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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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genau unter die Lupe. „Nein. Uns geht es gut.“
    „Super“, sagte ich. Ich sah über die Schulter, um Molly ein kurzes, aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen. „Guter Schleier eben. Echt schnell. Gut gemacht, Grashüpfer.“
    Molly strahlte mich an. „Hat mein Gesicht eigentlich ebenso ausgesehen, als du diesen kleinen Feuerballtrick mit mir abgezogen hast?“
    „Ich bezeichne es lieber als drolliges Sonnenscheinbällchen“, sagte ich. „Aber gegen diesen Typen warst du wahrhaftig stoisch, Grashüpfer. Du hast deinen Job auch prima erledigt, Pelzgesicht“, sagte ich zu Mouse. „Ich schulde dir was.“
    Mouse ließ sein Maul zu einem hündischen Grinsen aufklappen und wedelte mit dem Schwanz, schlug dabei gegen Molly und überschüttete ihre nackte Haut mit etwas Schnee. Sie quietschte und brach in Lachen aus.
    Murphy und ich wechselten einen Blick. Wenn der Schütze eine Hundertstelsekunde früher abgedrückt hätte, wäre Murphy jetzt tot. Der Schuss hätte sie in Kopf oder Hals getroffen oder ihr eine lebenswichtige Arterie zerfetzt. Ohne Mouse wäre wahrscheinlich auch ich tot gewesen, und wenn sie uns beide erledigt hätten, bezweifelte ich stark, dass sie Molly am Leben gelassen hätten, um gegen sie auszusagen.
    Das war ganz schön knapp gewesen – und das ohne übernatürliche Feinde.
    „Wie geht es dem Arm?“, fragte ich leise.
    „Hat nur den Muskel getroffen“, beruhigte sie mich und schloss die Augen. „Tut abscheulich weh, wird mich aber nicht umbringen.“
    „Soll ich dich in die Notaufnahme fahren?“
    Murphy antwortete nicht sofort. Es lag viel mehr in dieser Frage, als die Worte erahnen ließen. Ärzte mussten Schussverletzungen an die Behörden weitermelden. Wenn Murphy sich eine ordentliche medizinische Versorgung genehmigte, würden die Bullen verständigt werden, und nachdem sie selbst ebenfalls Bulle war, würde sie alle möglichen Fragen beantworten müssen, durch die wahrscheinlich ans Tageslicht kommen würde, was hinter uns vorgefallen war.
    Es wäre verantwortungsbewusst und gesetzestreu gewesen.
    „Nein, Harry“, sagte sie schließlich.
    Erleichtert atmete ich aus. Diese Antwort hatte sie ganz schön was gekostet. Meine Hände auf dem Lenkrad begannen zu beben. Normalerweise ging es mir in Krisensituationen prima. Das Nachspiel nagte dann immer an meinen Nerven. „Halte durch“, sagte ich. „Wir werden dich wieder zusammenflicken lassen.“
    „Fahr einfach“, sagte sie erschöpft.
    Also fuhr ich.

20. Kapitel
    D as wird langsam schrecklich verworren, Harry“, sagte Michael besorgt. „Das gefällt mir nicht.“
    Schnee knirschte unter unseren Füßen, als wir vom Haus zur Werkstatt gingen. Es wurde dunkler, als eine zweite Schlechtwetterfront über die Stadt hereinbrach und den Himmel mit der Aussicht auf noch mehr Schnee verdunkelte. „Mir gefällt es genauso wenig“, erwiderte ich. „Aber es kam niemand angerannt, um mir andere Optionen anzubieten.“ Ich blieb im Schnee stehen. „Wie geht es Murphy?“
    Michal hielt neben mir an. „Charity ist diejenige mit der fundierten medizinischen Ausbildung, aber meiner Meinung nach sah die Verletzung recht unkompliziert aus. Ein Verband hat die Blutung gestoppt, und wir haben die Wunde gründlich gesäubert. Sie sollte ihren Zustand für die nächsten Tage im Auge behalten, aber ich glaube, sie wird sich bestens erholen.“
    „Wie groß sind ihre Schmerzen?“, fragte ich.
    „Charity hat immer Codein da. Es ist zwar nicht so stark wie die Sedativa im Krankenhaus, aber es sollte sie zumindest durchschlafen lassen.“
    Ich schnitt eine Grimasse und nickte. „Ich werde mich auf die Jagd nach diesen Denariern machen.“
    Er holte tief Luft. „Du wirst sie angreifen?“
    „Das sollte ich“, sagte ich etwas schärfer als geplant. „Weil es Leute gibt, die keine zweite Chance verdienen, Michael, und wenn sich diese Verlierer nicht permanent für die schwarze Liste qualifiziert haben, dann weiß ich nicht, wer sonst noch dafür in Frage käme.“
    Michael bedachte mich mit einem schwachen Lächeln. „Jeder hat eine zweite Chance verdient.“
    Mir lief ein Schauer über den Rücken, aber ich konnte ihn unterdrücken, ehe er sich zu offensichtlich zeigte. Ich verdrehte die Augen. „Schon gut. Die Erbsünde, die Gnade Gottes, das habe ich alles schon gehört.“ Ich seufzte. „Aber ich habe nicht vor, sie anzugreifen. Ich will einfach nur alles herausfinden, was ich kann, ehe wir die Klingen kreuzen.“
    Michael nickte.

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