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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Turmmauer: eine in sich zusammengesunkene menschliche Gestalt, blutig, übel zugerichtet, halb erfroren, aber lebendig. Sie hob den Kopf, als ich in ihr Sichtfeld trat, und ich blickte in die Augen Gentleman Johnnie Marcones.
    Sie hatten ihn mit Seilen an der Wand festgebunden – immerhin etwas, denn wenn man sich das Wetter der letzten Tage so ansah, hätten ihn Ketten aus Metall mit Sicherheit umgebracht. Eine Hälfte seines Gesichts war mit blauen Flecken übersät, doch er konnte beide Augen öffnen. Jede Menge Blut war sein Gesicht herab gesickert.
    Herrjemine. Etwas hatte ihm die obere Hälfte seines linken Ohres abgerissen, und das alles andere als sauber. Das Fleisch sah wüst zerrissen aus. Die Knöchel seiner rechten Hand waren blutverkrustet. Marcone hatte sie sich aufgerissen, ehe man ihn gefesselt hatte. Er hatte sich gewehrt.
    Ich hörte auf, große Töne zu spucken und trat den Rückzug zu Michael und Sanya an.
    Magog blieb stehen, sein Kopf war auf amüsante Weise zur Seite geneigt, und Verwirrung spiegelte sich auf seinen Zügen wider.
    Nikodemus setzte sich auf seinem Thron auf, offensichtlich dämmerte ihm, dass sein Plan, der anscheinend wie geschmiert hingehauen hatte, gerade den Bach runterging.
    „Michael!“, rief ich und warf Fidelacchiusin die Luft hinter mir.
    „Tötet sie!“, bellte Nikodemus, und seine Stimme hallte über den Gipfel des Hügels. „Tötet sie!“
    Tessa stieß einen Schrei aus, der fast wie ein Orgasmus klang, und Platten aus rötlich-schwarzem Chitin brachen durch ihre Haut. Ihr Körper streckte und dehnte sich, als sie wieder ihre Gottesanbeterinnen-Gestalt annahm. Deirdre zischte und bog ihren Rücken wie in einem Widerhall zum Schrei ihrer Mutter durch, und ihr Haar wurde länger und formte sich zu metallischen Spitzen, während ihre Haut dunkler wurde. Rosanna heulte auf und beschwor mit ihren ausgebreiteten Händen Feuer – genau genommen Höllenfeuer –, während der dornige Namshiel seine Hand in die Luft streckte und sich kleine Bögen aus grünlichen Blitzen um die Finger sammelten.
    Magog brüllte einfach nur und stürmte auf uns zu. Mit einem Wut- und Hungergeheul kam ein Dutzend unbehaarter Bestien aus den Schatten um uns herum gehetzt, um sich im Blutrausch ohne die geringste Rücksicht auf ihr eigenes Leben auf uns zu stürzen, und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, stachen ein halbes Dutzend rote Lichtfäden durch den Graupelschauer und den Nebel auf uns nieder, als uns mehrere Schützen ins Visier nahmen.
    Oh, klar. Super Plan, Harry.
    Aber sie waren alle genau dort, wo ich sie haben wollte.

43. Kapitel
    I ch hielt nicht inne , um nachzusehen, was mit dem Schwert passierte, das ich Michael gerade zugeworfen hatte. Ich fuhr mit der Hand unter meinen Staubmantel und riss die abgesägte Schrotflinte hervor. Ich ließ meinen Stab fallen und umklammerte die Kanone mit beiden Händen, wandte mein Gesicht ab und brüllte eine Sekunde, ehe ich den Abzug betätigte: „Volle Deckung!“
    Vor einer ganzen Weile hatte ich einmal gesehen, wie Kincaid während eines Kampfes im Wrigley Field Stadion Drachenfeuermunition gegen Vampire des Roten Hofes eingesetzt hatte. Es war damals teuflisch eindrucksvoll gewesen, als seine Schrotflinte fünfzehn Meter lange Feuerfontänen ausgespuckt hatte. Seit diesem Tag hatte ich einige Zeit mit Nachforschungen zugebracht, welche spaßigen Dinge man alles mit einer Schrotflinte abfeuern konnte, und wie sich herausgestellt hatte, konnte man Leute mit allen möglichen äußerst amüsanten Dingen beharken. Die Kreativität, die in die Herstellung aller möglichen Spezialmunition strömte, die man heutzutage für teures Geld erstehen konnte, war wahrhaft erstaunlich.
    Mein persönlicher Favorit: eine Patrone mit dem schönen Namen Feuerball.
    Sie feuerte eine Wolke hocherhitzter Metallpartikel ab – winzige, winzige Metallsplitterchen, die mit einer Temperatur von über tausendfünfhundert Grad davonstoben. Diese Wolke breitete sich zu einem riesigen Kegel aus Feuer und Licht aus, der gut siebzig Meter lang werden konnte und heller und heißer brannte als jeglicher Feuerwerkskram, den Sie je zuvor gesehen haben. Feuerwehren nutzten diese Dinger, um bei Waldbränden Gegenfeuer zu legen, und Spezialeinheiten liebten sie, um gigantische Ablenkungsmanöver durchzuführen, die mit Sicherheit ins Auge stachen.
    Ich feuerte zwei Feuerballpatronen gleichzeitig direkt nach oben in die Luft ab, was den von unheimlichen Flammen

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