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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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einfacher Griff war im Stil eines Kreuzfahrerschwertes mit Draht umwickelt. „Das ist es nicht. Ich habe weit mehr gesehen, wozu sie fähig sind, als du. Ich habe nicht die geringsten Hemmungen, mit ihnen zu kämpfen, wenn es so weit kommt.“
    „Die haben ein Haus in die Luft gejagt, versucht, mich umzulegen und eine Situation verursacht, in der deine Kinder fast im Kreuzfeuer gestorben wären. Inwieweit ist es noch nicht so weit gekommen?“
    Statt einer Antwort schüttelte Michael seinen Kopf, hob Amoracchiusauf und ging weiter ins Haus.
    Ich schoss ihm eine Minute lang giftige Blicke nach und grummelte in meinen Bart.
    „Du hast ihn verwirrt“, grollte Sanya.
    Ich schielte zu dem dunkelhäutigen Ritter hinüber. „Was?“
    „Du hast ihn verwirrt“, wiederholte Sanya. „Durch das, was du getan hast.“
    „Was? Dass ich den Rat belogen habe? Ich glaube nicht, dass ich eine andere Wahl hatte.“
    „Doch“, sagte Sanya schlicht. Er griff in die Sporttasche auf dem Boden neben ihm und zog einen langen Säbel hervor, eine alte Kavalleriewaffe – Esperacchius. Ein Nagel, der ins Heft eingearbeitet war, wies das Schwert als Schwester von Michaels Waffe aus. Er begann, die Klinge zu inspizieren. „Du hättest auch einfach angreifen können.“
    „Allein? Ich bin hart, aber so hart auch wieder nicht.“
    „Er ist dein Freund. Er wäre mitgekommen. Du weißt das.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Er ist mein Freund. Punkt. Das tut man seinen Freunden nicht an.“
    „Genau“, pflichtete Sanya mir bei. „Also hast du dein Leben in Gefahr gebracht, um seinen Glauben zu schützen. Du riskierst deinen Leib, um sein Herz zu bewahren.“ Er angelte sich einen glatten Wetzstein und begann, die Klinge des Säbels zu bearbeiten. „Ich glaube, er sieht darin einen beinahe messianischen Akt.“
    „Ich habe es nicht aus diesem Grund getan“, sagte ich.
    „Natürlich nicht. Das weiß er. Es ist nicht leicht für ihn. Für gewöhnlich ist er es, der andere beschützt und bereit ist, den Preis dafür zu bezahlen, sollte es soweit kommen.“
    Ich atmete aus und schaute Michael hinterher. „Ich weiß nicht, was ich sonst hätte tun können.“
    „ Da “, stimmte Sanya zu. „Aber er hat dennoch Angst um dich.“ Er verfiel eine Minute lang in Schweigen, während sein Wetzstein über die Klinge des Säbels glitt.
    „Darf ich dich etwas fragen?“, bat ich.
    Der Hüne schliff sein Schwert mit ruhiger Hand. „Natürlich.“
    „Du hast ein wenig nervös gewirkt, als Tessas Name fiel“, meinte ich.
    Sanya sah kurz auf, und über seine Augen legte sich ein unleserlicher Schatten. Er zuckte mit einer Schulter und widmete sich wieder seiner Arbeit.
    „Hat sie dir etwas getan?“
    „Hat mich kaum zur Kenntnis genommen. Oder mit mir gesprochen“, sagte Sanya. „Für sie war ich nur ein irrelevanter Untergebener. Nur ein weiteres Gesicht. Ihr war einerlei, wer ich war.“
    „Aber diese rechte Hand. Die, die dich anwarb.“
    Die Muskeln an seinem Kiefer zuckten. „Rosanna.“
    „Sie hat dir etwas angetan“, sagte ich.
    „Warum sagst du das?“
    „Weil ich in deinem Gesicht lesen kann, dass es so war, wenn du von ihr redest.“
    Er bedachte mich mit einem flüchtigen Lächeln. „Weißt du, wie viele Schwarze in Russland leben, Dresden?“
    „Nein. Ich schätze mal, es handelt sich um eine Minorität.“
    Sanya hielt mitten in einer Schleifbewegung inne, musterte mich für einen bedeutungsschwangeren Augenblick und zog dann die Braue hoch. „Ja“, sagte er trocken. „So in etwa.“
    „Mehr als in den Staaten, schätze ich mal.“
    Er grunzte. „Selbst in Moskau war ich eine sehr, sehr auffallende Ausnahme. Wenn ich in ein kleineres Dorf hinausgefahren bin, als ich aufwuchs, musste ich Acht geben, wenn ich eine geschäftige Straße hinuntergelaufen bin. Ich konnte Verkehrsunfälle verursachen, wenn die Fahrer mich anstarrten und nicht mehr auf die Straße sahen, und das meine ich wortwörtlich. Viele Leute in dieser Gegend der Welt haben noch nie einen Schwarzen mit eigenen Augen gesehen. Das ändert sich langsam, aber als ich aufgewachsen bin, war ich eine Minderheit wie der Yeti hier. Eine Missgeburt.“
    Ich begann, eins und eins zusammenzuzählen. „Ich schätze mal, so etwas macht einen jungen Mann verdammt sauer.“
    Er widmete sich wieder dem Schleifen des Schwerts. „Oh ja.“
    „Wenn du mir jetzt also erzählst, dass Tessa hinter Menschen her ist, die nur danach lechzen, die Münze anzunehmen

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