Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
sich in einer klaren Befehlsgeste vorwärts. Das Wasser am Heck des Frachtkahns brodelte vor Außerweltlichen, die meisten von ihnen waren zumindest teilweise aus dem Wasser heraus, und ich brauchte nur eine Sekunde, um herauszufinden, was geschah.
    Sie imitierten einen Außenbordmotor und warfen ihre kombinierte Masse und übernatürliche Stärke gegen das Heck. Der brennende Schlepper vor dem Frachtkahn war noch immer eine gewaltige Säule aus Rauch und Flammen, aber das Frachtschiff bewegte sich definitiv – und es befand sich nahe am Ufer.
    Furchterregendes grünes und purpurrotes Licht loderte in den Tiefen des Sees, lautlos und willkürlich. Haifresse war gewitzt gewesen. Als die Jagd ins Wasser geflogen war, hatte er die Mehrheit seiner Außerweltlichen gegen sie geschickt – während er und ein paar andere zurück zur Oberfläche gekommen waren, um meinen eventuellen romantischen Augenblick vollständig zu verderben.
    „Verdammter Mist“, hauchte ich. „Wenn sie dieses Boot ans Ufer ...“
    „Die Harley kann uns nicht dort hinbringen“; sagte Karrin. „Nicht über dieses Terrain und durchs Unterholz.“
    „Du kannst hier nicht mit mir Schritt halten“, sagte ich.
    Murphy knirschte mit den Zähnen, nickte aber. „Geh“, sagte sie. „Ich komme, so schnell ich kann.“
    Ich dachte bei mir, dass ich, sollte ich weiterhin drauf warten, dass sich die Dinge beruhigten und angemessener und sicherer wurden, bevor ich handelte, im Leben nie irgendwo ankommen würde.
    Deshalb legte ich eine Hand hinter ihren Kopf, beugte mich hinunter und küsste sie hart auf den Mund. Sie versteifte sich nicht. Sie war nicht perplex. Sie erwiderte den Kuss, und ihr Mund schmeckte nach Erdbeeren.
    Es dauerte zwei Herzschläge, drei, vier. Dann zogen wir und beide zur gleichen Zeit zurück. Ihre Augen waren leicht geweitet, ihre Wangen leuchteten rot.
    „Ich werde nirgendwohin gehen“, sagte ich.
    Dann drehte ich mich um und sprintete zu dem Stück Ufer, auf das Haifresse den Frachtkahn gerichtet hatte.

45. Kapitel
    E s war keine körperliche Anstrengung für mich, über die Insel zu rennen. Es war in erster Linie eine mentale.
    Ich kannte sie wie meine Westentasche, ein umfassendes Wissen, das als eigenständiges, vollständiges Ganzes in meinem Geist existierte – eine Art des Begreifens, die manche mittelalterliche Gelehrte „Intellectus“ genannt hatten. Es erreichte mich auf der Ebene des Instinkt, des Reflexes. Als ich rannte, wusste ich, wo jeder Ast aufragte, wo jeder Stein lag, bereit, sich unter meinem Fuß zu drehen. Bewegung war so natürlich wie Atmen, und mit jedem Schritt schien ich etwas schneller voranzukommen, als renne ich über die Oberfläche eines dieser großen Bälle, in deren Innerem man auf Jahrmärkten versuchen konnte, auf dem Wasser zu laufen.
    Ich musste nicht über die Insel rennen. Ich musste nur daran denken und meinen Körper meinem Geist mühelos folgen lassen.
    Ich kam am Strand aus dem Wald, oberhalb der Stelle, die der Frachtkahn ansteuerte und die etwa 23,46 Meter vom nächstgelegenen Rand des Is ’ -was-Docks entfernt lag. Eine der drei pulsierenden Haupt-Ley-Linien trat fast genau an dieser Stelle aus der Insel aus, und wenn es dem Frachtkahn gelang, im Kontakt mit ihr zu stranden, würden die Chicagoer am Morgen einen wirklich üblen Arbeitsweg erleben.
    Nun, da die Jagd und die Außerweltlichen ihren Kampf weitgehend unter Wasser verlegt hatten, war es leise genug, dass ich den Frachtkahn kommen hören konnte. An Deck hatte bereits jemand zu skandieren begonnen. Ich konnte die Sänger durch das glimmende Wrack des Schleppers vor dem Frachtkahn nicht sehen, aber es erklangen definitiv Stimmen in einem stetigen Chor, in einer Sprache, die klang, als werde sie gesprochen, während man mit Holzpolitur gurgelte.
    „Was ist eigentlich aus Ia, Ia, Cthulhu fhtagn geworden?“, murmelte ich. „Kein Sinn für Stil mehr.“
    Über das Skandieren konnte ich das strudelnde, platschende Wasser hören, als die Außerweltlichen den Frachtkahn immer näher schoben.
    Ich stützte den Gewehrkolben neben meinem Fuß auf den Boden, kauerte mich nieder und spähte zu dem Boot hinaus. Es würde bald hier sein, aber ein wenig Zeit blieb noch, doch ich war recht sicher, ich würde nur eine Chance bekommen, es aufzuhalten. Ich begann, Energie in mir zu sammeln, was ich im Laufe der Jahre so oft getan hatte, dass es jetzt ein reiner Reflex war, und spähte zum Frachtkahn hinunter.
    Wenn das Ritual

Weitere Kostenlose Bücher