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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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herstellen, wenn er wusste wie – unsere Lehrlinge lernten das gleich als erstes. Kreise schufen Grenzen, die das, was sich darin befand, von den magischen Energien der Außenwelt abschirmten. Deshalb konnten Binders Gehilfen den Kreis nicht passieren, den ich auf den Boden gemalt hatte – ihre Körper bestanden aus Ektoplasma, das von magischer Energie in fester Form gehalten wurde. Diese Energie würde der Kreis durchtrennen, sobald sie versuchten, seine Grenze zu überschreiten.
    Der Kreis, der gerade unter dem Willen meines Lehrlings zum Leben erwachte, leistete dasselbe, was meiner auch tat – nur befanden sich diesmal die Graufräcke im Kreis. Während das Energiefeld in die Höhe wuchs, schnitt er die Anzüge von dem Energiefluss ab, den sie brauchten, um ihre feste Form beizubehalten.
    Plötzlich sackten die furchtbaren Gestalten, die gerade noch große Ähnlichkeit mit vierzig dämonischen Schurken gezeigt hatten, in sich zusammen, und übrig blieben nur Pfützen aus durchsichtigem Schleim.
    Binder stieß einen Schrei aus. Dann drehte er sich verzweifelt um sich selbst, wobei er kaum hörbar eine Beschwörung vor sich hin brummte. Die Mühe hätte er sich sparen können. Wollte er seine Knaben wiederhaben, dann musste er aus dem Isolierfeld des großen Kreises heraustreten und ganz von vorn anfangen.
    „Aua, Binder!“, spottete ich. „Das hast du jetzt nicht kommen sehen, was?“
    „Ernest Armand Tinwhistle!“, donnerte Morgan, die Stimme der Autorität, indem er mein Gewehr an die Schulter hob. „Ergeben Sie sich, oder Sie werden vernichtet, Sie wertloser kleiner Feigling.“
    Binders intensive graugrüne Augen huschten zwischen Morgen und Murphy und mir hin und her, er dachte nach. Plötzlich schien er zu einem Ergebnis gekommen zu sein, senkte den Kopf wie ein Bulle und stürmte los.
    Murphy hatte die ganze Zeit über die Knarre auf ihn gerichtet, aber jetzt riss sie mit einem Fluch den Lauf hoch, als Binder ihr eine Schulter in die Brust rammte und sie zu Boden warf, während ich gleichzeitig von einem Fausthieb im Bauch getroffen wurde.
    Ich streckte ein Bein nach ihm aus, als er an mir vorbeirannte, aber sein Stoß hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht, so dass ich auf dem Hintern landete. Aber ganz ohne Stolpern kam Binder nicht davon. Murphy hatte sich nach dem Aufprall sauber über eine Schulter abgerollt und stand schon wieder.
    „Schaff sie hier weg“, zischte sie mir zu, wirbelte herum und setzte Binder hinterher.
    Mouse kam an meine Seite getrabt und schaute den beiden mit besorgtem Hundeblick nach, ehe er mich fragend ansah.
    „Nicht nötig“, sagte ich. „Sieh doch!“
    Binder rannte, so schnell er konnte, aber ich glaube kaum, dass er als Jugendlicher besonderes wendig gewesen war, und jetzt, zwanzig Jahre und zwanzig Kilo später, war er es erst recht nicht. Murphy dagegen trainierte so gut wie jeden Tag.
    Etwa drei Meter vor dem Ende des Gangs hatte sie ihn eingeholt, koordinierte kurz ihre Schritte und trat ihm dann kräftig gegen das Bein, das er gerade zum nächsten Schritt gehoben hatte. Sein Fuß verfing sich an der Rückseite des anderen Beins, und er landete kopfüber im Staub.
    Allerdings blieb er nicht lange unten. Mit einem Wutgeheul, das nicht von schlechten Eltern war, kam er wieder auf die Beine, schleuderte eine Handvoll Kies nach Murphy und setzte sofort mit schweren, weit ausholenden Schlägen nach.
    Murphy, die den Kopf eingezogen hatte, damit ihr weder Sand noch Steine in die Augen kamen, wich Binders erstem Schlag seitlich aus und bekam ihren Angreifer beim zweiten am Handgelenk zu fassen. Kurz wirbelten die beiden in einem Halbkreis herum, dann stieß Binder einen spitzen Schrei aus, und als Nächstes knallte sein Kopf an die Stahltür einer Lagereinheit. Eins musste man dem Typen lassen: Durchstehvermögen hatte er, zumindest körperlich. Aus der Begegnung mit der Tür tauchte er zwar leicht benebelt auf, aber trotzdem schien er wild entschlossen, Murphy seinen Ellbogen gegen den Kopf zu rammen.
    Murphy erwischte seinen Arm und folgte der Bewegung, den eigenen Körper als Drehachse nutzend, zu einem klassischen Hüftwurf. Nur, dass Binder andersherum stand als eigentlich bei dieser Technik vorgesehen.
    Noch aus fünfzehn Metern Entfernung konnte man hören, wie sich sein Schultergelenk aus der Pfanne löste.
    Dann landete er mit dem Gesicht nach unten im Kies.
    Was nun kam, verdiente meiner Meinung nach ein paar Extrapunkte für gesunden

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