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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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geschossen hatte.
    Ich begann, schnurstracks auf sie zuzustapfen, und blieb schließlich in fünf Metern Entfernung stehen. Als ich an diesem Fleck angekommen war, hatten sie es geschafft, sich Eis und Schnee aus den Augen zu wischen. Doch ich wartete nicht ab, bis die beiden ihre Sicht wiedererlangten. Ich zielte sorgsam und jagte dem Jungen mit der Schrotflinte eine Kugel ins Knie.
    Er ging schreiend zu Boden und schrie auch dort munter weiter.
    Bart drehte sich zu mir um und hob beide Ballermänner, doch mein Schildarmband war bereit. Ich konzentrierte mich, und eine Halbkugel aus schimmernder, durchsichtiger Energie erwachte zwischen mir und Bart flackernd zum Leben. Er pumpte beide Magazine seiner Automatikwaffen in mich, aber genau so gut hätte er mich auch mit Spritzpistolen beharken können. Mein Schild fing jede einzelne Kugel ab, und ich lenkte die Geschosse nach oben in die Luft ab, um keinen Querschläger in Richtung der uns umgebenden Häuser zu riskieren.
    Die Hämmer von Barts Waffen klickten auf leere Kammern.
    Ich senkte den Schild und hob meinen Revolver, als er seine Taschen nach neuen Magazinen durchwühlte. „Bart“, schalt ich. „Lass dir das doch noch mal durch den Kopf gehen.“
    Er erstarrte und nahm langsam die Hände von seinen Taschen.
    „Danke. Rate mal, was ich als nächstes von dir will?“
    Er ließ die Waffen fallen. Bart war Ende dreißig, gutaussehend, groß und mit dem Kreuz eines Mannes, der viel Zeit im Fitnessstudio verbringt. Er besaß kleine Frettchen-Augen, die dunkel glänzten. Sein Blick fuhr auf der Suche nach einem Fluchtweg nach links und rechts.
    „Bitte zwing mich nicht, dir in den Rücken zu schießen, Bart“, sagte ich gelassen. „Die Kugeln könnten deine Wirbelsäule erwischen und dich in den Rollstuhl befördern, statt dich zu töten. Das wäre schlimm.“ Vorsichtig schlich ich näher, wobei ich ihn nicht aus dem Visier ließ und mich vergewisserte, den anderen Schützen nicht aus den Augen zu verlieren. Er brüllte immer noch wie am Spieß, auch wenn er langsam heiser wurde. „Weißt du, wer ich bin?“
    „Dresden, mein Gott“, stotterte Bart. „Das war nichts Persönliches, Mann.“
    „Du hast versucht, mich umzubringen, Bart. Persönlicher geht’s fast nicht mehr.“
    „Es war ein Auftrag“, sagte er. „Nur ein Auftrag.“
    Dann erinnerte ich mich, wo ich den anderen Kerl zuvor gesehen hatte: ohnmächtig im Gang vor Miss Demeters Büro bei Superior Fitness. Er war einer von Torellis Schergen und schien um keinen Deut heller zu sein als sein Boss.
    „Irgendwann bringt dich die Arbeit noch um, Bart“, meinte ich heiter. „Eventuell sogar schon heute.“ Ich rief über die Schulter: „Molly! Wie geht es ihr?“
    Murphys Stimme erklang an Mollys Stelle. „Mir geht es gut“, sagte sie. Die Worte waren abgehackt, als hätte sie Schmerzen. „Die Weste hat bis auf eine Kugel alle aufgehalten, und der Treffer ist nicht schlimm.“
    „Ihr Arm blutet, Harry“, sagte Molly mit bebender Stimme. „Es hört langsam auf, aber ich glaube nicht, dass ich hier noch mehr tun kann.“
    „Murph, setz dich ins Auto. Sieh zu, dass du dich aufwärmst.“
    „Vergiss es, Harry. Ich werde …“
    Ich vollendete den Satz für sie. „… in Schock verfallen. Sei bitte nicht kindisch, Murphy. Ich kann wohl kaum deinen ohnmächtigen Körper durch die Gegend schleppen und die Typen hier in Schach halten.“
    Murphy grummelte etwas Gotteslästerliches in ihren nicht vorhandenen Bart, doch dann hörte ich Molly sagen: „Lassen Sie mich Ihnen helfen.“
    Barts Knopfäugelchen quollen schier aus dem Schädel, als er die Gegend nach dem Ursprung von Mollys Stimme absuchte. „Was? Was zum Geier?“
    Zu diesem Zeitpunkt war ich sicher, dass die Leute in den Häusern um uns herum längst die Polizei gerufen hatten. Ich war aber auch sicher, dass die Bullen länger als sonst brauchen würden, um hier einzutreffen, und wenn es so weit war, wollte ich längst verduftet sein, was bedeutete, dass mir nicht mehr viel Zeit blieb. Aber das musste Bart ja nicht unbedingt wissen. Genau so wenig, wie Bart wusste, worauf er sich wirklich eingelassen hatte.
    Mir blieb wahrscheinlich nicht die Zeit, einen der Schützen in die Mangel zu nehmen. Torellis Schläger war verletzt und sicher stinkwütend. Wahrscheinlich war er Torelli auch ziemlich ergeben, wenn es sich um einen seiner persönlichen Schläger handelte. Das ließ mir nur eine Option, um an Informationen zu kommen.
    Ich

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