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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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spotzte. Ein Ölrinnsal floss flackernd zu meinem Blut und meinen Haaren, und einen Augenblick später folgte eine Flammenzunge. Das war gut für mich. Es war nicht so, als wollte ich ein so saftiges Ziel für jemanden zum Mitnehmen herumliegen lassen.
    Ich wartete, bis das Feuer völlig niedergebrannt war und sich wieder Schweigen über das Grab senkte, aber nichts geschah. Verdammt. Ich würde nicht herausfinden, was in dieser Nacht geschah, wenn ich alle Fakten aufmerksam sichtete und analysierte, wie sie zusammen passten. Nicht in der verbleibenden Zeit. Meine einzig reelle Chance war, jemanden zu erwischen, der Bescheid wusste, und diesen zum Reden zu bringen. Zugegeben, mit Mutter Winter zu sprechen war etwa einen Zentimeter davon entfernt, Luzifer oder vielleicht sogar den Tod selbst anzurufen (falls es solch ein Wesen gab – niemand war wirklich sicher), aber wenn man Informationen von Zeugen und Experten benötigte, war der einzige Weg, sie zu bekommen das Reden mit ihnen.
    Vielleicht waren meine Beschwörungen nicht letal genug, aber ich hatte kein armes Tier töten wollen, nur um die Aufmerksamkeit des alten Mädchens zu bekommen. Vielleicht musste ich das aber tun. Zu viel stand auf dem Spiel, um zimperlich zu werden.
    Ich schüttelte den Kopf, packte mein Werkzeug ein, und dann zerbrach das Eis direkt unter meinen Zehen, und ein langer, langer knochiger Arm, bedeckt mit Falten, Warzen und Flecken und zu einem Körper gehörig, der mindestens sechs Meter groß sein müsste, schoss hervor und packte meinen Kopf. Nicht mein Gesicht. Meinen Kopf, wie einen Softball. Oder möglicherweise einen Apfel. Schmutzige, schwarze Klauen an den Enden der knorrigen Finger bohrten sich in mich, durchbrachen meine Haut, und ich wurde ruckartig mit so viel Kraft hinunter auf das verdammte Eis gezerrt, dass ich für einen Augenblick Angst hatte, mein Genick wäre gebrochen.
    Ich dachte, ich sei mit Sicherheit zerbrochen, als ich auf das Eis traf, aber stattdessen wurde ich in den Matsch und durch diesen hindurch gezogen, und dann fiel ich und schrie in plötzlicher, instinktiver, blinder Todesangst. Dann traf ich hart auf etwas, und es tat weh, trotz der Macht des Amtes, und mir entfuhr ein kurzes, krächzendes Ausatmen. Ich hing dort, für einen Moment sprachlos, während diese kalten, grausam spitzen Klauen sich in mein Fleisch bohrten. In einiger Entfernung hörte ich einen langsamen, humpelnden Schritt und spürte meine Füße über die Oberfläche schleifen.
    Dann wurde ich geworfen, trudelte zweimal in der Horizontalen und schmetterte gegen die Wand. Ich prallte davon ab und landete auf etwas, das sich wie schlammiger Boden anfühlte. Ich lag dort, unfähig einzuatmen, kaum fähig, mich zu bewegen, und entweder war ich erblindet oder befand mich in völliger Dunkelheit. Das Schöne daran, seine Glocken so sehr geläutet zu bekommen, war, dass es die atemberaubende Panik für kurze Zeit auf eine Nebenkochplatte verschob. Das war so ziemlich das einzig Schöne daran. Als es mir endlich gelang, etwas Luft einzuatmen, nutzte ich sie, um ein Wimmern des puren Schmerzes von mir zu gehen.
    Eine Stimme erklang aus der Dunkelheit, ein Geräusch, das staubig und kratzend und mit Spinnen bedeckt war. „Mich“, sagte sie, und zog das Wort in die Länge, „versuchst du zu beschwören. Mich.“
    „Du hast meine aufrichtige Entschuldigung für diese Notwendigkeit“, sagte ich beziehungsweise versuchte ich, zu Mutter Winter zu sagen. Ich denke, es kam nur „Au“ heraus.
    „Denkst du, ich sei eine Magd, nach der man pfeifen kann?“, fuhr die Stimme fort. Hass, Überdruss und schwarzer Humor waren darin mumifiziert. „Du denkst, ich sei ein unbedeutender Geist, den du befehligen kannst.“
    „N-n-nnngh, au“, keuchte ich.
    „Du wagst es, zu vermuten? Du wagst es, solche Namen zu sagen, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen?“, sagte die Stimme. „Ich muss einen Eintopf kochen, und ich werde ihn mit deinem vorlauten, sterblichen Fleisch füllen.“
    Ein Geräusch ertönte in der dunklen Nacht. Stahl, der über Stein schleifte. Funken flogen, blendeten in der Dunkelheit. Sie brannten die Silhouette einer großen, kauernden Gestalt, die ein Beil umklammerte, in meine Retina.
    Funken tanzten alle paar Sekunden auf, während Mutter Winter langsam ihr Werkzeug schärfte. Ich schaffte es, meine Atmung zu kontrollieren und mich durch den Schmerz zu kämpfen. „Mmm...“, sagte ich. „M... Mutter Winter. Welch Freude, dich

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