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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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verhindern – ich hörte mich ein schwaches Geräusch machen, spürte mich eine energielose Anstrengung versuchen, um mich zu bewegen oder zu fliehen. Es brachte ihre großen Augen für einen Atemzug zum Leuchten. „Ich gab dir Macht mit einem Ziel, und dieses Ziel ist erfüllt.“ Sie drehte langsam die Hand und zeigte mir, was sie darin hielt – einen kleinen Stachel aus Metall, zu groß, um eine Nadel zu sein und für einen Nagel zu klein. Sie kam näher, rollte den gutgespitzte n Stichel zwischen zwei Fingern und lächelte.
    Ihre Fingerspitzen glitten über meine Brust und Rippen, und ich zitterte. Sie hatte das Wort „schwach“ in Dutzenden von Alphabeten und Hunderten von Sprachen in meinen Körper geritzt, es in mein Fleisch eingekerbt, in die Flächen meiner Hände, die Sohlen meiner Füße, Meilen über Meilen an Narben.
    Ich wollte, dass es vorbei war. Ich wollte, dass sie mich tötete.
    Sie beugte sich näher an mein Gesicht. „Heute“, hauchte sie, „heute beschnitzen wir deine Zähne.“
    Kälte umhüllte mich, und Wasser tröpfelte in meinen Mund, obwohl ich es draußen zu halten versuchte. Einiges rann über meine aufgerissenen Lippen. Mehr lief zu meinen Nasenlöchern und nahm den langen Weg – und dann gefror es, zwang meine Kiefer auseinander. Mab beugte sich näher zu mir, hob den Stichel, und ich roch den schwachen Geruch von Oxidation, als das Instrument meine Zähne zu zerkratzen begann ...
    Oxidation. Der Geruch von Rost.
    Rost bedeutete Stahl – den abgesehen von Mutter Winter keine Fee, die ich je gesehen hatte, berühren konnte.
    Das geschah nicht wirklich. Es war nicht wahr. Der Schmerz war nicht wirklich. Der Baum war nicht wirklich. Das Eis war nicht wirklich.
    Aber ... ich spürte sie. Ich konnte etwas dahinter fühlen; ein Wille, der nicht mein eigener war, zwang mir die Vorstellung des Schmerzes auf, das Bild der Hilflosigkeit, die bleierne Angst, die bittere Giftigkeit der Verzweiflung. Dies war eine psychische Attacke wie keine, die ich je zuvor gesehen hatte. Die, die ich zuvor gespürt hatte, waren im Vergleich zur jetzigen nur schwache Schatten.
    „Nein“, dachte ich.
    „Nngh“, stöhnte ich.
    Dann holte ich tief Luft. So würde mein Leben nicht enden. Das war nicht die Realität. Ich war Harry Dresden, Magier des Weißen Rates, Winterritter. Ich war Dämonen und Monstern gegenübergetreten, hatte gefallene Engel und Werwölfe bekämpft, mit Magiern, Kulten, Verrückten und Dingen ohne Namen gefochten. Ich hatte zu Land und zur See gekämpft, im Himmel über meiner Stadt, in antiken Ruinen und in Reichen des Geistes, von deren Existenz der Großteil der Menschheit nichts wusste. Ich trug Narben, die ich mir in Dutzenden Kämpfen verdient hatte, hatte aus Alpträumen Feinde gemacht und einem kleinen Mädchen zuliebe ein Königreich gestürzt.
    Ich wollte verdammt sein, wenn ich wegen eines miesen Außerweltlichen und seines Psycho-Kinnhakens umfallen würde.
    „Ich bin“, schnaufte ich, und plötzlich war das Eis aus meinem Mund verschwunden.
    „Ich bin Harry ...“, keuchte ich, und der Schmerz verdoppelte sich.
    Dann lachte ich. Als könnte ein Verrückter, die nie genügend geliebt hatte, um Verlust zu kennen, mir etwas über Schmerz erzählen.
    „ICH BIN HARRY BLACKSTONE COPPERFIELD DRESDEN!“, knurrte ich.
    Eis und Holz barsten. Gefrorener Stein zersprang mit dem Geräusch eines Kanonenschusses, ein Spinnennetz kleiner Spalten breitete sich von mir aus. Das Bild Mabs flog fort und zersplitterte in Tausenden kristallener Splitter, wie ein zerbrechendes Buntglasfenster. Die Kälte, der Schmerz und die Angst taumelten fort von mir wie eine gewaltige und hungrige Bestie nach einem plötzlichen Schlag auf die Schnauze.
    Die Außerweltlichen liebten Psychoattacken, und angesichts des Stattfindens dieser Attacke etwa zwei Sekunden nachdem Haifresse aus dem Wasser gekommen war, schien es ziemlich eindeutig, wer dahinter steckte. Aber das war in Ordnung. Haifresse hatte den Kampf des Geistes gewählt. Na gut. Mein Kopf, meine Regeln.
    Ich hob den rechten Arm zum gefrorenen Himmel und schrie wortlos und zornig, und ein purpurroter Blitz zuckte pfeilschnell vom stürmischen Firmament. Er schlug in meine Hand und dann in die Erde. Gefrorener Dreck spritzte überall hin, und als er sich gelegt hatte, hielt ich einen eichenen Kampfstab mit eingeschnitzten Runen und Siglen in den Hand; er reichte mir bis zur Schläfe und war so dick wie Daumen und Zeigefinger

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