. „Rechtzeitig wofür?“
    „Rechtzeitig, ehe ihre volle, saftige, heiratsfähige, jugendliche Blüte verblasst! Wenn du mir erlaubst, mit ihr zu sprechen, beginnt bei ihr sicher alles schon zu hängen.“
    „Ich bin sicher, dass du dieses grässliche Trauma überleben wirst“, feixte ich.
    „Es gibt weit mehr als das bloße Überleben, Harry“
    „Das ist wahr“, sagte ich. „Darüber hinaus gibt es noch Arbeit!“
    Bob rollte seine Augenlichter in den leeren Höhlen des Schädels. „Bruder. Du hast sie schon ins Kloster gesperrt und schindest mich wie einen Kettenhund. Das ist einfach ungerecht.“
    Ich begann, diverseste Utensilien zusammenzusammeln, die ich benötigte, um Kleinchicago einsatzfähig zu bekommen.
    „Apropos Hund. Etwas Seltsames ist heute Nacht passiert.“ Ich erzählte Bob alles über Mouse und sein Bellen. „Was weißt du über Tempelhunde?“
    „Mehr als du“, sagte Bob. „Aber nicht viel. Das meiste ist Hörensagen oder Altweibergeschwätz.“
    „Könnte etwas davon der Wahrheit entsprechen?“
    „Ein wenig“, sagte er. „In ein paar Punkten stimmen mehrere Quellen überein.“
    „Schieß los!“
    „Nun, sie sind nicht vollständig sterblich“, führte Bob aus. „Sie sind die Nachfahren eines himmlischen Wesens, des Fu-Hundes, und eines sterblichen Köters. Sie sind sehr klug, sehr treu, zäh und können ganz schön austeilen, wenn es notwendig ist. Vor allem aber sind sie Hüter. Sie halten Ausschau nach bösen Geistern oder finsterer Magie und hüten die ihnen anvertrauten Menschen und Orte. Sie schlagen auch Alarm, wenn Gefahr droht.“
    „Was wiederum erklärt, warum die altehrwürdige Mai diese Tempelhundstatuen angefertigt hat, um die Wächter bei deren Sicherheitsbemühungen zu unterstützen.“ Ich griff mir einen Feudel mit einem kurzen Stiel aus Ebereschenholz und einer Quaste aus Eulenfedern und begann vorsichtig, das Modell von Staub zu befreien. „Was hat es mit dem Gebell auf sich?“
    „In ihrem Bellen liegt eine gewisse spirituelle Macht“, erklärte Bob. „Viele Geschichten behaupten, man könne sie selbst aus achtzig oder hundert Kilometern Entfernung noch hören. Es handelt sich nicht um eine rein physikalische Sache. Ihr Bellen dringt sogar ins Niemalsland, wo viele körperlose Viecher es ganz klar vernehmen können. Die meisten schlägt das in die Flucht, und falls irgendwelche anderen doch beschließen, weiter herumzulungern, kann Mouse sie fies beißen, auch wenn es sich bei ihnen nur um Geister handelt. Ich denke mal, sein Weckgebell war ein Teil dieser schützenden Macht, andere auf Gefahr hinzuweisen.“
    Ich grunzte. „Superhund.“
    „Aber nicht kugelsicher. Man kann sie wie alles andere auch töten.“
    Das war ein beängstigender Gedanke. Ich fragte mich, ob ich für Mouse eine Kevlarweste auftreiben konnte. „Gut, Bob“, sagte ich. „Ans Werk! Letzter Check vorm Start!“
    „Klar, Boss. Ich hoffe, du wirst registrieren, dass ich mich nicht beschwere, weil ich die putzige Schnitte im Gegensatz zu dir noch nicht nackt gesehen habe.“
    „Zur Kenntnis genommen.“ Ich hob den Schädel auf und stellte ihn auf einer Fläche durchsichtigen, blauen, gummiartigen Plastiks ab, die den Michigansee darstellen sollte. „Sieh dir alles noch mal genau an, während ich mich an den Spruch mache.“
    Der Schädel fuhr herum, um die Stadt in Augenschein zu nehmen, während ich mich im Schneidersitz auf dem Boden niederließ. Meine Hände ruhten auf meinen Knien, und ich hatte meine Augen geschlossen. Ich konzentrierte mich auf wahre Ruhe in meinem Geist. Mein Puls wurde langsamer. Ich atmete lange und tief ein und errichtete in meinen Gedanken systematisch eine Mauer gegen all meine Sorgen, gegen alles bis auf die vor mir liegende Aufgabe.
    Einmal, als wir über Kampfkünste diskutiert hatten, hatte Murphy erzählt, es gebe einen gewissen Zeitpunkt, ab dem niemand einem mehr etwas beibringen könne. Wenn man einmal diesen Wissensgrad erreicht hatte, war der einzige Weg, noch etwas zu lernen, sein Wissen anderen

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