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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Stück Land schafft, bekommt man Zugang zu dessen Energie.“
    „So ist es auch.“
    „Was konkret heißt: Jedes Mal, wenn ich mich hier aufhalte, bezuschusst sozusagen die Insel meine Magie. Um es salopp auszudrücken: Hier kriege ich erheblich mehr für mein Geld als anderswo. Ich dachte immer, das wäre alles.“
    „Das ist in der Regel auch so.“ Im Halbdunkel der Kabine sah ich, wie Morgan mir den Kopf zuwandte. „Warum? Was ist denn sonst noch geschehen?“
    Ich holte tief Luft und erzählte ihm von dem verborgenen Pfad, den Hornissen und dem Stinktier.
    Als ich fertig war, hatte sich Morgan aufgesetzt und beugte sich aufgewühlt vor. „Sind Sie sicher? Auseinandersetzungen mit einem Genius loci können die seltsamsten Nachwirkungen haben.“
    „Moment!“, sagte ich.
    Ich lief in den Wald, um nach dem Hornissennest zu suchen. Es war genau dort, wo ich es vermutet hatte. Nein, nicht vermutet, ich hatte gewusst, wo es war. Ich entfernte mich leise, ohne etwas zerstört zu haben, und kehrte zum Boot zurück.
    „Ich bin ganz sicher“, verkündete ich Morgan.
    Der ließ sich in die Kissen zurücksinken, als hätte ihm jemand die Luft abgedreht. „Gütiger Gott!“, sagte er. „Intellectus.“
    Meine Brauen hoben sich ganz ohne mein Zutun. „Das meinen Sie nicht ernst.“
    Molly hatte inzwischen ein paar Kerzen Leben eingehaucht, damit wir einander sehen konnten. „Intel... was?“, wollte sie wissen.
    „Intellectus“, sagte ich. „Eine Art zu existieren, wie nur sehr wenige, mächtige, übernatürliche Wesen es vermögen. Engel haben Intellectus. Mutter Winter und Mutter Sommer gewiss auch. Für Wesen mit Intellectus existiert alles an einem Stück, an einem Ort, in einem Moment. Sie sehen das Ganze. Sie suchen kein Wissen, sie eignen sich kein Wissen an. Sie sehen das gesamte Bild.“
    „Ist mir immer noch zu hoch“, bekannte Molly.
    „Ein Wesen mit Intellectus versteht rein vom Verstand her nicht, wie man auf den Weg zur Lösung eines komplexen mathematischen Problems kommt“, sagte Morgan. „Es braucht diesen Weg nicht. Zeigt man ihm ein Problem und eine Gleichung, dann versteht es, worum es geht und kann gleich zur Antwort weitergehen, ohne sich mit den einzelnen logischen Schritten zur Lösung des Problems herumschlagen zu müssen.“
    „Intellectus macht allwissend?“, erkundigte sich Molly mit weit aufgerissenen Augen.
    Morgan schüttelte den Kopf. „Das ist nicht dasselbe. Ein Wesen mit Intellectus muss sich auf etwas konzentrieren und daran denken, um es zu kennen, während ein allwissendes Wesen alles zu jeder Zeit weiß.“
    „So groß ist der Unterscheid aber nicht, oder? Ist doch nah dran“, sagte Molly.
    „Wenn du nicht schon vorher wusstest, dass jemand dich töten will, rettet Intellectus dich nicht vor der Kugel eines Mörders“, erklärte ich. „Um zu wissen, was kommt, musst du dich erstmal überhaupt mit der Frage befasst haben, ob in einem dunklen Torweg oder oben auf einem Glockenturm ein Mörder lauern könnte.“
    Morgan brummte zustimmend. „Da Wesen mit Intellectus selten die allgemeinen Vorstellungen von Ursache und Wirkung verstehen, entgeht ihnen wahrscheinlich, dass ein bestimmtes Ereignis der Hinweis auf einen bevorstehenden Mordversuch sein könnte. Obwohl das Bild mit dem Mordversuch vorn und hinten nicht stimmt. Die meisten Wesen mit Intellectus sind ewig. Die kümmern sich nur im äußersten Notfall um Kugeln, geschweige denn, dass sie sich von ihnen bedroht fühlten.“
    „Ah!“, sagte Molly. „Dann weiß dieses Wesen mit Intellectus vielleicht alles, was es erfahren will, muss aber trotzdem die richtigen Fragen stellen. Was schwieriger ist, als die meisten Leute glauben.“
    „Genau!“ Ich nickte.
    „Jetzt hast du dieses Intellectus auch?“, wollte Molly wissen.
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, Dämonenwind hat es. Bei mir hat es aufgehört, sobald ich auf dem Wasser war.“ Ich tippe mir gegen die Stirn. „Da läuft derzeit gar nichts.“
    Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, hätte ich mir auch schon am liebsten auf die Zunge gebissen. Ich warf Morgan einen misstrauischen Blick zu.
    Der lag mit geschlossenen Augen in der Koje, die Lippen zu einem kaum merklichen Lächeln verzogen. „Zu einfach.“
    Molly verkniff sich offenkundig nur mit Mühe ein Grinsen.
    Morgan schürzte gedankenvoll die Lippen. „Kann das Wesen Sie auch mit anderen Informationen füttern? Zum Beispiel mit der Identität derer, die hinter dem Mord an LaFortier

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