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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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ihn zum ersten Mal traf, und kannst du dich erinnern, wie wir mit Darby Crane gesprochen haben?“
    „Ja.“
    „Roch der für dich nach Vampir?“
    „Der hat für mich nach einem Zocker gerochen“, entgegnete Murphy. „Aber du hast gewusst, dass er in Wirklichkeit Madrigal Raith war.“
    „Ich habe geraten“, korrigierte ich. „Vielleicht, weil mir unterbewusst die Familienähnlichkeiten zu anderen Raiths ins Auge sprangen. Deshalb habe ich dich auch abgehalten, ihn zu berühren. Ich hatte aber keinen magischen Hinweis.“ Ich zog die Stirn kraus. „Teufel auch, es würde mich nicht wundern, wenn die irgendeine Fähigkeit besäßen, mit der sie den klaren Menschenverstand ihrer Beute einlullen können. Als Inari Raith versucht hat, mich anzuknabbern, obwohl ich in deren verdammtem Haus war, und obwohl ich wusste, dass sie ein Babysukkubus war, noch dazu im gleichen Zimmer, kam mir der Gedanke, dass sie vielleicht gefährlich sein könnte, erst, als es zu spät war.“
    „Genau so ging es mir mit Crane“, sagte Murphy. „Der Skavis könnte also jeder sein.“
    „Ich bin mir ganz sicher, dass ich es nicht bin“, sagte ich. „Bei dir bin ich mir auch fast sicher.“
    „Du bist echt der Meinung, dass du ein Profischnüffler bist?“
    „Manchmal verblüffe ich mich selbst.“
    „Was ist mit Thomas?“, fragte Murphy.
    „Der ist eher ein Söldner als ein Schnüffler.“
    Murphy bedachte mich mit einem tödlichen Blick.
    Das entlockte mir ein leises Lächeln, doch es verblasste im Lichte der Realität schnell. „Ich habe ihm Nachrichten hinterlassen. Bisher keine Reaktion.“
    „Das habe ich auch nicht gemeint“, sagte Murphy leise. „Könnte er in den Fall verwickelt sein? Könnte er der Beifahrer gewesen sein?“
    „Er war es nicht.“
    Wieder hob sie die Hand. „Harry. Ist es denkbar?“
    „Wir wissen, dass der Killer ein Skavis ist.“
    „Wir wissen, was Graumantel glaubt“, berichtigte mich Murphy. „Aber du vergisst etwas.“
    „Was?“
    „Dass zumindest eine Frau in übernatürlicher Ekstase gestorben ist. Nicht Angst. Nicht Trauer.“
    Ich sah sie finster an.
    „Ist es zumindest theoretisch möglich, Harry? Denkbar? Mehr will ich nicht wissen.“
    „Ich denke schon“, entgegnete ich verhalten. „Aber Thomas ist nicht Graumantels Partner. Was, wenn …“ Ich konnte den Satz nicht zu Ende führen.
    „Was, wenn der Beifahrer ihn in seiner Gewalt hat?“, fragte Murphy. „Was, wenn er irgendwelche Informationen aus ihm herauspressen will?“
    Ich verzog das Gesicht. „Thomas hätte sich längst melden müssen.“
    „Wir haben noch ein wenig Zeit. Graumantel war der Meinung, dass der Skavis frühestens morgen oder so wieder zuschlagen wird, nicht?“
    „Ja.“
    „Bis jetzt denkst du doch, er sei ziemlich gerissen. Vielleicht liegt er auch damit nicht daneben.“
    „Hoffen wir‘s“, sagte ich. „Was hast du über Jessica Blanche herausgefunden?“
    „Daran arbeite ich noch. Ich habe bereits meine Fühler ausgestreckt, aber ich muss mich noch etwas in die Sache reinhängen.“
    Ich atmete scharf durch die Zähne aus. „Ich muss mich mit Elaine und dem Ordo in Verbindung setzen. Vielleicht kann ich aus Helen Beckitt etwas herauskitzeln. Außerdem kann ich andere Wächter anrufen. Eventuell ist einem etwas über die letzten Aktivitäten des Weißen Hofes zu Ohren gekommen.“
    Murphy erhob sich. „Klingt, als hätten wir einen Plan.“
    „Wenn wir uns das nur oft genug einreden, glauben wir vielleicht sogar einmal daran“, grummelte ich. „Na gut. Auf geht’s.“

17. Kapitel
    U nter Ramirez ’ Kontaktnummer erreichte ich ein Restaurant, das seine Familie im Osten von Los Angeles betrieb. Ich hinterließ eine Nachricht bei jemandem, bei dem mich der Verdacht beschlich, Englisch sei bestenfalls seine Zweit- oder Drittsprache. Dennoch rief Ramirez weniger als zehn Minuten später zurück.
    „Weißer Hof?“, fragte mein Wächterkollege. „Kann mich nicht erinnern, in der letzten Zeit etwas von denen gehört zu haben, Harry.“
    „Wie steht es mit einer Magierin, die als Privatdetektivin arbeitet?“, fragte ich ihn. „Arbeitet von L.A. aus.“
    „Elaine Mallory?“, fragte er. „Groß, hübsch, klug und fast so charmant wie ich?“
    „Genau“, sagte ich. „Was weißt du über sie?“
    „Soweit ich es beurteilen kann, ist sie in Ordnung“, sagte er. „Kam vor fünf, sechs Jahren in die Stadt. Studium in San Diego. Hat dort für ein Detektivbüro gearbeitet.

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