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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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an dem wir die Umrechnung in US-Pfund gelernt hatten, musste ich in der Schule irgendwie gepennt haben.
    Aber ich war ziemlich sicher, dass 400 Kilo nicht schlecht waren.
    Das Knie der Rotkappe platzte durch die Wucht des Schlages wie ein Ballon und bog sich in ihr anderes. Sie heulte in verblüffter Qual auf und versuchte wegzuhechten, aber genau wie ich mich ein paar kritische Sekunden lang nicht hatte bewegen können, nachdem sie mich verletzt hatte, reagierte auch ihr Körper nicht richtig, und sie fiel neben mich.
    Meine linke Körperhälfte fühlte sich an, als stünde sie in Flammen, aber der Schmerz und ich waren alte Freunde. Der Griff meines Gegners um die Krawatte hatte sich gelockert, doch ich konnte den linken Arm nicht ausreichend bewegen, um sie zu lösen. Also knallte ich ihm die unverletzte Hand gegen den Hals, ehe er sich erholen konnte. Er röchelte und zuckte, und ich konnte die Seide von meinem einsatzunfähigen Arm wickeln. Ich versuchte, ihm die Krawatte wegzunehmen, aber er hatte die Schläge, die ich ihm verpasst hatte, bereits weggesteckt und hielt sie fest. Ich zerrte daran, so fest ich konnte, aber ich hatte nur einen Arm, und die Hebelwirkung war mir gerade ausgegangen. Ich spürte, wie mir die Krawatte durch die Finger glitt.
    Also ließ ich ohne Vorwarnung los und griff nach einem anderen Ziel, als er umkippte.
    Er machte im Fallen eine Rolle rückwärts und kam knapp zwei Meter entfernt auf die Beine. Er ging auf eine Hand und ein Knie, die Krawatte noch umklammert.
    Lässig setzte ich mir seine rote Baseballkappe auf, tippte an den Schirm und sagte: „Deine Frisur ist völlig verstrubbelt.“
    Wieder erklang ein Chor markerschütternden Lachens der Sidhe. Es war auch nicht angenehmer, wenn sie mit mir statt über mich lachten.
    Die Rotkappe lief dunkelrot an vor Wut, und ich sah die Adern in seinen Augäpfeln platzen.
    Herrjemine, als ich sein Bein demoliert hatte, hatte das den Schwachkopf nicht sonderlich gestört. Aber als ich seine Kappe berührte und ihn vor seinesgleichen blamierte, flippte der Typ aus. Keiner hatte mehr seine Prioritäten im Griff.
    Ich kam auf die Beine, ehe er mich einfach ansprang. Er traf mich, ehe ich mein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, und wir gingen beide zu Boden. Mit brennendem Blick ignorierte er die Krawatte und legte mir beide Hände um den Hals.
    Er war stark. Ich glaube, ich war vielleicht stärker als er, aber ich hatte nur einen Arm. Ich rammte ihn gegen seine Unterarme – wenn er nicht losließ, würden diese Nägel fast sicher Blut vergießen. Er zischte, riss im letzten Augenblick die Hände weg, und ich rammte ihm das Knie gegen das verletzte Bein. Ich wuchtete ihn von mir herunter, während er schrie. Dann warf ich mich auf ihn.
    Wir rollten ein paarmal herum, und ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie weh uns das beiden tat. Er konnte beide Arme einsetzen. Ich konnte mich mit beiden Beinen abstützen – aber er war verdammt viel wendiger als ich, und irgendwie gelang es ihm, in einer verwirrenden, verschwommenen Bewegung, hinter mich zu kommen und mir einen Arm um den Hals zu legen. Ich brachte ein paar Finger darunter und begann, ihn wegzudrücken. Es brachte nichts. Es gelang mir, den Druck zu mildern, aber ich bekam den Arm nicht von mir weg, und mein Schädel begann zu pochen.
    Erneut holten die Sidhe unisono tief Luft, und ich spürte, dass sie in fast fanatischem Interesse näherdrängten, und Hunderte und Aberhunderte juwelengleicher Augen blitzten wie Sterne, als das Licht nachzulassen begann. Sarissa starrte mich mit weit aufgerissenen Augen und entsetztem Gesichtsausdruck an.
    Aber … sie hatte einen Schuh abgestreift.
    Ich sah, wie sie es schaffte, mit den Zehen eines ihrer zu Boden gefallenen Glasessstäbchen aufzuheben. Der verdammte Yeti, der sie festhielt, bemerkte es nicht. Er starrte viel zu aufmerksam auf den Kampf.
    Sarissa übernahm das Stäbchen mit den Händen, umfasste es mit beiden und brach es in der Mitte auseinander.
    Schwarze Glassplitter lösten sich von einem dünnen Stahlkern. Ohne hinzusehen hob sie einfach die Hand und presste den Stab gegen die Unterseite des Handgelenks des Yetis.
    Feen, seien es Sidhe oder andere, konnten die Berührung von Eisen nicht ertragen. Für sie war es schlimmer als geschmolzenes Plutonium. Es verbrannte sie wie Feuer, hinterließ Narben, vergiftete sie. Es rankte sich viel Aberglauben um Kalteisen, und allgemein nahm man an, er beziehe sich nur auf kaltgeformtes Eisen,

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