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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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geschossen. „Gott, nein, ganz im Gegenteil!“
    „Warum entschuldigen Sie sich dann?“, fragte sie.
    „Ich, äh …“ Ich hustete. „Ich war nur der Meinung, ein Mädchen, das unter der Herrschaft Königin Victorias aufgewachsen ist, sei etwas konservativer.“
    Diesmal stieß Luccio ein freches kleines Lachen aus. „Victoria war Britin“, sagte sie. „Ich bin Italienerin.“
    „Kleiner Unterschied, oder?“, fragte ich.
    „Ein ganz winziger“, erwiderte sie. „Als ich jung war, habe ich für einige Zeichner und Bildhauer posiert, wissen Sie?“ Während wir sprachen, legte sie den Kopf in den Nacken und wusch sich den Hals. „Hmmm. Auch wenn das natürlich noch in meinem ursprünglichen Körper war.“
    Richtig. Der, den ein verrückter Nekromant gestohlen hatte, weswegen Luccio für immer in einem Leihkörper leben musste. Einem wirklich jungen, schönen Leihkörper. „Ich sehe nicht, weshalb Ihr aktueller Körper den Vergleich scheuen sollte.“
    Sie öffnete die Augen und schenkte mir ein Lächeln, das viel zu mädchenhaft und zufrieden war. „Danke. Aber damit Sie mich nicht missverstehen – ich würde mich ja Ihrer Dusche bedienen, nachdem ich von dieser ekelhaften Suppe durchtränkt worden bin, aber das Archiv schläft in Ihrem Bett, und Kincaid hat die Tür geschlossen. Er ruht sich aus, aber ich würde es vorziehen, wenn er mir nicht an die Kehle geht, ehe er wieder vollständig wach ist. Sie haben ebenfalls geschlafen, also …“ Sie zuckte leicht die Achseln.
    Das stellte äußerst interessante Dinge mit den Schatten an, die das Feuer auf ihre Haut warf, und plötzlich war ich heilfroh, dass sich derart viele Decken über mir auftürmten.
    „Geht es Ihnen gut?“, fragte Luccio schließlich.
    „Ich werd’s überleben“, gab ich mich betont tapfer.
    „Es war extrem edel von Ihnen, sich so mit Kincaid anzulegen.“
    „Kein Problem. Er ist ein Arsch.“
    „Ein äußerst gefährlicher“, sagte Luccio. „Ich wäre nicht mit ihm gereist, hätte ich nicht gesehen, wie er durch die Sicherheitsschleuse in Boston gekommen ist.“ Sie stand auf, ließ das Tuch in die Schale fallen und zog ihr Hemd über, was mir einen äußerst faszinierenden Ausblick auf ihren Rücken und ihre Taille gewährte, die sich vor dem Feuerschein scharf abzeichneten.
    Ich ächzte. Augenblick vorüber. Zurück zum Geschäft.
    „Warum sindSie dann mit ihnen gereist?“, fragte ich.
    „Ich habe sie für die Gespräche hierher gebracht“, antwortete sie.
    „Gespräche?“
    „Das Archiv hat hinsichtlich Ihrer Anschuldigungen mit Nikodemus Archleone kontaktiert. Er hat sich bereiterklärt, sich hier in Chicago mit uns zu treffen, um die Angelegenheit zu besprechen. Sie sind die Partei, die diesen Prozess in Gang gesetzt hat, und ich bin als Ihre Sekundantin hier.“
    Ich blinzelte sie an. „Sie? Meine Sekundantin?“
    Sie drehte sich um, um mir ins Gesicht zu sehen, während sie die letzten Knöpfe ihres Hemdes schloss. Dann schmunzelte sie leicht. „Pflicht vor Ego. Nur wenige Wächter mit genügend Felderfahrung wären Willens gewesen, sich für diese Mission zu melden, und ich fand es besser, wenn Sie mit mir zusammenarbeiten statt mit Morgan.“
    „Deswegen kriegen Sie auch den fetten Gehaltsscheck, Chefin. Wegen dieses Einfühlungsvermögens in diverse Befindlichkeiten.“
    „Ja, und weil ich gut darin bin, Dinge zu töten“, sagte Luccio mit einem Nicken. Sie drehte sich zum Kamin um und nahm Gards Holzschächtelchen vom Sims. „Dresden …“
    „Herrjemine“, fluchte ich und setzte mich auf. „Kommandantin, das Ding ist gefährlich. Legen Sie es wieder hin!“ Ich stieß die letzten Worte in einem Tonfall absoluter Autorität aus, den ich mir angewohnt hatte, wenn ich mit Molly oder irgendwelchen Leutchen des Paranets arbeitete.
    Sie erstarrte und zog eine Braue hoch, allerdings fing sie sich sofort wieder. Dann legte sie die Schachtel mit einer fließenden Bewegung wieder hin und trat einen Schritt zurück. „Ich verstehe. Sie hatten sie die ganze Zeit über umklammert, als wir Sie hier hereingeschleppt haben. Sie wollten sie nicht loslassen.“
    „Nun“, antwortete ich, „nein.“
    „Was, nehme ich an, wiederum erklärt, was Sie am Bahnhof getrieben haben.“
    „Nun“, antwortete ich, „ja.“
    „Was für ein Zufall“, sagte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. „Meiner Erfahrung nach gibt es keine Zufälle, wenn ein Kreuzritter in der Gegend ist.“
    Sie runzelte die Stirn über diese

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