Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
Wie es sich herausstellte, handelte es sich dabei um fast jede Decke in meinem Besitz. Das tiefe, gleichmäßige Atmen Mouses flüsterte von dem Teppich vor meiner Couch zu mir empor, und eine meiner Hände lag auf dem rauen, warmen, trockenen Fell seines Rückens.
    In der Nähe lief Wasser.
    Luccio saß auf einem Hocker vor dem Kamin und starrte in die Flammen. Mein Teekessel hing an einem Haken über dem Feuer. Ein Topf dampfenden Wassers stand auf dem Herd. Ich beobachtete, wie sie ein Tuch in das warme Wasser tauchte und es über ihre Schulter und ihren Arm gleiten ließ. Ihr Gesicht konnte ich nur im Profil ausmachen. Ihre Augen waren in einem Ausdruck zufriedener Glückseligkeit geschlossen. Der Schein des Feuers ließ exquisite, feminine Schatten über die feinen Konturen ihres nackten Rückens bis zum Bund der Jeans an ihren Hüften tanzen, als sie sich bewegte. Muskeln regten sich unter der weichen Haut, die im Feuerschein des Kamins für einige Sekunden golden aufglänzte, nachdem das Tuch über sie hinweg gefahren war, und kleine Dampfwölkchen stiegen in die Luft.
    Noch etwas war mir zuvor nicht aufgefallen.
    Luccio war hübsch.
    Oh, sie war nicht so attraktiv wie ein Mädchen vom Titelbild einer Modezeitschrift, doch ich war mir sicher, dass sie mit etwas Vorbereitung verdammt in die Nähe gekommen wäre. Ihre Züge waren äußerst anziehend, besonders der Amorsbogen ihres Mundes, den Grübchen einrahmten und den ein markantes Kinn, das um Haaresbreite maskulin gewirkt hätte, noch zusätzlich zur Geltung brachte. Sie hatte dunkle Augen, die blitzten, wenn sie wütend oder belustigt war, und ihr mittelbraunes Haar war lang, lockig und glänzte verführerisch. Offensichtlich pflegte sie es mit Hingabe – aber ihr Gesicht spiegelte so viel Stärke wider, dass sie nicht bloß auf eine althergebrachte Weise hübsch erschien.
    Wahre Schönheit reichte viel tiefer.
    Eine beeindruckende Fraulichkeit umgab sie, die mich unglaublich ansprach – genau die richtige Mischung zarter Kurven, stiller Eleganz und geschmeidiger Stärke, von der ich erst in dieser Sekunde bemerkte, dass sie an derselben Stelle zu finden war wie das Amt der Oberbefehlshaberin der Wächter. Was aber noch wichtiger war: Ich wusste, aus welchem Holz die Frau unter dieser köstlichen Haut geschnitzt war. Ich kannte Luccio schon seit Jahren und hatte an ihrer Seite schon manche brenzlige Situation durchgestanden, und ich hatte herausgefunden, dass sie einer der wenigen erfahrenen Wächter war, den ich mochte und respektierte.
    Sie strich ihr Haar zur anderen Seite ihres Nackens und wusch ihren anderen Arm und ihre Schulter mit ebenso großem Genuss.
    Es war schon eine Weile her, dass ich den nackten Rücken und die bloßen Schultern einer Frau gesehen hatte. Außerdem bekam ich so etwas viel seltener zu sehen als die Alpträume, über die ich im Verlauf meiner Arbeit fortwährend stolperte. Bei all den Alpträumen hatte man wohl früher oder später auch mal das Glück, auf einen schönen zu stoßen, und trotz aller Schwierigkeiten, in denen ich steckte, hatte ich in genau diesem Augenblick etwas Wunderschönes vor Augen, als ich unter meinen Decken hervorlugte. Ich wünschte mir, die Gabe zu besitzen, diesen Anblick in Kohle oder mit Tusche festzuhalten – aber das war noch nie meine besondere Begabung gewesen. So konnte ich diesen einfachen Anblick einfach nur in mich aufsaugen: eine schöne Frau, die im Feuerschein badete.
    Es fiel mir nicht auf, als Luccio innehielt und den Kopf in meine Richtung wandte, um mich anzusehen. Mir fiel einfach nur auf, dass sie meinen Blick mit ihren dunklen Augen erwiderte. Ich schluckte. Ich war nicht sicher, was ich erwarten sollte. Einen ärgerlichen Aufschrei möglicherweise oder eine eingeschnappte Bemerkung, oder dass sie zumindest erröten würde. Luccio tat nichts davon. Sie erwiderte einfach nur ruhig, stolz und unglaublich liebreizend meinen Blick. Sie hatte einen Arm vor die Brust gelegt, während sie das Tuch erneut in die dampfende Schale tauchte.
    „Tut mir leid“, sagte ich schließlich und senkte den Blick. Ich war höchstwahrscheinlich rot angelaufen. Unangenehm. Vielleicht konnte ich ihr das ja als leichte Erfrierungen verkaufen, die ich mir in heroischer Aufopferung für sie zugezogen hatte.
    Sie stieß ein leises Schnurren aus, das zu entspannt klang, als dass es sich um ein Lachen hätte handeln können. „Hat es Ihnen missfallen?“
    „Nein“, sagte ich wie aus der Pistole

Weitere Kostenlose Bücher