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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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wurden rund. „Du hast nicht gewusst, ob es klappen würde?“
    „Vom Entwurf und der Planung her schien alles perfekt“, musste ich zugeben. „Ich hatte bloß nie Gelegenheit zur Feldforschung.“
    „Ach so!“, sagte Molly. „Na, ja, es hat funktioniert.“
    Ich grunzte und richtete meinen Blick auf Ebenezar. „Sir.“
    „Hoss.“ Er nickte mir freundlich zu. „Schön, dass du wieder bei uns bist.“
    „Wir verschwenden hier Zeit“, fuhr die ehrwürdige Mai dazwischen. „Sagen Sie Ihrem Lehrling, sie soll auf der Stelle den Schild runterfahren.“
    „Immer mit der Ruhe, geben Sie uns noch ein Minütchen.“
    Mai kniff die Augen zusammen, woraufhin die Wächter rechts und links von ihr gleich erheblich munterer wirkten.
    Ich beachtete die kleine Gruppe nicht weiter. „Wo ist Thomas?“, erkundigte ich mich bei Molly.
    „Bei seiner Familie“, antwortete eine ruhige Stimme.
    Als ich einen Blick über meine Schulter warf, erkannte ich Lara Raith. Sie stand in der Tür, die schmale Gestalt in einer der Wolldecken aus der Kajüte der Wasserkäfer gehüllt, so blass und lieblich wie eh und je, obwohl ihr Haar bis an die Schädeldecke verbrannt war. Der fehlende Rahmen aus blauschwarzer Mähne betonte die scharfkantige Hagerkeit ihres Gesichts und auch die grauen Augen wirkten größer und ausdrucksvoller. „Keine Sorge, Dresden, Ihre Marionette wird überleben, den können Sie später weiter nach Herzenslust manipulieren. Aber jetzt kümmern sich meine Leute um ihn.“
    Verzweifelt suchte ich in ihrem Gesicht nach weiteren Hinweisen auf Thomas‘ Befinden. Vergeblich: Sie beobachtete mich mit kaltem Blick, gab nichts von sich preis.
    „Wenn ich bitten darf, Vampirin?“ Die ehrwürdige Mai klang angestrengt freundlich. „Jetzt haben Sie ihn gesehen und durften mit ihm reden. Alles weitere hier ist Angelegenheit des Rates.“
    Lara schenkte Mai ein schwaches Lächeln, wandte sich dann aber doch noch einmal an mich. „Eins noch, Harry, dann gehe ich. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir die Decke hier ausborge?“
    „Was ist, wenn ich was dagegen hätte?“
    Sie ließ die Decke von einer ihrer blassen Schultern rutschen. „Dann gebe ich sie natürlich zurück!“
    Sofort stand mir über alle Maßen lebendig und farbenfroh das Bild der geschundenen, mit Brandwunden, Rissen und Prellungen übersäten Gestalt vor Augen, die Madeline Raith geküsst hatte, während sie ihr die Eingeweide aus dem Leib riss.
    „Behalten Sie sie ruhig!“, krächzte ich.
    Lara feixte noch einmal, diesmal mit aufblitzenden Zähnen, neigte den Kopf, drehte sich um und ging. Ohne groß nachzudenken sah ich ihr nach, bis sie den Strand erreicht hatte, wo sie auf den Ponton trat und verschwunden war.
    Ich sah Ebenezar an. „Was war los?“
    Er grunzte. „Wer immer durch das Niemalsland hochgekommen ist, hat ungefähr hundert Meter von hier zwischen den Bäumen ein Tor geöffnet“, erklärte er, „und er hatte ungefähr einhundert große, haarige Spinnen dabei.“
    Ich runzelte verwirrt die Stirn. „Spinnen?“
    Ebenezar nickte. „Nicht die Art, die man herbeiruft, echte. Vielleicht aus dem Feenreich, was weiß ich denn. Haben uns ziemlichen Ärger gemacht. Ein paar haben angefangen, zwischen den Bäumen Netzte zu spinnen, und die anderen haben uns ganz schön auf Trab gehalten, weil sie uns in diesen Netzen fangen wollten.“
    „Die sollten dafür sorgen, dass ihre Reihen dicht sind und wir nicht zu dem durchkommen, der das Tor geöffnet hatte“, ergänzte Lauscht-dem-Wind. „Wer immer das gewesen sein mag.“
    „Es ging wohl eher darum, dass wir genau das nicht mitkriegen“, sagte ich. „Das war nämlich unser Verräter. Das war LaFortiers Mörder.“
    „Möglicherweise.“ Ebenezar nickte gedankenvoll. „Sobald die Bäume mit den Netzen drin zusammenkrachten, konnten wir die Spinnen zurückdrängen, und der, der sie mitgebracht hatte, ist abgehauen. Sobald er fort war, haben sich die Spinnen zerstreut.“
    „Verdammter Mist!“, stöhnte ich leise.
    „Darum ging es also die ganze Zeit“, sagte Ebenezar. „Kein Zeuge, was? Keine Zeugenaussage?“
    Ich nickte. „Das habe ich Ihnen erzählt, um den wahren Mörder aus der Reserve zu locken. Ihn zum Handeln zu zwingen. Ist mir ja auch gelungen, er hat gehandelt. Sie haben es mit eigenen Augen gesehen. Das langt doch wohl als Beweis für Morgans Unschuld.“
    Die ehrwürdige Mai schüttelte den Kopf. „Das beweist nur, dass jemand bereit und in der Lage ist, den

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