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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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um.
    „Lassie hätte etwas gewittert“, schalt ich ihn. „Sie hätte mir eine klare, deutliche Warnung zukommen lassen. Einmal bellen für Geißlein, zweimal bellen für Silberköppe.“
    Mouse bedachte mich mit einem vorwurfsvollen Blick, setzte die Pfote wieder ab und nieste.
    „Er hat recht“, sagte Michael ruhig. „Irgendetwas beobachtet uns.“
    „Wann ist es je anders?“, murmelte ich und sah mich verstohlen um. Ich sah nichts. Meine scharfen Ermittlersinne blieben auch stumm. Ich hasste das Gefühl, Han Solo in einem Raum voller Jedi zu sein. „Ich sollte eigentlich der Jedi sein“, beschwerte ich mich laut.
    „Wie bitte?“, erkundigte sich Michael konsterniert.
    Die Lichter des Bahnhofs verloschen. Alle. Synchron.
    Die Notfallbeleuchtung, die in so einem Fall anspringen sollte, tat dies nicht.
    Neben mir raschelte Michaels Mantel, und ich hörte ein wiederholtes Klicken. Seine Taschenlampe, nahm ich an, und ich nahm auch an, dass sie nicht funktionierte.
    Das war nicht gut. Magie konnte technische Geräte ordentlich durcheinanderbringen, doch handelte es sich dabei eher um einen Murphy-Effekt. Dinge, die von sich aus schief laufen konnten, taten das weit öfter als normal. Das passierte nie so einheitlich und vorhersehbar. Es würde nie gleichzeitig die Lichter, die Notbeleuchtung und eine batteriebetriebene Taschenlampe gleichzeitig abmurksen.
    Ich wusste nicht, was so etwas zustande bringen konnte.
    „Harry?“, fragte Michael.
    Mouse drückte sich gegen mein Bein, und ein warnendes Knurren vibrierte in seiner Brust.
    „Du sagst es, Chewie“, sagte ich zu Mouse. „Ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache.“

23. Kapitel
    L eute begannen zu schreien.
    Ich griff nach dem Amulett an meinem Hals und zog es hervor, wobei ich eine Willensanstrengung hineinfließen ließ, um Licht im Dunkel zu erschaffen.
    Nichts geschah.
    Wenn ich es hätte sehen können, hätte ich mein Amulett angestarrt. Ich konnte nicht glauben, dass es nicht funktionierte. Ich schüttelte die Halskette, fluchte anständig, hob sie erneut und zwang etwas mehr von meinem Willen in das Amulett.
    Kurz flackerte es mit bläulich weißen Funken auf, dann erlosch es wieder.
    Mouse stieß ein vernehmbareres Knurren aus, das ich für gewöhnlich nur zu hören bekomme, wenn sich ernstzunehmende Gefahr nähert. Etwas war ganz in der Nähe. Mein Herz vollführte einen Satz, dass ich mir Sorgen machte, es könne mein Gaumendach durchschlagen.
    „Ich kann kein Licht rufen!“, sagte ich, und meine Stimme klang dünn und hell.
    Ein Reißverschluss sirrte im Dunkel neben mir, dann schrammte Stahl über Stahl, und schließlich erfüllte ein metallischer Klang wie von einer angeschlagenen Glocke die Luft. „Vater“, wisperte Michaels Stimme sanft, „wir brauchen deine Hilfe.“
    Bleiches Licht brandete aus dem Schwert.
    Ein gutes Dutzend Dinge, die in einer Entfernung von etwa drei bis vier Metern kauerten, brüllten auf.
    So etwas hatte ich noch nie gesehen. Sie waren um die eins fünfzig groß, aber gedrungen und kräftig gebaut, und besaßen gummiartigen Muskeln. Ihr Körperbau ähnelte mehr oder minder dem eines Pavians, irgendwo zwischen Zweibeiner und Vierbeiner, mit gefährlichen Klauen, langen, tauartigen Schwänzen und massiven Schultern. Manche von ihnen trugen plumpe Waffen: Knüppel, Äxte und Dolche mit steinernen Klingen. Ihre Schädel erinnerten an Affen, auch wenn sie fast gänzlich skelettiert wirkten, da sich ihre dunkle Haut eng über Muskeln und Knochen spannte. Sie hatten hässliche, fast haiartige Zähne, die so überdimensioniert waren, dass man sah, wie sie damit ihre eigenen Lippen zerfetzten und …
    Sie hatten keine Augen. Wo ihre Augen hätten sitzen sollen, befand sich nur eingesunkene Haut.
    Sie brüllten vor Schmerz, als das Licht von Michaels Schwert auf sie fiel und stolperten zurück, als hätte eine Flamme sie versengt. Unerwartet erfüllte ein angesengter Geruch die Luft, und ich tippte darauf, dass ich mit meiner Vermutung nicht so falsch lag.
    „Harry!“, schrie Michael.
    Ich kannte den Tonfall. Ich duckte mich so schnell es ging so tief ich nur konnte und entging somit Amoracchius nur knapp, das die Stelle durchschnitt, wo sich gerade noch mein Kopf befunden hatte …
    … und mitten in der Luft gegen eines dieser Lebewesen prallte, das sich gerade auf meinen Rücken werfen wollte.
    Das Ding kippte von mir weg nach hinten und landete auf dem Boden, wo es wild zuckte. Sein Blut brach in bläulich

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