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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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sollte sich niemand freuen.“
    „Ich werde Morgan in Verwahrung nehmen, Mai“, sagte Ebenezar. „Warum fahren Sie und die Wächter nicht mit unserem Boot in die Stadt zurück, und Indianerjoe und ich kommen mit dem anderen Boot nach? So wäre für alle mehr Platz.“
    „Ich habe Ihr Wort, dass Sie Morgan nach Edinburgh bringen?“
    „Mein Wort darauf, dass ich ihn hinbringe, und zwar unversehrt“, nickte Ebenezar. „Das ist ein Versprechen.“
    „Gut.“ Die ehrwürdige Mai nickte den Wächtern zu. „Wächter!“
    Damit verließ sie ganz ruhig die Hütte. Die vier Wächter schlossen sich ihr an.
    Ich verfolgte noch eine Weile ihren Weg. Sie hatten den Pfad eingeschlagen, der sie zurück zum Anleger bringen würde.
    Als ich sicher sein konnte, dass die fünf verschwunden waren, wandte ich mich an Lauscht-dem-Wind. „Ich brauche in einer bestimmten Sache Ihre Hilfe.“
    Der alte Medizinmann nickte freundlich.
    „Da draußen, bei einem Fleckchen Brombeeren, liegt einer aus dem kleinen Vok. Er hat versucht, für mich den Schutzengel zu spielen und der Naaglo...“
    „Nehmen Sie das Wort nicht in den Mund“, unterbrach mich Lauscht-dem-Wind ruhig. „Sie holen sich ihre Kraft aus der Angst, die man vor ihnen hat und aus den Gesprächen über sie, durch die man ihren Ruf verbreitet. Wenn man sich mit Namen auf sie bezieht, vergrößert das ihre Macht nur noch.“
    Ich schnaubte. „Ich habe gerade miterlebt, wie Sie das Monster verjagt haben, und Sie glauben, von mir kriegt der Angst?“
    „Im Augenblick nicht“, sagte Indianerjoe. „Trotzdem erreicht man nichts Gutes, wenn man das Wort ausspricht. Man sollte erst gar nicht damit anfangen, es ist eine schlechte Angewohnheit.“
    Das konnte ich akzeptieren. Außerdem: Wer hatte mehr Erfahrung im Umgang mit Naagloshii, Indianerjoe oder ich? Insofern beschloss ich, kein Trottel zu sein und in dieser Frage auf den Medizinmann zu hören.
    „Die Kreatur hat meinen Freund aus dem kleinen Volk aus der Luft geschlagen“, fuhr ich fort. „Ich weiß nicht, ob er tot oder verletzt ist.“
    Indianerjoe nickte und deutete auf seinen verletzten Arm, der bereits mit einem Verbandpäckchen notdürftig geschient worden war. Höchstwahrscheinlich hatten die Wächter ihre eigene Erste-Hilfe-Ausrüstung dabeigehabt. „Ich habe das Ende eures Kampfes mit angesehen und fand es angemessen, dem kleinen Geschöpf Erste Hilfe zu leisten.“ Er schüttelte den Kopf. „Für das, was der Kleine getan hat, braucht es den Mut eines Löwen. Ich habe bereits nach ihm gesehen.“
    Mir wurde leicht übel. „Was ...?“
    Lauscht-dem-Wind lächelte leise und schüttelte den Kopf. „Er war eine Weile bewusstlos, und Brombeerdornen haben ihn verletzt, aber in der Beziehung hat wohl seine Rüstung das Schlimmste verhindert.“
    Himmel, war ich erleichtert! „Rüstung? Das soll wohl ein Witz sein?“
    Lauscht-dem-Wind schüttelte den Kopf. „Den schlimmsten Schlag hat sein Stolz abbekommen, fürchte ich. So ein kleiner Mann!“ Seine Augen blitzten. „Legt sich mit einem Wesen so weit außerhalb seiner Gewichtsklasse an! Das war schon ein Schauspiel!“
    Ebenezar schnaubte. „Ja, ja. Ich frage mich bloß, wo der Kobold so was gelernt hat!“
    Ich spürte, wie ich rot anlief. „Das wollte ich gar nicht, mir blieb nur nichts anderes übrig.“
    „Sie haben da eine gute Schlägerei angezettelt, Dresden“, sagte Lauscht-dem-Wind. „Nicht gerade der klügste Schachzug, aber dieser alte Geist kommt dem reinen Bösen so nah, wie Sie es wohl nur selten zu Gesicht bekommen. Dagegen tritt ein guter Mann immer an.“
    „Aber Sie haben die Kreatur in die Flucht geschlagen“, sagte ich. „Sie hätten sie erledigen können.“
    „Sicher.“ Lauscht-dem-Wind zuckte die Achseln. „Aber das wäre eine lange Verfolgungsjagd geworden, zweifellos ein paar Stunden. Der alte Geist wäre vor Verzweiflung durchgedreht, hätte angefangen, sich Unschuldige zu greifen. Als Schutzschilde, als Hindernisse, zur Ablenkung. Vielleicht hätte ich den Kampf ja auch verloren, und währenddessen hätten hier die Spinnen in aller Ruhe fette alte Hinterwäldler verspeist und sich mit deren Knochen die Zähne geputzt.“
    Ebenezar schnaubte. „So weit wäre es nicht gekommen! Ich mache mir nicht viel aus Vampirinnen, schon gar nicht aus den hinterhältigen Feiglingen vom Weißen Hof, aber eins muss man ihnen lassen: Kämpfen können sie, wenn ihnen wirklich danach ist. Die Käferchen sind nach der ersten Attacke

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