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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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zusammen, doch er gehorchte.
    „Einen Schritt zurück“, sagte ich.
    Er tat es.
    Ich stieg aus, wobei ich die ganze Zeit über sorgfältig auf seinen Kopf zielte. Ich angelte mir die Schrotflinte und reichte sie Thomas weiter. Dann blickte ich dem silberhaarigen Sommerritter mit eisigem Schweigen ins Gesicht.
    „Fix“, sagte ich nach einer Weile ruhig. „Ich weiß, du hast in letzter Zeit viel mit übernatürlichem Gelichter rumgehangen. Ich weiß, alter Krempel wie Knarren erscheint dir auf gewisse Art und Weise nicht mehr wie eine ernsthafte Bedrohung. Ich weiß, du warst höchstwahrscheinlich der Meinung, es vermittle etwas, dass du nicht mit allem, was dir zur Verfügung steht, hinter mir her bist, und ich lasse das durchaus als mildernden Umstand gelten.“ Ich linste ihn an Thomas’ Waffe entlang an. „Aber du hast eine Grenze überschritten. Du hast mir eine Knarre an den Kopf gehalten. Freunde tun so etwas nicht.“
    Weitere Stille und Schneegestöber.
    „Wenn du nochmal mit einer Waffe auf mich zielst“, sagte ich leise, „dann drückst du verdammt noch mal besser auch ab. Verstanden?“
    Fix’ Augen verengten sich. Er nickte.
    Ich ließ ihn noch für einige weitere Sekunden das Innere des Pistolenlaufs bewundern, ehe ich die Waffe senkte. „Es ist kalt“, sagte ich. „Was willst du?“
    „Ich bin gekommen, um dich zu warnen“, sagte Fix. „Ich weiß, dass Mab dich als ihren Abgesandten auserwählt hat. Du weißt nicht, worauf du dich einlässt. Ich bin gekommen, um dir zu raten, dich rauszuhalten.“
    „Sonst?“
    „Sonst wirst du Schaden nehmen“, flüsterte Fix. Er klang ermattet. „Vielleicht kommst du sogar um, und es wird jede Menge Kollateralschaden geben.“ Er hob eilig eine Hand. „Bitte versteh: Ich drohe dir nicht. Ich verrate dir nur die Folgen.“
    „Ich würde mich leichter tun, dir zu glauben, wenn du dieses Gespräch nicht mit der Drohung, mich zu töten, begonnen hättest“, brummte ich.
    „Den letzten Sommerritter hat sein Winterpendant umgebracht“, erwiderte Fix. „Tatsächlich sterben die meisten so. Wenn du wirklich in Mabs Dienste trittst, hätte ich in einem fairen Kampf nicht die geringste Chance gegen dich, und das wissen wir beide. Ich habe nur getan, was notwendig war, dich zu warnen und mich gleichzeitig zu schützen.“
    „Oh“, sagte ich. „Es war eine Sicherheitsmaßname, dass du mir die Schrotflinte gegen den Schädel gehalten hast. Das ändert alles.“
    „Verdammt, Dresden“, sagte Fix. „Was muss ich denn noch tun, damit du mir endlich zuhörst?“
    „Dich in einer zumindest annähernd vertrauenswürdigen Art verhalten“, sagte ich. „Wie wäre es zum Beispiel, wenn du mich anrufst und mir eine Vorwarnung gibst, wenn das nächste Mal Profikiller des Sommers hinter mir her sind.“
    Fix schnitt eine Grimasse. Sein Gesicht verzog sich unter offenkundiger Anstrengung. Als er weitersprach, blieben seine Zähne fest aufeinandergepresst, doch ich konnte mit einiger Schwierigkeit die Worte „Wollte ich ja“ ausmachen.
    „Oh“, sagte ich. Ein Großteil meines Ärgers löste sich in Luft auf. Das war vermutlich auch gut so. Fix hatte es nicht verdient, das Ganze auszubaden. „Ich kann mich nicht raushalten.“
    Er atmete ein und nickte verstehend. In seinen Augen dämmerte Begreifen. „Mab hat dich in der Hand.“
    „Im Augenblick.“
    Er warf mir ein eher düsteres Lächeln zu. „Sie ist nicht der Typ Frau, die jemanden gehen lässt, den sie behalten will.“
    „Ich bin aber auch nicht der Typ Mann, der sich behalten lässt“, erwiderte ich.
    „Vielleicht nicht“, sagte Fix, aber er klang zweifelnd. „Bist du sicher, dass du es dir nicht nochmal überlegen willst?“
    „Wir werden uns darauf einigen müssen, dass wir uns nicht einig werden.“
    „Oh Gott“, sagte Fix und wandte den Blick ab. „Ich will mich nicht mit dir anlegen.“
    „Dann lass es.“
    Er starrte mich ruhig und ernst an. „Für mich gibt es auch kein Zurück. Ich mag dich. Aber ich kann dir nichts versprechen.“
    „Wir spielen für gegnerische Mannschaften“, sagte ich. „Nichts Persönliches. Aber wir werden tun, was wir tun müssen.“
    Fix nickte.
    Fast eine Minute lang schwiegen wir.
    Dann legte ich die Schrotflinte in den Schnee, nickte und stieg wieder in Thomas’ Hummer. Ich gab meinem Bruder die Halbautomatik zurück. Fix bückte sich nicht nach der Schrotflinte.
    „Harry“, sagte er, als mein Bruder seinen Kampfpanzer startete. Sein Mund

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