Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)
„Du bluffst!“, warf sie Thomas abschließend über die Schulter hinweg an den Kopf. „Außerdem haben wir noch gar nicht gehört, was unsere kleine rosa Rose zu sagen hat.“
Ihre Stimme senkte sich zu einem kehligen Schnurren. Justine, scheinbar nicht in der Lage, sich zu rühren, als Madeline näherkam, fing an zu zittern.
„Hübsche, kleine Justine!“ Madeline legte Justine die Hand auf die Schulter, wobei sie wie unbewusst mit dem Finger eine der weißgekleideten Brüste streifte. „Partys machen mir normalerweise nicht so viel Spaß wie manch anderem, aber selbst ich finde die Vorstellung ganz köstlich, dich zu besitzen.“
„Du d... darfst mich nicht anfassen!“, stammelte Justine. Sie atmete hektisch.
„Noch nicht!“, schnurrte Madeline. „Aber wie viel Willen hast du noch in deinem hübschen, kleinen Köpfchen? Wie lange kannst du dich noch beherrschen?“ Sie rückte einen Schritt näher und strich mit der Hand an Justines Flanke entlang. „Vielleicht werde ich eines Nachts zu dir kommen, mit einem schönen jungen Bock, und dann flüstere ich dir wundervolle Dinge zu, bis du ganz verrückt danach bist, genommen zu werden, und wenn er das dann ausführlich getan hat, kleines Reh, verschlinge ich dich mit einem einzigen, großen Happen!“ Sie leckte sich die Lippen. „Ich verschlinge dich mit Haut und Haar, und du wirst die ganze Zeit vor Entzücken laut schreien.“
Thomas ließ einen Stuhl auf Madelines Kopf zerschellen.
Was ziemlich beeindruckend aussah, denn sämtliche Stühle hier auf dem Balkon waren aus Metall.
Das Ganze geschah so blitzschnell, dass man in der Zeit kaum hätte blinzeln können. Gerade hatte er noch neben mir gestanden und war vor Wut immer starrer geworden – und im nächsten Moment sah man überall aufgeplatzte Schweißnähte, und Madeline lag auf dem Boden.
Die Luft wurde daraufhin ziemlich kalt. Thomas ließ den zerstörten Stuhl fallen, Madeline sprang auf und zielte mit einem Faustschlag auf sein Gesicht. Thomas duckte sich und drehte sich zur Seite, eine Boxerreaktion, die dazu führte, dass ihn der Schlag an der Schulter traf. Er quittierte ihn mit einem leisen Schmerzensschrei, ließ sich aber nicht aufhalten, packte Madeline bei den Knöcheln und schwang sie in einem Halbkreis gegen eine Trennwand, woraufhin im Putz dort ein Loch mit den Maßen 90, 60, 90 zu sehen war. Madeline schrie auf, ihre Glieder erschlafften. Thomas schwang sie erneut in hohem Bogen, bis sie mit lautem Krachen auf dem Couchtisch zwischen den beiden Sofas landete. Dort lag sie, gab einen halb erstickten Laut von sich, und ihr Blick wurde glasig. Thomas wartete nicht, bis sie wieder ganz bei sich war, sondern zog rasch die beiden Essstäbchen aus Justines Haaren, bis sich die silberweiße Lockenpracht über Justines Rücken ergoss.
Mit zwei scharfen, raschen Bewegungen rammte er die Stäbchen durch Madelines Handgelenke in den Tisch darunter und nagelte die Vampirin fest wie einen Schmetterling, den man unter Glas ausstellen will.
„Du hast recht!“, zischte er. „Wenn ein Mitglied der Familie ein anderes vernichtet, kann Lara nicht wegsehen. Das würde den König verweichlicht aussehen lassen.“ Seine Hand schloss sich fest um Madelines Gesicht und zog ihren Kopf zu sich hoch, was ihre Arme schmerzhaft dehnte. „Du hast recht, ich habe geblufft.“
Er ließ sie fallen. „Natürlich, du gehörst zur Familie“, höhnte er, „und innerhalb der Familie vernichtet man einander nicht.“ Er warf einen Blick auf Justine. „In einer Familie teilt man.“
Justine erwiderte seinen Blick. Ein winziges, sehr hartes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Du wolltest doch kosten, wie sie schmeckt.“ Die Finger meines Bruders schlangen sich um die gummiumhüllten Justines. „Gut, Madeline, lass es dir schmecken!“
Justine beugte sich vor und küsste Madeline auf die Stirn. Ihr seidiges Silberhaar fiel nach vorne und umhüllte sie beide.
Madeline schrie auf.
Aber dieser Schrei ging in den stampfenden Rhythmen, den flackernden Lichtern unter.
Nur Sekunden später hob Justine den Kopf und strich mit den Haaren ganz langsam an Madelines Körper entlang. Wieder wand Madeline sich schreiend, während Thomas sie fest auf den Tisch gedrückt hielt. Wo Justines Haare auf bloße Haut trafen, warf diese sofort Blasen und verbrannte, wurde an einigen Stellen schwarz, zeigte an anderen rote Abschürfungen. So hinterließ Justine an Madelines Beinen eine einzige Spur der Verwüstung, ehe
Weitere Kostenlose Bücher