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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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trat vor, nahm die Kanone mit der linken Hand und steckte meine rechte aus. Ich flüsterte ein leises Wort, und eine Feuerkugel flammte wie eine winzige Sonne in der Luft über meiner rechten Handfläche auf. Ich starrte Bart unverwandt an und schritt weiter auf ihn zu.
    Der Schläger zuckte zusammen und plumpste mit dem Hintern auf die verschneite Straße.
    Ich ließ der Feuerkugel freien Lauf, und die Miniatursonne gondelte gemächlich auf Bart zu. „Sieh mal, Großer“, sagte ich in freundschaftlichem Tonfall. „Ich habe ein paar miese Tage hinter mir. Ich muss sagen, jemandem das Gesicht wegzubrennen klingt wie eine großartige Form der Entspannung.“
    „Ich bin doch nur angeworben worden!“, stammelte Bart und krabbelte auf seinen Pobacken vor der Feuerkugel weg. „Ich war doch nur der Fahrer.“
    „Angeworben?“, fragte ich ihn.
    „Ich sollte dich nur von der Straße rammen und dem Schützen Deckung geben“, brüllte Bart fast. Er zeigte mit dem Finger auf den Verletzten. „Dem da!“
    Ich spreizte die Finger weiter, und die Flammenkugel vollführte einen Satz nach vorn auf das Gesicht des Neandertalers zu. „Bart. Bart. Jetzt wollen wir doch mal nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren. Hier geht es um dich und mich.“
    „Ich bin nur ein Auftragnehmer!“ Bart schrie jetzt fast und wand sich nach hinten, um sein Gesicht aus der Bahn der Feuerkugel zu bekommen. „Die verraten Typen wie mir doch rein gar nichts!“
    „Typen wie du wissen immer mehr, als man ihnen sagt“, sagte ich. „Also hast du etwas, das du den Bullen auftischen kannst, um nicht in den Knast zu wandern.“
    „Hab ich nicht“, keuchte Bart. „Ich schwör’s!“
    Ich lächelte und drückte die Feuerkugel näher an ihn heran. „Einatmen, blau“, sagte ich. „Ausatmen, rosa. He, ich entspanne mich ja wirklich!“
    „Torelli“, brüllte Bart wie am Spieß und warf die Arme hoch. „Mein Gott, es war Torelli! Torelli wollte den Job erledigt haben! Er bereitet sich darauf vor, gegen Marcone loszuschlagen!“
    „Seit wann?“, verlangte ich zu wissen.
    „Ich weiß nicht. Seit ein paar Wochen vielleicht. Da haben sie auch mich angeworben. Oh, Gott!“
    Ich schloss die Hand und brachte die Flammenkugel zum Erlöschen, bevor sie mehr Schaden anrichten konnte, als Barts Ärmel anzukokeln. Er lag auf dem Boden und atmete gepresst, doch er weigerte sich, die Arme zu senken.
    Das Jaulen von Sirenen geisterte durch die Straßen. Zeit abzuhauen.
    „Hat er in der letzten Zeit mit jemandem geredet?“, verlangte ich zu wissen. „Jemand neuem? Um neue Abkommen zu verhandeln?“
    Bart schüttelte ängstlich den Kopf. „Ich bin keine Vollzeitkraft. So etwas habe ich nicht mitgekriegt!“
    „Harry!“, rief Molly.
    Ich hatte dem Gespräch mit Bart zu viel Aufmerksamkeit gewidmet und mir zu große Sorgen um Murphy gemacht, um daran zu denken, dem anderen Schützen die Waffe abzunehmen. Der Schütze hatte sich seine Schrotflinte geangelt, repetiert, die verbrauchte Patrone ausgeworfen und eine neue in den Lauf geschoben. Ich fuhr herum und riss den Schild hoch. Das Problem lag darin, dass mein brandneues, fetziges Armband, auch wenn es in vielerlei Hinsicht dem Alten haushoch überlegen war, doch jede Menge an Kraft verschlang und ich es deswegen nicht so schnell hochziehen konnte. Ich warf mich zu Boden und versuchte, Bart zwischen mich und Torellis Killer zu bringen. Brat krabbelte wie von der Tarantel gestochen aus der Schussbahn, und ich ahnte bereits, dass ich den Schild nicht mehr rechtzeitig in Position bekommen würde.
    Zu Beginn der Auseinandersetzung musste Mouse seitlich Reißaus genommen haben, denn nun tauchte er aus den Schatten auf und kam in großen Sätzen durch gut einen Meter Schnee herbei gehetzt, als sause er eine bestens gepflegte Kurzstreckenrennbahn entlang. Er bewegte sich so schnell, dass sich eine sprichwörtliche Bugwelle aus wirbelndem Schnee vor ihm gebildet hatte, wie bei diesen Motorrennbooten, die sich durchs Wasser schneiden. Er prallte gegen Torellis Killer, gerade als der Mann den Abzug betätigte.
    Mouse packte den Mann an seinem verletzten Bein, das ich gut eine Minute zuvor angeschossen hatte, und schüttelte ihn wie ein Terrier eine Ratte. Der Schläger hatte noch die Kraft für einen weiteren, kreischenden Schrei, der so laut und nervenzerfetzend war wie der Todesschrei eines Schweins im Schlachthaus. Die Schrotflinte flog ihm aus den Fingern, und er plumpste wie eine Lumpenpuppe auf die

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