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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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nicht erwischt und hast Angst.“
    „Ich habe keine Angst“, protestierte Graumantel. „Ich bin verständlicherweise vorsichtig. Er ist einfallsreicher und vielseitiger, als ihm die meisten zugestehen würden. Es ist möglich, dass er mich im Auge behält.“
    „Das bezweifle ich. Man muss subtiler vorgehen, um so etwas zu Stande zu bringen. Er ist nicht gerade subtil.“
    „Ach nein?“, antwortete Graumantel. „Wie hat er dann das Feuer spüren können, bevor es ihm den Fluchtweg abgeschnitten hat, und wie war es ihm möglich, das gesamte Gebäude aus dem tiefsten Schlaf zu reißen, und sich an meine Fersen zu heften, als ich verschwinden wollte?“
    Der Beifahrer verspannte sich. „Du bist mit ihm auf den Fersen hergekommen?“
    „Nein. Ich habe ihn abgeschüttelt. Was jedoch nicht die Möglichkeit ausschließt, dass er sich hinterlistigerer Mittel bedient, um die Verfolgung aufzunehmen.“
    „Er ist ein Schläger“, sagte der Beifahrer. „So einfach ist das. Er hat ein Talent für Destruktion und sonst kaum etwas. Er ist ein Tier, das man in die richtige Richtung stoßen muss.“
    Kurz herrschte Stille. „Es überrascht mich immer wieder“, hob Graumantel dann an, „dass ein Vollidiot wie du es überlebt hat, dem Magier in die Quere zu kommen.“
    Aha. Interessant. Der Beifahrer war mir also schon über den Weg gelaufen und hatte überlebt. Die meisten Typen, die sich mir in den Weg gestellt hatten, konnten das nicht von sich behaupten – was mir von Zeit zu Zeit ordentliches Kopfzerbrechen bereitete –, aber es geisterten doch einige da draußen herum, und der Beifahrer konnte jeder davon sein. Im Vergleich zu den Milliarden von Möglichkeiten, die mich noch einen Augenblick zuvor gequält hatten, war dies gleichwohl eine willkommene Eingrenzung.
    Bei Graumantels Worten lief mir außerdem ein Schauer über den Rücken. Er war sich seiner Umgebung besser bewusst als die meisten Wesen, die nur über fünf Sinne verfügten, und er war ein Denker. Das ist nie eine gute Eigenschaft bei einem Feind. Ein gerissener Feind muss nicht stärker sein als man selbst. Oder schneller. Hölle, er muss noch nicht einmal vor Ort sein, um eine todbringende Bedrohung darzustellen. Wenn die Autobombe nicht frühzeitig in die Luft geflogen wäre, hätte sie Murphy und mich gegrillt, und ich wäre gestorben, ohne überhaupt zu wissen, dass er existierte.
    „Um ehrlich zu sein, es erstaunt mich, dass der Magier die Nacht überlebt hat“, sagte der Beifahrer. „Es spielt aber keine Rolle. Hätten wir ihn getötet, hätten wir den Ruhm für sein Ableben geerntet, und das wäre schon ganz nützlich gewesen. Jetzt lassen wir ihn einfach den Skavis niedermachen, und das bringt uns ebenso weiter.“
    „Außer“, gab Graumantel zu bedenken, „wenn er im gleichen Atemzug auch uns niedermacht.“
    Beide schwiegen einander einen Augenblick lang an. Dann sagte der Beifahrer: „Wenigstens haben wir eine Sache erfüllt. Er hat ein Interesse daran, die Auslese zu stoppen.“
    „Allerdings“, pflichtete Graumantel zu. „Du hast seine Aufmerksamkeit erregt. Die Frage ist nur, ob er sich als so kooperativ zeigt, wie du es annimmst.“
    „Angesichts einer Ansammlung weiblicher Magierkinder in Gefahr? Oh ja. Er kann nicht aus seiner Haut. Jetzt, wo er weiß, was der Skavis plant, wird Dresden sich förmlich überschlagen, um sie zu beschützen.“
    Aha. Der Skavis – und sie wollten mich manipulieren, ihm in den Arsch zu treten.
    Endlich etwas Hilfreiches.
    „Wird er bald gegen die Herde vorgehen?“, fragte Graumantel. Ich nahm an, dass er den Skavis meinte.
    „Noch nicht. Das ist nicht sein Stil. Er wird vor seinem nächsten Zug ein oder zwei Tage warten. Er will, dass sie leiden, während sie auf ihn warten.“
    „Hmmm“, sagte Graumantel. „Normalerweise widern mich die Vorlieben des Skavis an, doch dieses eine Mal beschleicht mich der Verdacht, sie könnten sich mit meinen eigenen überschneiden. Vorfreude lässt sie soviel süßer schmecken.“
    „Oh, klar doch, klar doch“, sagte der Beifahrer säuerlich. „Wirf alles weg, was wir noch erreichen können, um deine Naschsucht zu befriedigen.“
    Graumantel lachte. „Leider noch nicht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Zirkel so eine Vorgehensweise auf die leichte Schulter nehmen würde. Apropos: Wie steht es um deine eigenen Unternehmungen?“
    „Schlecht“, sagte der Beifahrer. „Er spricht nicht mit mir.“
    „Hast du das wirklich erwartet?“
    Der

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