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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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das tatsächlich äußerst praktisch sein. Es gab da diesen kurzen Augenblick zwischen dem Zeitpunkt, an dem einen die eigenen Sinne informierten, dass der Tod in kürzester Entfernung um einen herum sauste, und dem Moment, an dem das Hirn endgültig registrierte, dass es vielleicht keine allzu gute Idee war, in offenem Gelände herumzukrebsen. Das bot einem Zeit zu handeln, bevor man es dermaßen mit der Angst zu tun bekam, dass man sich nur noch ein schattiges Plätzchen suchte, um sich dort zu verstecken.
    „Los, los, los“, brüllte ich und stürmte weiter. Unsere einzige Chance war die Flucht nach vorn, um Nikodemus & Co. derart aus der Fassung zu bringen, dass sie einfach aus dem Weg sprangen und uns den Weg zum einzigen Schutz auf dem Hügelgipfel freimachten.
    „Tötet sie!“, schrie Nikodemus aus vollem Halse. Seine Stimme bebte vor Zorn, und über uns erschallte ein Tosen in der Luft. Er musste sich in die Luft erhoben haben, wobei sich sein Schatten wie gewaltige Fledermausflügel um ihn ausbreiteten.
    Weitere Bestien hatten zu Michael aufgeschlossen, und beide Klingen verrichteten ihr blutiges Werk. Das helle Leuchten der Klingen flackerte immer stärker auf. Sanya stieß einen Kriegsschrei aus, und weiteres Licht flutete über den Gipfel des Hügels, als Esperacchius mit ins Kampfgetümmel eingriff, wodurch mein Schatten weit über den Gipfel geworfen wurde. Weiteres Bestiengebrüll zerriss die Luft.
    Vor mir brüllte der dornige Namshiel vor Entsetzen und aus purer Frustration in einer Sprache, die mir unbekannt war, auf und ich sah, dass sowohl Tessa als auch die Höllenjungfer Rosanna einen Abgang gemacht hatten. Namshiel hatte in schierer Verzweiflung den Arm in Richtung der gegenüberliegenden Seite des Throns ausgestreckt und krächzte: „Kommt zurück!“
    Dann drehte er sich zu mir um, als er das Knirschen meiner Schritte im feuchten Schnee vernahm. Ein Ring aus grünlichen Blitzen umspielte noch immer seine Hand. Er sah gebannt in meine Richtung und fletschte hasserfüllt die Zähne. Dann stieß er die Hand in meine Richtung und schleuderte die Kugel saphirfarbener Elektrizität auf mich.
    Ich hatte mein Schildarmband bereits vorbereitet, und in mir loderten genügend Entsetzen, Zorn und Entschlossenheit auf, um diesen Schutz mit Kraft zu versorgen. Ich lenkte die Kugel ab und schmetterte sie in den Himmel empor, wo sie keinen Schaden anrichten konnte.
    „Amateurhafter Welpe“, knurrte Namshiel und begann, weitere kränklich grüne Energie um seine Fingerspitzen zu sammeln. Er vollführte eine bizarre Geste, steckte die Finger kerzengerade aus, und plötzlich schossen fünf dünne Fäden aus grünem Licht auf mich zu, von denen jeder eine unterschiedliche, geschlungene Flugbahn einschlug.
    Ich hatte längst meinen Schild hochgerissen, um einen weiteren Angriff abzuwehren – doch ich bemerkte im letzten Augenblick, dass jeder dieser Energiefäden auf einer unterschiedlichen Wellenlänge des Spektrums magischer Energie auf mich zuschoss und nicht die geringste Hoffnung bestand, dass mein Schild sie alle abfangen würde. Zumindest nicht auf einmal. Ich wehrte drei Fäden ab, hätte um ein Haar auch den Vierten erwischt, der sich meinem Griff aber wieder entwand, doch beim Fünften hatte ich nicht die geringste Chance.
    Etwas, das sich wie eine kalte, fettige Klaviersaite anfühlte, legte sich um meine Kehle und raubte mir den Atem.
    „Unerträglicher, vorwitziger kleiner Affe“, fauchte Namshiel. „Mit den Flammen der Schöpfung zu spielen. Sie an deine Seele zu binden, als wärst du einer von uns. Wie kannst du es wagen, so anmaßend zu sein? Wie kannst du es wagen, Seelenfeuer gegen mich einzusetzen? Mich, der ich bereits war, als deine armselige Art aus Lehm entstand?“
    Es lag nicht so sehr daran, dass er mich gerade zu Tode würgte, dass mir keine clevere Antwort in den Sinn kam, oder an dem größenwahnsinnigen Monolog, den ich über mich ergehen lassen musste. Ich hatte einfach nicht die geringste Ahnung, wovon zum Geier er faselte. Zugegeben, ich hatte ihm mit dieser Silberhand ordentlich zugesetzt, doch warum nahm er das so persönlich?
    Ich verlor den Faden, worüber ich gerade nachdenken hatte wollen. Mein Kopf schmerzte. Mein Hals auch. Der dornige Namshiel ließ irgendeine Tirade ab. Ihm stand sogar Schaum vor dem Mund – bis Amoracchius in einem silbern gleißenden Hieb auf ihn herabfuhr. Der Kopf des dornigen Namshiel flog von seinen Schultern, überschlug sich zweimal

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