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Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition)

Titel: Harry Dresden 11: Verrat: Die dunklen Fälle des Harry Dresden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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vorderen Gliedmaßen, die in langen, fast zierlichen Krallen endeten.
    Anastasia deutete mit dem Finger auf das Wesen, als mein Schild fiel, und zischte ein Wort. Ein greller Lichtstrahl, kaum dicker als ein Haar, strömte aus ihrer Fingerspitze. Das war Feuermagie ähnlich der, die auch ich beherrschte, nur unvergleichlich intensiver, konzentrierter und weitaus energieeffizienter. Der Strahl zischte am Skinwalker vorbei, streifte dessen linken Oberarm und hinterließ verbranntes Fell sowie blubberndes, kochendes Fleisch, das sich rasch schwarz färbte.
    Der Skinwalker huschte blitzschnell zur anderen Türseite und war verschwunden. Übrig blieb nur ein winziges, qualmendes Loch, nicht größer als ein Nadelstich, in der teuren Vertäfelung des Vorzimmers.
    Ich richtete meinen Stab auf die Tür, Lara tat dasselbe mit ihrer Maschinenpistole.
    Stille herrschte, vielleicht zehn Sekunden lang.
    „Wo ist er?“, zischte Lara.
    „Weg?“ Justine klang hoffnungsvoll. „Vielleicht hat er es mit der Angst zu tun bekommen, als Wächterin Luccio ihn verletzte.“
    „Nein, hat er nicht“, sagte ich. „Die Bestie ist schlau. Momentan sucht sie einfach nach besseren Möglichkeiten, an uns ranzukommen.“
    Schnell sah ich mich im Büro um, bemüht, zu denken wie der Feind. „Wenn ich eine gestaltwandlerische Tötungsmaschine wäre, wo würde ich hier reinzukommen versuchen?“
    Die Möglichkeiten waren begrenzt. Es gab die Tür vor uns, dann das Fenster in unserem Rücken. Immer noch grübelnd wandte ich mich dem Fenster zu. Es war ganz still im Raum, nur die Klimaanlage, die stetig frische Luft ins Zimmer blies, summte ...
    Lüftungsschächte!
    Ich wirbelte herum und richtete meinen Stab auf einen der größeren Luftschächte, der mit einem gewöhnlichen Metallgitter abgedeckt war. Ich bündelte meinen Willen, zog Kraft und schrie: „Fulminos!“
    Plötzlich zischten blauweiße Blitze durch das Zimmer, lag das Knistern von flackerndem Feuer in der Luft. Eine Lanze aus blendender Hitze und Kraft sprang aus meinem Stab und bohrte sich in die Metallabdeckung des Schachts. Das Metall absorbierte die Elektrizität und würde sie, das wusste ich genau, in den Schacht selbst und alles, was sich darin aufhielt, weiterleiten.
    Tatsächlich hörten wir einen seltsamen, zwitschernden Aufschrei, und schon flog die Schachtabdeckung aus der Wand, gefolgt von einem Wirbel in Gestalt einer Pythonschlange. Die Schlange zerfloss, noch während sie in hohem Bogen auf uns zugeschossen kam, und wurde zu etwas Gedrungenem, Kräftigen, heimtückisch Starken, vielleicht zu einem Dachs oder einem Vielfraß.
    Das Biest traf Anastasia im oberen Brustbereich und schleuderte sie auf den Boden.
    Während es mit ihr und auf ihr zu Boden ging, erhaschte ich einen Blick auf goldgelbe Augen, die vor sadistischem Vergnügen förmlich tanzten.
    Ich hatte mich schon umgewandt, um Anastasia mit einem gezielten Fußtritt von dem Scheusal zu befreien, aber Lara kam mir zuvor. Sie rammte dem Skinwalker die Maschinenpistole in die Flanke, als treibe sie mit bloßen Händen den Zapfhahn in ein hölzernes Bierfass, und betätigte gleichzeitig den Abzug.
    Was nun folgte, waren Chaos und Lärm. Der Skinwalker entwischte zur Seite, prallte zweimal vom Boden ab, drehte sich beim zweitenmal mitten in der Luft und ließ die ausgefahrenen Krallen über Justines Körpermitte fahren. Das bremste gleichzeitig seinen Schwung, er schaffte es, auf den Füßen zu landen und setzte über Laras Schreibtisch hinweg zum Fenster hinaus.
    Justine stieß einen leisen Schmerzensschrei aus. Sie schwankte.
    Lara stierte mit weit geöffneten Augen aus dem Fenster. „Bei allem, was mir je untergekommen ist ...“, flüsterte sie.
    Ich wollte Anastasia aufhelfen, aber die winkte mit einer Grimasse ab. Da sie nicht zu bluten schien, kümmerte ich mich erst einmal um Justine, bei der die Krallen des Monsters im weichen Fleisch des Unterleibs sechs sauber eingeritzte horizontale Linien hinterlassen hatten, so tief und ordentlich, als sei hier ein Skalpell am Werk gewesen. Aus den Wunden quoll Blut, aber bis zur Bauchhöhle schienen die Schnitte nicht durchgedrungen zu sein, und auch eine verletzte Arterie durfte man wohl ausschließen. Ich schnappte mir die Anzugjacke, die Lara beiseite geworfen hatte, faltete sie eilig zusammen und presste sie gegen Justines Bauch. „Schön festhalten“, fuhr ich sie an. „Wir müssen die Blutung stoppen. Genau hier drücken!“
    Justines Gesicht war vor

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