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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Nebelexplosion, deren Zentrum der Oger war. Die Luft wurde zur dichten Nebelbank, einem wogenden Dunst, und mehrere Sekunden lang herrschte Stille. Ich wartete darauf, dass der Nebel sich verzog, und nach mehreren langen Sekunden begann er zu verfliegen, davongetragen von den Überresten des Windstoßes, den ich zuerst beschworen hatte.
    Als er sich verzog, konnte der gesamte Winterhof den Oger sehen, der genauso dort kauerte wie in dem Moment, als ich den Zauber nach ihm geschleudert hatte.
    Ich wartete noch einen Augenblick und ließ jeden sehen, dass der Oger trotz Mabs Gesetz absolut stillstand.
    Dann holte ich meinen Willen wieder hervor, streckte die Hand aus und fauchte: „Forzare!“ Eine unsichtbare Energielanze traf den Oger – und er zersplitterte in Tausende Eisbrocken, deren größte etwa die Größe meiner Faust hatten.
    Die Stücke des früheren Ogers verteilten sich über mehrere hundert Quadratmeter Tanzfläche, und widerliches, gefrorenes Schrapnell traf die zuschauenden Sidhe und ließ sie mit entsetzten Ausrufen zurückweichen. Die Sidhe fingen sich wieder, und all die hellen Augen richteten sich mit fremdartigen, nicht zu deutenden Blicken auf mich.
    Aus einer der hinteren Ecken hörte ich ein tiefes, amüsiertes Kichern, das die Luft erfüllte. „Nicky“, dachte ich.
    Ich wandte mich Mab zu und hätte beinahe gesprochen – aber dann erinnerte ich mich an ihr zweites Gesetz und hielt den Mund.
    Mabs Lippen zuckten in einem wohlwollenden Mikrolächeln, und sie nickte mir zu.
    „Wenn ich darf, würde ich gern zu ihnen sprechen.“
    Sie starrte mich mit diesen schwarzen Aasvogelaugen an und nickte.
    Zuerst half ich Sarissa auf und gab ihr ein sauberes, weißes Taschentuch, das sie sofort auf ihren Mund presste. Ich schenkte ihr ein, wie ich hoffte, Mut machendes Lächeln. Dann holte ich tief Luft und wandte mich an die Versammlung, wobei ich mich beim Reden langsam im Kreis drehte, damit sich auch sicher jeder angesprochen fühlte. Meine Stimme hallte so klar durch die gesamte Kammer, als benutze ich eine PA.
    „Na schön, ihr primitiven Blechköpfe. Hört zu. Ich bin Harry Dresden. Ich bin der neue Winterritter. Ich erlasse eine Regel: In meinem Sichtbereich sind Sterbliche tabu.“ Ich hielt einen Augenblick inne, um das sich setzen zu lassen. Dann fuhr ich fort: „Ich kann euch nichts befehlen. Ich kann nicht kontrollieren, was ihr in euren Domänen treibt. Ich werde euch nicht ändern können. Ich werde es nicht mal versuchen. Aber wenn ich sehe, wie ihr einen Sternblichen misshandelt, könnt ihr Bröckchen hier Gesellschaft leisten. Ohne Vorwarnung. Keine Entschuldigungen. Weniger als null Toleranz.“ Wieder hielt ich inne und erkundigte mich dann: „Fragen?“
    Einer der Sidhe lächelte höhnisch und trat vor, wobei seine Lederhose knarzte. Mit herablassender Meine öffnete er den Mund. „Sterblicher, glaubst du wirklich, du könntest …“
    „Infriga!“, fauchte ich und entfesselte den Winter wieder, dann führte ich ohne zu warten, bis die Wolke sich hob, den Zweitschlag und rief: „Forzare!“
    Diesmal zielte ich mit einem Großteil der Energie hoch. Widerliche Stücke gefrorener Sidhe-Adliger platschten und klatschten aufs Eis der Tanzfläche.
    Als sich der Nebel hob, wirkten die Sidhe … verblüfft. Selbst Maeve.
    „Ich bin froh, dass du das gefragt hast“, sagte ich zu der Stelle, an der der Sidhe-Fürst gestanden hatte. „Ich hoffe, meine Antwort hat alle Missverständnisse ausgeräumt.“ Ich schaute nach links und rechts, suchte nach Augen, fand aber niemanden, der bereit gewesen wäre, Blickkontakt herzustellen. „Noch Fragen?“
    Es herrschte eine gewaltige, leere Stille, die nur Nickys ständiges amüsiertes Rumpeln störte.
    „Tochter“, sagte Mab ruhig. „Dein Lakai hat mich als Gastgeberin dieser Versammlung blamiert. Ich mache dich dafür verantwortlich. Du wirst sofort nach Arctis Minora zurückkehren und dort warten, bis es mir gefällt, mich mit dir zu befassen.“
    Maeve starrte Mab eisig an. Dann wirbelte sie juwelenfunkelnd herum und begann, sich zu entfernen. Mehrere Dutzend Sidhe, darunter die Rotkappe und der Rawhead, folgten ihr.
    Mab wandte sich an Sarissa und sagte wesentlich ruhiger: „Mal ehrlich. Eisen?“
    „Verzeiht, meine Königin“, sagte Sarissa. „Ich werde es sicher entsorgen.“
    „Tu das“, sagte Mab. „Nun möchte ich tanzen. Herr Ritter?“
    Ich blinzelte, zögerte aber nicht länger als ein bis drei Atemzüge. „Ähm.

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