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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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wissen.
    Ich tippe mit dem Finger auf die Anzeige. „Wenn jetzt die harten Jungs aus der Versenkung auftauchen, wird es hässlich. Über mir wohnen alte Leute.“
    Thomas nickte mit nachdenklich gerunzelter Stirn. „Wohin willst du ihn bringen?“
    Ich wollte gerade antworten, als sich das Tempo der Musik änderte und trotz der Lärmschutzdämmung ein paar erschreckte, panische Schreie an unser Ohr drangen. Wenig später kroch ein eigenartiger Schauer über meine Nerven. Mein Herz raste, und mein Körper meldete umgehend und höchst vehement die Bedürfnisse an, die er vorhin auf den Laufstegen bereits gezeigt hatte.
    Mir gegenüber schloss Justine bebend die Augen, bis nur noch ein kleiner Spalt offen war. Sie holte tief Luft; offensichtlicher noch als zuvor drängten sich ihre Brustwarzen von innen gegen den Gummianzug. Ihre Hüften nahmen ganz von allein ein sachtes, rhythmisches Kreisen auf, wobei sie immer wieder die Hüfte meines Bruders berührten.
    Thomas blitzte, seine Augen wechselten die Farbe, leuchteten kalt und silbern, bis er sie zusammenkniff und aufstand. Mit angespannten Schultern wandte er sich der Tanzfläche zu.
    Ich folgte seinem Beispiel. „Was ist da los?“
    „Ärger.“ Er warf mir über die Schulter hinweg einen Blick zu. „Familienbesuch.“

9. Kapitel
    T homas starrte gespannt auf die Tanzfläche unter uns, dann nickte er, als sei ihm etwas klargeworden. „Harry“, sagte er mit ruhiger, leiser Stimme, „bei dem, was jetzt kommt hältst du dich raus.“
    „Wo soll ich mich raushalten?“, wollte ich wissen.
    Er drehte sich um und sah mich an, sein Gesichtsausdruck war distanziert, fast schon unmenschlich entrückt. „Das ist eine Familienangelegenheit, du hast nichts damit zu tun. Magier dürfen von Leuten aus unserem Haus ohne vorherige Genehmigung nicht belästigt werden, das Haus hat entsprechende Befehle gegeben. Wenn du dich raushältst, brauche ich mir um dich keine Sorgen zu machen.“
    „Wie bitte?“, sagte ich. „Thomas ...“
    „Lass mich das allein regeln“, unterbrach er mich mit harter Stimme.
    Ich wollte gerade widersprechen, als die Vampirin den Raum betrat.
    Es war einer dieser Augeblicke, an die man sich später nur mit Mühe erinnern konnte, bei denen man nicht mehr genau wusste, welche Gefühle einen damals bewegten. So wie bei einem Traum, kurz bevor man aufwachte: Man wusste genau, dass man den Traum vergessen würde, sobald man sich nicht mehr darin befand, und gleichzeitig konnte man sich nicht vorstellen, dass einem so etwas Wichtiges und unleugbar Konkretes abhanden kommen konnte.
    In der Sekunde, in der sie den Raum betrat, drehte ich mich zu ihr um – und mit mir sämtliche anderen Anwesenden. Sie trug Weiß. Natürlich trug sie Weiß – einen schlichten Hänger aus einem glitzernden Seidenmaterial, der ihr über den oberen Teil ihrer Strumpfhose fiel. Sie war bestimmt einen Meter neunzig groß, was sie zum Teil ihren halb durchsichtigen Schuhen verdankte. Ihre Haut war blass und makellos, das Haar dunkel und schimmernd und von Strähnchen durchsetzt, die im Takt zum pulsierenden Licht des Clubs die Farbe wechselten. Ihr Gesicht war von so perfekter Schönheit, dass ihm sogar die Arroganz nichts anhaben konnte, die die Frau ausstrahlte, und ihr Körper hätte prima auf ein Rekrutierungsposter für feuchte Träume gepasst.
    Sie ging mit den lockeren, leichten Bewegungen eines Raubtiers zur Tanzfläche hinunter und von dort aus weiter zu den Laufstegen und Treppen, mit wiegenden Hüften. Ihre Schultern schwangen im Takt zur Musik, aber viel anmutiger als das Gezappel all der Schwitzenden auf der Tanzfläche, viel sinnlicher als sämtliche Anstrengungen der sich hektisch Liebenden.
    Am Fuße einer der Treppen traf sie auf einen jungen Mann in Lederhose, mit den Resten eines Hemdes bekleidet, das ihm wohl gerade stürmische Bewunderer vom Leibe gerissen hatten. Ohne zu zögern drückte sie den Mann gegen das Treppengeländer und drängte sich mit dem ganzem Körper an ihn.
    Langsam, lasziv schlang sie den Arm um ihn und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Einen Kuss nur, mehr nicht – was dem armen Burschen allerdings nicht klar zu sein schien. Seiner Reaktion nach hätte man meinen können, sie hätte ihn gleich hier an Ort und Stelle bestiegen. Vielleicht eine Minute lang versiegelten ihre Lippen seinen Mund, verhakten sich ihrer beider Zungen – dann wandte sie sich, immer noch leicht und grazil, ab und stieg die Treppe hinauf. Langsam, ganz

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