Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
Vom Netzwerk:
rechtzeitig zu: „Scheibenkleister. Nikodemus hätte uns alle fast umgelegt, als er das letzte Mal in der Stadt war, und er hat Shiro getötet.“
    Beide Ritter nickten. Michael neigte das Haupt und sprach ein kurzes Gebet.
    „Leute“, sagte ich, „ich weiß, dass euer erster Impuls ist, gegen die Kreaturen der Nacht Wache zu halten und die andere Wange hinzuhalten und so einen Kram. Aber er ist mit ungefähr doppelt so vielen dämonischen Schergen unterwegs wie bei seinem letzten Besuch. Wenn wir warten, bis er zu uns kommt, reißt er uns in Stücke.“
    „Stimmt“, nickte Sanya. „Wir müssen die Initiative ergreifen. Ihn finden und der Schlange den Kopf abschlagen, ehe sie zum Zustoßen ansetzen kann.“
    Michael schüttelte den Kopf. „Freund, du vergisst unseren Daseinsgrund. Wir haben unsere Macht nicht, damit wir unsere Feinde zerschmettern, egal, wie sehr sie es verdient haben mögen. Unser Daseinsgrund ist es, die armen Seelen zu retten, die die Gefallenen gefangenhalten.“
    „Nikodemus will keine Rettung“, gab ich zu bedenken. „Er arbeitet mit seinem Dämon perfekt zusammen.“
    „Was nichts an unserer Pflicht ändert“, sagte er. „Jeder, selbst Nikodemus, kann um Erlösung flehen, egal, was er getan hat, solange er noch genügend Atem hat, um um Vergebung zu bitten.“
    „Ich nehme mal nicht an, dass ein paar dieser fiesen Brustverletzungen uns in dieser Hinsicht einen Weg drum herum bieten würden?“, fragte ich ihn. „Weil ich nur zu gerne bereit wäre, eben diese zu liefern.“
    Sanya brach in schallendes Gelächter aus.
    Michael lächelte, aber es war kurz und gequält. „Ich will damit sagen, wir unternehmen so aggressive Schritte nur unter den verzweifeltsten Voraussetzungen.“
    „Faerie befindet sich knapp vor einem Krieg“, knurrte ich, „und dieser wiederum würde wahrscheinlich die Kampfhandlungen zwischen dem Rat und den Vampirhöfen neu aufflammen lassen – und das zugunsten der Bösen, wie ich hier gerne anmerken möchte. Einer der gefährlichsten Männer, die ich je getroffen habe, steht kurz davor, ungewollt Zugang zu dem Wissen und der Macht eines gefallenen Engels zu erlangen, was den Denariern wieder unglaublichen Einfluss in den Vereinigten Staaten verschaffen würde. Einmal ganz zu schweigen von den ernsthaften persönlichen Konsequenzen für mich, sollten sie Erfolg haben.“ Ich ließ meinen Blick zwischen den beiden hin und herschweifen. Dann hob ich meine ich die Hand über den Kopf. „Ich stimme für verzweifelt. Alle dafür?“
    Michael fing Sanyas Hand auf dem Weg nach oben ab und drückte sie sanft, aber bestimmt auf den Tisch zurück. „Dies ist keine Demokratie. Wir dienen einem König.“
    Sanyas Miene verdüsterte sich, und er linste zu mir hinüber. Dann ließ er sich in seinen Stuhl zurücksinken, womit er Michael wortlos zustimmte.
    „Du willst doch nicht etwa mit denenreden?“, fragte ich bestürzt. „Du machst Witze.“
    „Das habe ich nicht behauptet“, sagte Michael. „Aber ich stürme nicht einfach los, um sie zu ermorden und mir dann die Hände sauberzumachen. Das wäre eine Lösung. Aber sie ist nicht gut genug.“
    Ich sank in meinen Stuhl zurück und rieb mir die Stirn mit einer Hand. Da braute sich schon wieder ein Kopfschmerz zusammen. „Gut“, seufzte ich leise und versuchte, einen Plan zu improvisieren. „Was, wenn … wenn ich ein Gespräch organisiere? Könntet ihr als Rückendeckung in der Nähe warten?“
    Michael seufzte. „Darin liegt ein gewisser Sophismus. Du weißt genau, dass sie dir in den Rücken fallen werden, wenn es für sie vorteilhaft scheint.“
    „Genau. Aber sie haben die freie Wahl. Danach sucht ihr doch, oder? Einen Weg, das Problem anzugehen und ihnen gleichzeitig eine freie Wahl zu lassen? Am besten auf eine Art, bei der möglichst wenig Leute zugrunde gehen?“
    Michaels Miene verzog sich schmerzhaft, doch er nickte.
    „Na gut“, ächzte ich. „Dann werde ich eine Zusammenkunft organisieren.“
    „Wie?“, fragte Sanya.
    „Lass das mal meine Sorge sein“, sagte ich. Ich warf einen Blick auf die Wanduhr. „Kacke. Ich bin zu spät für ein Treffen dran. Kann ich mal telefonieren?“
    „Selbstverständlich“, bejahte Michael.
    Auf dem Weg zum Telefon ließ ich den Blick durch das stille Haus schweifen und runzelte die Stirn. „Wo sind denn alle?“
    „Charity ist mit den Kindern ein paar Tage weggefahren“, erklärte Michael. „Bei diesem Wetter findet ohnedies keine Schule

Weitere Kostenlose Bücher