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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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zuckte, ehe es aus ihm heraussprudelte: „Erinnerst du dich an das Blatt, das Lily dir gab?“
    Ich legte die Stirn in Falten, nickte aber.
    Thomas setzte den Geländewagen in Bewegung und fuhr los. Die Scheibenwischer quietschten auf dem Glas. Schnee knirschte unausgesetzt unter den Reifen.
    „So“, sagte Thomas schließlich. „Was war das denn jetzt? Ich dachte, der Typ wäre dein Freund, und jetzt versucht er, dich in die Scheiße zu reiten? Ich war eine Sekunde lang der Meinung, du würdest ihm die Pistole überziehen, und dann bist du auf einmal so rührselig geworden.“
    „Ganz so war es auch wieder nicht.“
    „Du weißt, was ich meine.“
    „Ein Geas liegt auf ihm.“
    „Du meinst, Lily hat ihn im mentalen Schwitzkasten?“
    „Ich bezweifle, dass sie das tun würde. Dazu kennen sie einander zu lange.“
    „Wer dann?“
    „Ich würde mein Geld auf Titania, die Königin des Sommers, verwetten. Wenn sie ihm befohlen hat, die Klappe zu halten und mir nicht zu helfen, hätte er in diesem Fall keine Wahl mehr. Deswegen ist er wahrscheinlich auch bewaffnet aufgetaucht, um mich einzuschüchtern. Er hätte nicht direkt mit mir sprechen können, doch indem er mich bedroht hat, um Titanias Pläne weiter voranzutreiben, hat ihm das möglicherweise einen Weg um den Zwang herum geboten.“
    „Das klingt nicht wahnsinnig überzeugend. Glaubst du ihm?“
    „Titania hat das schon einmal mit ihm angestellt, und sie mag mich nicht.“
    „Wenn du jemandes Tochter umbringst, kann das schon einmal passieren“, meinte er.
    Ich zuckte hundemüde die Achseln. Die Kombination aus Schmerz, Kälte und mehreren Adrenalinschüben hatte mich weit stärker erschöpft, als es mir bis zu diesem Zeitpunkt klar gewesen war.
    „Wovon sprach er, als wir losgefahren sind?“
    „Oh“, brummte ich. „Nach dem ganzen Desaster von Arctis Tor hat mir Lily eine Silberbrosche in Form eines Eichenblattes geschenkt. Das macht mich zum Junker des Sommerhofes. Offensichtlich kann ich jetzt Titanias Hof um Hilfe anschnorren. Das bringt die Waage wieder ins Gleichgewicht.“
    „Es ist immer klasse, wenn jemand einem einen Gefallen schuldet“, pflichtete Thomas bei. „Hast du es bei dir?“
    „Ja“, sagte ich. Es war in einer kleinen Ringschachtel in der Innentasche meines Staubmantels. Ich zog es hervor und zeigte es Thomas.
    Er pfiff. „Fabelhafte Arbeit.“
    „Die Sidhe wissen, wie man hübsche Dinge herstellt“, stimmte ich zu.
    „Vielleicht kannst du es einsetzen, um sie zum Rückzug zu zwingen.“
    Ich schnaubte. „So einfach ist es nie. Titania könnte beschließen, der beste Weg, mir zu helfen, bestünde darin, mir die Wirbelsäule zu brechen und mich querschnittsgelähmt in einem Krankenhausbett abzulegen, damit ihre Geißlein mich nicht länger umnieten müssen.“
    Thomas grunzte. „Warum hat Fix es dann erwähnt?“
    „Vielleicht war er dazu gezwungen“, vermutete ich. „Vielleicht hofft Titania, dass ich um Hilfe bettle und sie somit die Gelegenheit bekommt, mich persönlich in Grund und Boden zu stampfen. Oder vielleicht…“
    Ich ließ meine Stimme verklingen, während ich meinem Hirn einen ordentlichen Schwinger in die Magengrube verpasste, damit es endlich einen ordentlichen Gedanken auskotzte.
    „Oder vielleicht“, fuhr ich fort, „wollte er mich warnen. Die Geißlein haben mich schon zweimal gefunden, und sich haben mich nicht tatsächlich beschattet oder verfolgt. Ich hänge für gewöhnlich an keinem der beiden Orte ab, und jetzt stöbert mich Fix inmitten eines Schneesturms auf? Todsicher hat er diesen IHOP nicht zufällig gewählt.“
    Thomas’ Augen weiteten sich, als es ihm dämmerte. „Ein Peilsender.“
    Ich funkelte das herrliche Silberblatt finster an und knurrte mit einer ordentlichen Portion zorniger Bewunderung: „Titania. Diese tückische Schlampe.“
    „Verflucht“, sagte Thomas. „Jetzt tut es mir fast leid, dass ich das Bürschchen mit der Knarre bedroht habe.“
    „Würde mir höchstwahrscheinlich genauso gehen“, sagte ich, „wenn es mich nicht so verblüffte, das Fix langsam genau so viele Haken schlägt und um den heißen Brei redet wie der Rest der Sidhe.“
    Thomas grunzte. „Besser, du wirst das Ding los, ehe mehr von denen auftauchen.“
    Er drückte den Fensterheber. Die Scheibe spotzte, bebte und setzte sich dann widerwillig in Bewegung, und auch dann ruckelte sie mit unfreiwilligen Pausen herunter. Magier und Technologie vertragen sich nicht gut. Bei technischem

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