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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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sie war verdammt gut darin. Aber Charity hatte mich oft angestarrt, also war ich abgehärtet. Sie drehte sich schweigend um und stampfte aus der Küche.
    Thomas schnaubte leise.
    „Was?“, fragte ich ihn.
    „Glaubst du wirklich, du wirst einen Kampf verhindern?“
    „Ich denke, ich werde Nikodemus niemanden aus Michaels Familie als Geisel anbieten“, sagte ich. „Nikodemus hat ein Ass im Ärmel.“ Während ich sprach, überprüfte ich, ob das Messerchen mit der feststehenden Klinge in seiner Lederscheide noch in meinem Ärmel befestigt war. „Die einzige Frage ist, wer den Tanz beginnt und wo.“
    „Wo findet das Treffen statt?“
    Ich zuckte die Achseln. „Das weiß keine der beiden Parteien. Kincaid und das Archiv suchen neutralen Boden aus. Sie sind heute Morgen aus meiner Wohnung abgezogen. Sie werden anrufen. Aber ich bezweifle, dass sie so früh losschlagen werden. Ich würde mein Geld darauf wetten, dass Nikodemus im Austausch für Marcone etwas will. Dann wird er loslegen.“
    „Während des Austausches?“, fragte Thomas.
    Ich nickte. „Wird versuchen, sich den gesamten Einsatz zu krallen.“
    „M-hm“, nickte Thomas. „Apropos: Ich bin gestern bei deiner Wohnung vorbeigerauscht, als ich mit den Meuchlergnomen Verstecken gespielt habe. Da habe ich an der Tür doch den Hauch von Parfum aufgeschnappt und einmal vorsichtshalber zum Fenster hineingesehen.“ Er grinste verschwörerisch. „War auch langsam Zeit, Alter.“
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an. „Was?“
    Das Grinsen verschwand. „Du meinst, du hast immer noch nicht … Oh, leere Nacht, Harry!“
    „Was hast du denn gesehen?“
    „Ich habe dichgesehen, wie du mit einer Frau gesprochen hast, die sich bereits halb aus ihren Klamotten geschält hatte, Alter.“
    „Jetzt mach mal halblang“, knurrte ich. „So war das nicht. Sie hat sich gewaschen.“ Ich erzählte ihm die Kurzfassung dessen, was in der letzten Nacht geschehen war, und Thomas revanchierte sich auf gleiche Art. Dann schlug er mir sanft auf die Stirn.
    „He!“, sagte ich.
    „Harry“, sagte er. „Du hast Stunden geschlafen. Sie hatte mehr als genug Zeit, sauber zu werden. Glaubst du etwa, sie ist die ganze Zeit einfach nur rumgesessen, weil sie noch nicht müde war? Du nimmst doch nicht etwa an, sie hatte nicht geplant, dass du sie so siehst?“
    Ich öffnete den Mund, um zu antworten, und ließ ihn erstmal offen stehen.
    „Was das anbelangt, hätte sie sich hinter die Couch verziehen können, wo du sie nicht hättest sehen können, falls du aufgewacht wärst“, fuhr Thomas fort. „Nicht direkt beim Feuer, wo sie für dich ein hübsches Bild abgab.“
    „Ich … ich hätte nicht gedacht, dass sie …“
    Er starrte mich an. „Du hast nichts unternommen.“
    „Sie ist … Luccio ist meine befehlshabende Offizierin, Mann. Wir … wir arbeiten zusammen.“
    Thomas verdrehte die Augen. „Das ist eine Einstellung aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Sie ist ein Mädchen aus dem neunzehnten. Sie zieht die Grenzen nicht so wie du.“
    „Aber ich hätte nie gedacht …“
    „Ich kann das nicht glauben“, sagte Thomas. „Bitte sag mir, dass du nicht derartig dämlich bist.“
    „Dämlich?“, fragte ich nach.
    „Ja“, sagte er geradeheraus. „Dämlich. Wenn sie dir etwas angeboten hat und du es aus einem gewissen Grund abgelehnt hättest, wäre das eine Sache. Aber nicht mal zu bemerken, wovon sie spricht … das ist einfach nur beschränkt.“
    „Sie hat nie gesagt…“
    Thomas warf die Hände in die Luft. „Was muss eine Frau denn noch tun, Harry? Sich die Kleider vom Leib reißen, sich auf dich stürzen und sich wie wild winden, während sie ‚Nimm mich, Liebling!’ brüllt?“ Er schüttelte den Kopf. „Manchmal bist du ein gottverdammter Vollidiot.“
    „Ich …“ Ich breitete meine Arme aus. „Sie ist einfach schlafen gegangen.“
    „Weil sie rücksichtsvoll sein wollte, du Tropf! Sie wollte sich nicht so heftig an dich heranmachen, dass es dir unangenehm gewesen wäre, besonders wenn man bedenkt, dass sie weit älter und erfahrener als du ist, und darüber hinaus noch deine befehlshabende Offizierin. Also hat sie dir ausreichend Spielraum geboten, sie höflich zurückzuweisen.“ Er rollte mit den Augen. „Lies doch nur ein einziges Mal zwischen den Zeilen, Alter.“
    „Ich …“ Ich seufzte. „Ich bin noch nie von einer Frau angemacht worden, die hundertfünfzig Jahre älter als ich ist“, verteidigte ich mich lahm.
    „Versuch doch ab

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