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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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Reflex, sie kann gar nicht anders.“
    „Das raffe ich nicht!“
    Thomas schwieg so lange, dass ich schon dachte, das Thema sei für ihn beendet. „Justine und ich waren jahrelang zusammen, und sie ... bedeutet mir sehr viel. Wenn ich in ihrer Nähe bin, kann ich nur noch an sie denken. Wenn ich sie berühre, will alles in mir nur eins: ihr näher sein.“
    „Dein Hunger will das auch“, sagte ich leise.
    Er nickte. „In dieser Frage sind wir uns einig, mein Dämon und ich. Also kann ich Justine nicht berühren, ohne dass er ... an die Oberfläche kommt; ich glaube, so kann man das beschreiben.“
    „Dann verbrennt er sich“, sagte ich.
    Er nickte erneut. „Madeline steht am anderen Ende des Spektrums. Sie hält es für ihr Recht, sich zu nähren, wo, wann und von wem sie will. Sie sieht keine Menschen, sie sieht Futter. Ihr Hunger hat sie im Griff.“ Er lächelte, ein bitteres kleines Lächeln. „Wie gesagt: reiner Reflex, bei uns beiden.“
    „Du bist anders. Sie reagiert auf jeden“, sagte ich, „nicht nur auf Justine.“
    Er zuckte die Achseln. „Die anderen sind mir einerlei. Ich mache mir nur aus Justine etwas.“
    „Du bist anders!“, wiederholte ich halsstarrig.
    Thomas sah mich an, die Augen kalt und starr. „Halt dein Maul, Harry.“
    „Aber ...“
    Er senkte die Stimme zu einem leisen Knurren. „Halt einfach nur dein Maul.“
    Ganz ehrlich? Ein bisschen fruchteinflößend war das schon.
    Nachdem er mich noch eine ganze Weile unverwandt gemustert hatte, schüttelte Thomas den Kopf und atmete ganz langsam aus. „Ich hole das Auto. Du wartest hier auf mich.“
    „In Ordnung“, sagte ich leise.
    Ich sah ihm nach, wie er leise die Straße hinunterging, Hände in den Taschen, den Kopf gesenkt. Alle Frauen, an denen er vorbeikam, und nicht wenige Männer drehten sich nach ihm um. Er schenkte niemandem Beachtung.
    Auch ich erntete Blicke, was aber wohl eher daran lag, dass ich mich in einer heißen Sommernacht im langen Ledermantel ganz in der Nähe einiger höchst angesagter Hotspots der Stadt herumtrieb, einen Kampfstab mit eingeschnitzten mystischen Runen in der Hand. Bei Thomas dachten die Leute: „Lecker!“ Mein Anblick verkündete: „Achtung, Spinner!“
    Schwer zu glauben, ich käme besser weg als er.
    ***
    Während ich so dastand und wartete, fingen meine Instinkte wieder mal an zu nerven, und die absolute Gewissheit, dass sich gerade irgendwer auf mich konzentrierte, ließ mir die Nackenhaare zu Berge stehen. Da meine Instinkte sich in letzter Zeit prima bewährt hatten, nahm ich sie ernst und richtete vorsichtshalber mein Schutzarmband her, während ich mich langsam und unauffällig umsah. Auf den ersten Blick konnte ich niemanden entdecken, aber als mein Blick über den Eingang zu einer Seitengasse auf der anderen Straßenseite glitt, flackerte das Bild leicht. Ich konzentrierte mich einen Augenblick lang intensiv auf diesen Punkt im Stadtbild und war dann auch in der Lage, dort eine vage menschlich anmutende Gestalt auszumachen.
    Dann ließ das Flackern nach und wurde durch die sehr konkrete Gestalt Anastasia Luccios abgelöst, die die Hand hob und mich zu sich herüberwinkte.
    Auch das noch!
    Obwohl es an dieser Stelle eigentlich nicht gestattet war, nutzte ich die Lücken zwischen den nicht allzu häufig vorbeifahrenden Autos und ging zu Anastasia hinüber. Wir zogen uns ein paar Schritte in die Gasse zurück.
    „Guten Abend, Stacy“, begrüßte ich sie.
    Woraufhin sie sich in einer einzigen, fließenden Bewegung zu mir umdrehte, einen gebogenen Säbel aus der Scheide an ihrer Hüfte zog und in ihrer anderen Hand eine Pistole auftauchen ließ. Die Spitze der scharfen Klinge richtete sich bedrohlich auf mein Gesicht, was mich so hastig zurückschrecken ließ, dass ich fast das Gleichgewicht verloren hätte. Schließlich klebte ich mit dem Rücken an einer Wand.
    Anastasia zog eine Braue hoch, ihr sonst so weicher Mund wurde zu einem harten Strich. „Ich kann nur für dich hoffen, dass du der echte Harry Dresden bist“, fauchte sie, „und mit diesem abscheulichen Spitznamen nur rausfinden willst, ob ich auch die echte Anastasia Luccio bin!“
    „Klar doch, Anastasia!“ Ich gab mir alle Mühe, mich nicht zu rühren. „An deiner Reaktion sehe ich eindeutig, dass du es wirklich bist.“
    Sie ließ Schwert und Pistolenhand sinken. „Natürlich! Wer sollte ich denn sonst sein?“
    Ich schüttelte müde den Kopf. „Ich hatte eine schlimme Gestaltwandlernacht.“
    Wieder hob

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